Zum Erfolg von Nina Lössl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg kann vieles sein: Daß die Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen, daß Kunden anrufen, weil alles gepaßt hat, oder daß wir ein betriebliches Ziel erreicht haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Erfolg ist nur im Team möglich, und ich kann nur - wie jeder Mitarbeiter - meinen Teil zum Erfolg beitragen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich lernte, daß Entscheidungen nicht immer sofort getroffen werden müssen. Auch ist es wichtig, die Mitarbeiter miteinzubeziehen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Auch wenn ich glaube, bereits eine Lösung gefunden zu haben, vertraue ich doch auf Teambesprechungen, denn jeder kann etwas beitragen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, überhaupt nicht, nur manchmal ist es schwierig, den Beruf mit dem Familienleben zu vereinbaren. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das waren zwei Mitarbeiter aus der Verwaltung und der Transportabteilung. Diese Leute identifizieren sich stark mit dem Unternehmen und setzen persönliche Ziele zurück, um für das Unternehmen da zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich führte ein strenges Qualitätsmanagement ein und bekomme für die Tatsache, daß wir Qualitätsführer sind, Anerkennung von den Kunden. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Momentan kämpfen wir stark mit den Rohstoffpreisen. Der Preis für eine Tonne Zink ist in den letzten zwei Jahren von 800 auf 3.800 Euro gestiegen, und es ist schwierig, jede Preiserhöhung an die Kunden weiterzugeben.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich schaue mir weder Zeugnisse noch Lebensläufe an, die Chemie muß einfach stimmen, es muß eine Gesprächsbasis da sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich binde sie in Entscheidungen ein, und positives Feedback der Kunden wird sofort an die Mitarbeiter weitergegeben. Wir führen außerdem regelmäßig Mitarbeiter- und Kundenbefragungen durch, um zu sehen, was verbessert werden könnte.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich verbringe relativ viel Zeit in der Produktion und versuche zu vermitteln, daß die Mitarbeiter jederzeit mit Problemen zu mir kommen können. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sehen unsere Kunden als Partner, für die wir alle Probleme zu lösen trachten. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir fischen nicht in fremden Gewässern und lassen Mitbewerber auch unsere Anlagen besichtigen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seitdem ich in der Firma arbeite, leidet das Privatleben. Meine Freizeit verbringe ich mit meinen Kindern.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche einmal in der Woche einen Kurs für Cambridge Certificate Business English. Nächstes Jahr strebe ich die MBA-Ausbildung in Qualitätsmanagement an.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll als junger Mensch nicht glauben, die absolute Weisheit gepachtet zu haben, und soll offen für das Wissen und die Erfahrung anderer bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir möchten die Anarbeitung von Werkstücken ausbauen und die Qualitätssicherung noch verbessern.
Ihr Lebensmotto?
Wenn ich zu jedem Zeitpunkt meines Lebens gerade das gemacht hätte, was ich konnte, wäre ich nie einen Schritt weitergekommen. (Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien)