Zum Erfolg von Katharina Popek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg spiegelt immer ein sehr subjektives Empfinden wider und zeigt sich aktuell für mich in der Position, die ich innehabe. Wichtig ist mir dabei, dass das soziale Umfeld, wie Familie, Freunde und Mitarbeiter nicht auf der Strecke bleiben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich auf 30 Jahre Erfahrung im IT- und Bankenumfeld mit Fokus auf Vertrieb und Marketing verweisen kann. Dazu gehört auch, dass es mir gelungen ist, die TIMETOACT Group Österreich GmbH erfolgreich auf- und auszubauen und mit inzwischen circa 25 Mitarbeitern zu etablieren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Generell waren es Interesse, Offenheit für Neues, Bildungswille, der Wille, den etwas steinigeren Weg des berufsbegleitenden Studiums zu gehen und natürlich auch ein Quäntchen Glück und Zufall, die erfolgs- und richtungsweisend in meiner beruflichen Laufbahn waren. Mut, den nächsten, vielleicht auch unbequemen oder großen unsicheren Schritt zu wagen, gehörte natürlich auch dazu.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Schwieriger als wer oder was? Wenn man sich intensiv mit der Mitarbeitersuche beschäftigt, bemerkt man sehr schnell, dass das weibliche Geschlecht nur einen minimalen Prozentsatz der Bewerber in unserer Branche ausmacht. Hingegen gibt es auch bei uns Bereiche, so zum Beispiel Finanz und HR, welcher gut in weiblichen Händen aufgehoben ist. Wenn man es als Frau in einer männerdominierten Branche an die Spitze gebracht hat, wird man mit Argusaugen genau beobachtet. Um auf die Frage direkt zu antworten: nein, ich finde es nicht „schwieriger“ als Frau sich durchzusetzen, oder Verantwortung zu übernehmen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Seinerzeit hatte ich in meiner Position im Produktmanagement der Privatbank einen sehr IT-affinen Vorgesetzten, der inzwischen eine Vorstandsfunktion in einer Bank ausübt. Er schaffte es, mein Interesse für den IT-Bereich zu wecken. Im Nachhinein betrachtet, war es der Grundstein für meine persönliche Weiterentwicklung im IT-Bereich, die ich durch die Weiterbildung an der Donau-Universität untermauerte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Generell beschäftigt uns das Thema der Mitarbeitersuche, welches uns tagtäglich verfolgt. Wir versuchen, der Jugend unser Metier näherzubringen, aber auch mögliche Quereinsteiger zu motivieren. Im Allgemeinen ist es eine große Herausforderung, die richtigen Mitarbeiter in unserer Branche zu finden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Aufgrund der Komplexität von IT ist es unverzichtbar, dass Mitarbeiter und Bewerber über eine gewisse, zu den Schwerpunkten unseres Unternehmens passende technische Spezialisierung verfügen. Allgemein betrachtet setzen wir voraus, dass Interesse, Offenheit und der Wille zur Weiterbildung vorhanden sein muss. Weiterbildung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert, wobei das nicht nur Fachspezifika betrifft, sondern auch Themen wie Kommunikation. Speziell Kundenberatung ist ein wichtiges Thema, denn schließlich soll sich der Kunde bei uns gut aufgehoben fühlen. Die Aus- und Weiterbildung ist selbstverständlich auf die Individualität des Mitarbeiters abgestimmt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Was zählt, sind die Ergebnisse und wenn ein Projekt zur Zufriedenheit des Kunden abgewickelt wurde, befindet sich der zuständige Mitarbeiter auf der Erfolgsschiene. Dies zu erreichen, sollte das Ziel sein. Dafür gibt es zumeist eine Bonusregelung, die einen variablen Bestandteil des Einkommens ausmacht. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf ein angenehmes und respektvolles Artbeitsklima, das auch zum Wohlfühlen und dadurch zur Motivation unserer Mitarbeiter beiträgt.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Das kommt oft auf die Anforderungen des Kunden an. Die vorher schon genannte Komplexität der Branche macht es unmöglich alle lokalen und firmeninterne Themen abdecken zu können. In komplexen Situationen kooperieren wir auch gerne mit Mitbewerbern, um uns gegenseitig ergänzen zu können. Zu manchen Mitbewerbern hält man mitunter lieber Abstand.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Klare Stärke ist unsere Firmenstruktur, die zusammengefasst lautet: „Small enough to care, big enough to deliver.“ Mit unserem breiten Leistungsportfolio punkten wir: Application Integration & Prozessautomatisierung, Container & Cloud Transformation, Enterprise Content Management und Archivierung, Software Development, AI, Security und mehr. Für uns steht der Kunde im Mittelpunkt all unserer Aktivitäten. Wir streben eine vertrauensvolle, ehrliche Zusammenarbeit an. Dabei sind Offenheit, Transparenz und Zuverlässigkeit unsere Leitmotive. Wir behandeln jedes Projekt als Referenzprojekt. Deshalb entwickeln wir Lösungen immer on target, on time und on budget. Als Teil der TIMETOACT GROUP bilden wir mit sieben weiteren Schwesterunternehmen ein starkes Team, bestehend aus Experten der Software & Consulting Branche. Das breit gefächerte Angebotsspektrum umfasst Beratungsleistungen und IT-Lösungen auf Software-Basis von IBM, Microsoft, Red Hat, Atlassian, Google sowie weiteren Partnern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich glaube, dass dabei die eigene Erfahrung eine große Rolle spielt. Im Laufe der Zeit lernt man, dass man sich nicht um jedes Detail selber annehmen muss. Es gibt noch andere Kollegen, die das Unternehmen am Laufen halten können. Ein harmonisches Privatleben stellt eine Kraftquelle dar, um die beruflichen Herausforderungen positiv zu meistern.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich führe keine Zeitaufzeichnungen und ich glaube, in der IT-Branche ist dies unter der Berücksichtigung der eigenen Fortbildung auch nicht notwendig. Unsere Branche entwickelt sich rasant und es lässt sich auch nicht genau definieren, welche Aktivitäten unter dem Begriff Fortbildung zu verstehen sind. Unabhängig davon, hat für mich Fortbildung einen sehr hohen Stellenwert. So zum Beispiel absolvierte ich vor kurzem einen Lehrgang für weibliche Führungskräfte, der gemeinsam von der Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer angeboten wurde. Ziel dieses Lehrganges war, weibliche Führungskräfte für Aufsichtsrats-Mandate und zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der jungen Generation möchte ich empfehlen, die eigenen Interessen herauszufinden und zu definieren, was mitunter sehr schwierig sein kann. Diese Interessen sollte man auch verfolgen, dies ist der erfolgversprechendste Weg. Das Einkommen sollte vorerst keine übergeordnete Rolle spielen, denn „Geld“ kommt von selbst, wenn man seine Sache gut macht und Spaß an der Arbeit hat. Mut für Neues, die Fähigkeit über den eigenen Tellerrand zu blicken und Durchhaltevermögen sollten generell vorhanden sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele sind die Kundenzufriedenheit weiterhin durch hohen Qualitätsanspruch zu gewährleisten und mein Augenmerk auf das Wachstum des Unternehmens zu richten.