Zum Erfolg von Andreas Haushofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, wenn man sich selbst verwirklichen kann. Wenn man durch seine Tätigkeit selbst Glück und Zufriedenheit erlebt und ich ähnliche Gefühle dem Betrachter meiner Bilder vermitteln kann. Als persönlichen Erfolg zähle ich zusätzlich, wenn ich meine Ideen gut Realisieren kann.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich konnte auch nicht alle meine Ideen und Vorhaben verwirklichen, und da fühlte ich mich dann erfolglos. Aber insgesamt bin ich schon erfolgreich, auch wenn es grenzwertig ist, dies einfach so zu sagen. Hier müsste erfolgreich definiert werden. Das gezeigte Interesse für meine Bilder oder Fotos ist zum Beispiel für mich Erfolg. In der Politik fühlt sich leider jeder erfolgreich. Ich weis aber nicht, ob es als Erfolg zu bewerten ist, wenn diverse Künstler von der öffentlichen Hand protegiert werden. Hie stellt sich mir automatisch die Frage, ist der Künstler oder die öffentliche Hand erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein langer Atem. Ich habe gesagt ich probiere es, und das immer wieder und immer wieder und immer wieder. Also Beharrlichkeit, der Glaube an das Ziel und meine Ausdauer führten mich letztendlich zur Verwirklichung vieler Visionen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mein Motto ist, die am schwersten im Magen liegenden Dinge, also die für mich schwierigen und unangenehmen Aufgaben werden zuerst erledigt. Das habe ich mein Leben lang so beibehalten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Nein, ich habe nie einen Maler als Vorbild gehabt. Die Kunstszene, die Kunstszenerie habe ich schnell durchschaut (ein Abklatsch der Politik), jedoch gefallen mir sehr viele Malereien von Kollegen, aber nie so, dass ich Jemanden hervorheben möchte. Ich bin ich, und ich will meine schöpferischen Vorhaben realisieren. Ich will nichts nachmachen, nichts nachmachen müssen!
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die vielen Ausstellungs-Einladungen haben mich geehrt. Ich beschickte bisher über zweihundert Ausstellungen. Man kann sich leicht ausrechnen in vierzig Jahren sind das ca. fünf Ausstellungen jedes Jahr. Geehrt haben mich auch die vielen Sammler, die meine Kunst sehr schätzen. Meine Ausstellungstätigkeiten habe ich sehr reduziert. Menschen, die meine Bilder sehen wollen, kommen jetzt zu mir ins Atelier, und da gönnen wir uns dann recht nette Unterhaltungen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die übermäßigen Förderungen einzelner Künstler sind zu hinterfragen! Beispiel: Ankauf von Werken durch die öffentliche Hand. Die Kriterien dafür müssen überdacht werden. Einige wenige werden dadurch etabliert oder angesehen, finanziell abgesichert andererseits wird auf alle anderen Künstler vergessen! Das Bestreben der Künstler in der heutigen Zeit (Zeitgeist), Neues und Spektakuläres auf den Markt zu bringen, weil vermeintlich gefordert, ist für mich nicht Nachvollziehbar. Hier stellt sich mir die Frage, was ist eigentlich Kunst? Wollen solche Künstler durch ihre Arbeiten bzw. Aktionen nur Originelles bzw. Neues zeigen? Man kann auch auf andere Art Aufmerksamkeit erwecken. Gesellschaftspolitisch müssen für Künstler ich spreche hier von allen Künstlern bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. Es kann nicht sein, dass freischaffende Künstler mit dem Status eines Bittstellers leben müssen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin kein gebürtiger Waldviertler, wohne aber mit meiner Familie schon 36 Jahre hier. Mit der Publikation der Waldviertel-Kalender Beginn 1984, war es mir möglich, durch meine Aquarelle den Menschen aufzuzeigen, wie schön diese Region ist. Hier habe ich durch die Bevölkerung sehr erfreuliche Reaktionen erfahren dürfen. Freilich suche ich keine Wirtshaus Konversationen, da die Interessen zu verschieden sind. Wer mich im Atelier besuchen will, mit mir sprechen will, ist immer willkommen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine Stärken sind Beharrlichkeit, Ehrlichkeit, Mut und die Freude am Tun. Des Weiteren bin ich sehr wandelbar. Ich kann am Nachmittag ein Aquarell malen, am Abend ein Foto- shooting durchführen, und in der Nacht mache ich dann vielleicht auch noch eine Computergrafik. Diese Vielseitigkeit ist meine größte Stärke.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Einmal wurde ich bei einer Ausstellungseröffnung gefragt, was ich von meinen Künstlerkollegen halte. Meine Antwort war Viele seien unbegründet ziemlich schrill und ziemlich laut. Ihre vordergründige Selbstsicherheit verwundert mich eher.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite zu Hause wodurch das stark verschmilzt. Meine Frau ist mein stärkster Kritiker, und ihre Meinung ist mir wichtiger als von jedem anderen Kritiker.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Diese Frage kann ich so nicht beantworten. Fortbildung ist ein andauernder fließender Prozess. Die Suche nach Herausforderung ist immer präsent.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Beharrlichkeit und der Fleiß sind das Wichtigste, dran bleiben, nicht aufgeben. Es braucht Zeit und Mut, um seine Persönlichkeit und Entwicklung umzusetzen. Die Freude am Tun ist ohnehin Voraussetzung für Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ziel Nr. 1: Unabhängigkeit um FREI-SCHAFFEND arbeiten zu können. Dieses Ziel habe ich aufrechterhalten! Ziel Nr. 2: Während der Schaffensperiode sich immer wieder den Herausforderungen und Umsetzungsphasen zu stellen, sowie Lebenserfahrung und Gefühle in die Kreativität einfließen zu lassen.
Ihr Lebensmotto?
Der volle Respekt und die höchste Wertschätzung gegenüber der Natur. Bei einigem Nachdenken sollte man den Menschen nicht rühmen und glorifizieren, er wäre die Krönung der Schöpfung. Freunde, wir sind weit davon entfernt.