Zum Erfolg von Robert Kaup
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Früher hatten die Techniker der Informationstechnologie den Fokus auf die sachliche Ebene gerichtet. Dies hat sich inzwischen geändert. Wenn es gelingt, Kund*innen mit ihren Wünschen zu verstehen und ihnen die Lösung in einer Sprache zu vermitteln, die sie verstehen, dann darf man das Erfolg nennen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In meiner bisherigen Karriere lernte ich, dass man Vieles ausprobieren muss, wenn man Neues in Angriff nehmen möchte. Alles wird nicht funktionieren, aber man darf den Weg nicht aus den Augen verlieren. Auf Grund meiner bisherigen Karriere sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Man spürt bei den Kund*innen neben der fachlichen Thematik eine hohe soziale und emotionale Kompetenz. Darauf gilt es, sich einzustellen. IT-Projekte sind nur dann erfolgversprechend, wenn ein Mitarbeiterteam mit allen beteiligten Parteien das Ziel verfolgt. Auf Grund meiner Erfahrung ist der Erfolgsfaktor nicht im technischen Metier zu sehen, sondern in der Kundenkommunikation. Die gleiche Sprache zu sprechen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen ermöglichen letztlich erfolgreiche Projekte. Schwierige Phasen in Projekten zu meistern gelingt meist nur durch Zusammenarbeit. Unabdingbar dabei ist eine solide Vertrauensbasis.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In den letzten Jahren sind wir sehr schnell gewachsen und die richtigen Mitarbeitenden zu finden ist die große Herausforderung. Unser Fokus liegt darauf passende Mitarbeitende zu finden und sie an unserer Unternehmenskultur teilhaben zu lassen. In den letzten Jahren befindet sich die Digitalisierung stark im Vormarsch und alle haben das gleiche Problem, nämlich qualifizierte Mitarbeiter*innen zu finden. Kund*innen bekommt man leichter, als die richtigen Mitarbeiter*innen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Am Beginn meiner Karriere erhielt ich den Rat eines Kollegen mir die anderen anzusehen, wie sie an Aufgaben herangehen. Lerne daraus und es hilft von Erfahrenen zu lernen, sagte er zu mir. Meiner Ansicht nach ist es von Bedeutung, von anderen Personen zu lernen aber auch die eigene Originalität vor allem für neue Themen zu bewahren. Am Ende geht es darum viel zu lernen und neben der Originalität auch die Imitation nicht aus den Augen zu verlieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein klassisches Vorbild gab es für mich nicht. Ausschlaggebend für meine Entwicklung in diesem Metier war, dass ich mich in der 7. Klasse des Gymnasiums für „IT“ interessierte. Mein Vater behauptete allerdings, dass meine Leidenschaft für EDV-Spiele keine Qualifikation darstellte, um in dieser Branche eine Karriere zu starten. Diese Herausforderung war der Start in eine Karriere, wo ich in einem kleinen Unternehmen begann, mich eingehend mit diesem Metier zu beschäftigen. Ich hatte damals einen sehr charismatischen Vorgesetzten, welcher zwar nicht wirklich ein Vorbild war, mir aber geholfen hat, so manche Hürde zu nehmen. Ich konnte mich sehr schnell weiterentwickeln und bin eigentlich mit dem Erreichten zufrieden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Auf Grund der großen Kundennachfrage benötigen wir qualifiziertes Personal. In den letzten vier Jahren hat sich die Mitarbeiteranzahl in unserem Unternehmen verdoppelt. Wir achten bei der Auswahl darauf, dass der/die Bewerber*in zu uns passt und mit unserer Organisation und Unternehmenskultur zurechtkommt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Von außen betrachtet, mag unsere „agile Organisation“ anders erscheinen. Wir überlassen in Wirklichkeit, die projektspezifischen Entscheidungen den Teammitgliedern. Wir versuchen darüber hinaus möglichst umfangreiche Hierarchien und Organisationsstrukturen zu vermeiden. Auch notwendige projektbezogene Weiterbildung, wird von den Teammitgliedern selbst getroffen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine unserer Stärken sehe ich in der Pflege von langjährigen Partnerschaften mit unseren Kund*innen. Wir verkaufen kein Produkt, sondern versuchen mit Rat und Tat unseren Kund*innen zur Seite zu stehen um sie mit Lösungen zu unterstützen. Wir wollen ein fairer Partner sein und die Praxis zeigt, dass dies von unseren Kunden geschätzt wird. Manche Kundenbeziehungen bestehen seit vielen Jahren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Auf Grund der modernen Technologien im Kommunikationsbereich gibt es seit vielen Jahren, in dem Umfeld wo ich tätig bin, keine strikte Trennung zwischen Beruf und Privatleben. Selbstverständlich sollte man darauf achten, dass die Familie nicht zu kurz kommt. Wenn die Familie im Mittelpunkt steht, sollte nicht das Mobiltelefon oder der PC daneben mitlaufen. Meiner Meinung nach ist es in Ordnung, wenn man Spaß und Freude an dem Job hat, egal ob man eine 40- oder 60 Stundenwoche im Job verbringt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Dem Nachwuchs empfehle ich neugierig zu sein, sich nicht zu scheuen, innovative Ideen einzubringen und vielleicht auch manche Dinge anders zu machen. Die Bereitschaft zu haben, etwas zu verbessern hat nichts mit fachlichen Kriterien zu tun, denn was zählt, ist das Ziel, welches natürlich definiert gehört. Weiters sollte der Nachwuchs auch bereit sein, Neues zu lernen, denn speziell in unserem Metier ist „tägliches Lernen“ eine Selbstverständlichkeit geworden. Allgemein betrachtet, wird die Entwicklung im IT-Bereich in den nächsten Jahren, unabhängig der wirtschaftlichen Situation, rasant voranschreiten. Meiner Ansicht nach, wird uns die Arbeit am Digitalisierungssektor in Österreich nicht so schnell ausgehen.