Zum Erfolg von Marija Marjanovic
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In meinem Metier; im Vertrieb von Vorsorgewohnungen, lässt sich der Erfolg in 1.Linie in Verkaufszahlen messen. Ich sehe mich eher als Beraterin und versuche den Menschen das Gefühl zu geben, sich in unserem Hause gut aufgehoben zu fühlen und genau wissen, was mit ihrem Kapital passiert. Für viele ist es eine einmalige Investition, für andere bereits die zwölfte Wohnung die sie kaufen. Dies erfordert unterschiedliche Beratungskonzepte und differenzierte Gesprächsführung. Wir erhalten Neukunden durch Mundpropaganda, deshalb ist perfekte Information und Zufriedenheit unserer Kunden wesentlich. Nicht nur Verkaufszahlen zählen für mich als Erfolg, sondern auch die Zufriedenheit meiner Kunden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich einen erfolgreichen Werdegang vorzeigen kann. Seit meiner beruflichen Tätigkeit mit fünfzehn Jahren wollte ich meine Karriere in Angriff nehmen, hatte allerdings absolut keinen Plan davon, wann und wo ich landen werde. Mein Zugang war, hart zu arbeiten und nebenbei das nötige Fachwissen aufzubauen und dann zu hoffen, dass ich es schaffen werde. Es hat einige Zeit gedauert bis ich in der Immobilienbranche angekommen bin. Als ich in diesem Metier gelandet bin, verspürte ich das Gefühl des Ankommens, denn die Thematik hat mich sehr interessiert. Daher empfinde ich es nicht als belastende Arbeit. Im Gegenteil, ich mache meinen Job mit Leidenschaft und dies spürt das Gegenüber. Jedenfalls sehe ich mich als erfolgreich, weil ich einen Bereich gefunden habe, welcher mich nach wie vor begeistert und auch keine Langeweile aufkommen lässt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin der Überzeugung, dass in unserem Metier, die Sympathie eine wichtige Rolle spielt. Als Verkäufer und Berater sollte man auch die Rolle eines Psychologen einnehmen, um auf den Mitmenschen eingehen zu können. Jeder Mensch ist anders und sich auf das Gegenüber einzustellen ist neben der fachlichen Kompetenz das Um und Auf um erfolgreich zu werden.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Persönlich habe ich es nie gespürt, dass man es als Frau schwieriger hat, als das männliche Geschlecht. Festhalten möchte ich, dass ich mich nie mit diesem Thema auseinandergesetzt habe. Ich hatte immer, ein für mich erreichbares Ziel vor Augen und bin selbst einen sehr schwierigen Weg gegangen. Ich bin mit fünfzehn Jahren in die Arbeitswelt eingestiegen und habe neben dem Job eine Ausbildung nach der anderen absolviert. Dieser Weg war nicht der Einfachste, aber ein Weg der abhärtet. Wenn ich den einen oder anderen Job nicht bekommen habe, führte ich dies nie darauf zurück, dass es mit meinem Geschlecht zusammenhängen könnte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin der Ansicht, dass es die Mischung ist, die erfolgreich macht. Was zählt sind Selbstvertrauen und Authentizität. Die Mitmenschen merken es, wenn man nicht „man selbst“ ist. Etwas darzustellen, was man nicht selbst ist, kostet viel Kraft. Viel einfacher ist es, wenn man so ist, wie man ist. Die Leute akzeptieren dies auch.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein größtes Vorbild war meine Mutter, die sich Schritt für Schritt hochgearbeitet hat und jene Ziele erreichte, welche für sie von Bedeutung waren. In meinem Berufsleben gab es zahlreiche Vorbilder, so zum Beispiel mein erster Vorgesetzter, Andreas Kreutzer der mich nach wie vor begeistert, weil er in unzähligen Bereichen ein enormes Fachwissen aufweisen kann. Mein letzter Vorgesetzter, Georg Aichelburg hat mich als Führungskraft geführt und mich gelehrt, so manche Dinge mit Gelassenheit zu sehen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Abgesehen von der fachlichen Kompetenz zählt für mich, dass der/die Bewerber/in in das bestehende Team passt. Nebensächlich sind das Alter und das Geschlecht; wichtig ist, dass er oder sie auch zu mir und dem Team passt. Fachliche Kompetenz kann man erlernen, primär ist jedoch die Persönlichkeit ausschlaggebend. Das menschliche Miteinander ist es, was den Erfolg in einem kleinen Team ausmacht. Man bemerkt dies, sobald Einer aus der Reihe tanzt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Auf Grund der „Unternehmens-Größe“ pflegen wir einen sehr amikalen Umgang. Mein Führungsstil zeigt sich in der direkten Kommunikation mit allen Mitarbeitern und ich komme dabei sehr schnell auf den Punkt. Um den „heißen Brei“ herumzureden ist nicht meine Art und ich erwarte dies ebenso von meinen Mitarbeitern. Weiters praktiziere ich auch den Stil „der offenen Türe“, d.h. jeder Mitarbeiter kann jederzeit zu mir kommen und auch meine Hilfe in Anspruch nehmen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
In unserer Branche erachte ich es als wesentlich, gute Beziehungen zu den anderen Marktteilnehmern zu pflegen. Neben Kooperationen liefern die guten Beziehungen auch interessante Anregungen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind eine Spezialbank mit klarer Fokussierung auf Sachwert- und Kapitalmarktkompetenz. Als Immobilien One-Stop-Shop bieten wir eine integrierte Kombination aus Veranlagungsmöglichkeiten, Servicedienstleistungen und Finanzierungen rund um Immobilien aus einer Hand an und eröffnen somit einen ganzheitlichen Zugang zu einer der interessantesten und stabilsten Veranlagungsformen am Markt. Zusätzlich setzen wir auf fundierte Kapitalmarktkompetenz bestehend aus professioneller Vermögensberatung und -verwaltung mit einem konzerneigenen Fondsmanagement. Nicht das Produkt von der Stange, sondern Spezialfondslösungen sowie nachhaltige und substanzwertorientierte Veranlagungsformen, ermöglichen uns, zielgruppenspezifische Individualität in der Veranlagung anzubieten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist meiner Erfahrung nach, eine Frage der Eigenorganisation. Ich habe immer mehr als vierzig Stunden die Woche gearbeitet und nebenbei Ausbildungen absolviert, wobei ich darauf achtete, dass mein Privatleben nicht zu kurz kommt. Ich war für meine Freunde immer vorhanden und mein Privatleben litt nie darunter, dass ich eingespannt war. Dies war auch ein Grund, dass ich darauf achtete, dass die Personen in meinem Umfeld immer pünktlich waren; und dies akzeptierten auch meine Freunde. Es gab Zeiten, wo ich neben dem Job von Montag bis Samstag abends in der der Fachhochschule verweilte und ich nur am Sonntag meine Haushaltsaufgaben erledigen konnte. Zwischenzeitlich hat sich dies gebessert und ich erlaube mir zu sagen, dass es mit Disziplin und Eigenorganisation möglich ist, jede Minute zu nutzen und dabei trotzdem Zeit bleibt, um mit Freunden „abzuhängen“.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn das Interesse für die Immobilienbranche vorhanden ist, gilt es die fachliche Komponente in Angriff zu nehmen. Ob eine der Fachhochschulen oder die ÖVI-Akademie besucht wird, ist nicht ausschlaggebend. Was zählt ist die fachliche Kompetenz und die muss vorhanden sein. Betriebswirtschaftliches Basiswissen einerseits, die rechtliche Materie und auch die steuerrechtlichen Belange sind wesentliche Bereiche, welche in der Praxis von Bedeutung sind. Der optimale Einstieg in dieses Metier, wäre eine sogenannte Projektassistenz. Eine Assistenz ist keine Sekretärin die Briefe schreibt, sondern viel mehr die Möglichkeit die Praxis aus mehreren Perspektiven kennenzulernen und so festzustellen welcher Bereich einem selbst am Ehesten liegt. Es gibt zahlreiche Bereiche wie Projektentwicklung, Marketing oder Assetmanagement um nur Einige zu nennen. Vielleicht dauert es ein bisschen bis man erkannt hat welcher Bereich einem liegt, aber dadurch hat man auch vieles gelernt. Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass die Konkurrenz doch recht groß ist und es somit umso wichtiger ist, mit fachlichem Know-How im beruflichen Alltag zu punkten. Ein wesentlicher Punkt ist außerdem das Netzwerk. Dieses sollte man mit Tag „1“ beginnen aufzubauen und zu pflegen.