Zum Erfolg von Katja Reichl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, herausfordernde Ziele zu erreichen und auf einen erfolgreichen Werdegang zu verweisen. Dabei darf die persönliche Weiterentwicklung nicht vernachlässigt werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich in meinem bisherigen Berufsleben bereits einiges erreichen konnte. So zeichne ich für fünfzehn Mitarbeiter*‘innen verantwortlich und freue mich sehr, sie bei ihrem eigenen beruflichen Vorankommen begleiten zu dürfen. Seit dem heurigen Jahr bin ich außerdem Partnerin der BDO Austria GmbH.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich zähle mich zu jenen Menschen, die logisches Verständnis mitbringen und gerne mit Zahlen zu tun haben, wobei es mir ebenso wichtig ist mit Menschen zu arbeiten und nicht nur im „stillen Kämmerchen“ zu werken. Eine sinnerfüllende Tätigkeit auszuüben ist meiner Meinung nach, eine Voraussetzung, um auch Freude am Job zu haben, denn nur dann kann sich Erfolg einstellen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Die Frage kann ich nicht bejahen. Früher war die Steuerberatung bzw. Wirtschaftsprüfung eher ein Männerberuf. Dies hat sich geändert. Es kommen immer mehr weibliche Führungskräfte nach. Bei BDO zählen nicht das Geschlecht oder sonstige persönliche Faktoren, sondern allein der Einsatz.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität steht eindeutig im Vordergrund und damit verbunden die Authentizität. Auch wenn es Vorbilder gab, sollte man seinen eigenen Weg finden. Von anderen kann man sicherlich lernen. Ebenso muss das Rad nicht nochmals neu erfunden werden, wenn es funktioniert. Eine gute Balance aus der Bereitschaft, von anderen zu lernen und das Gelernte mit eigenen Ideen anzureichern und zu verbessern, erscheint mit am erstrebenswertesten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder hat es für mich, egal auf welcher Ebene, nicht gegeben. Für die Berufswahl war die Art der Tätigkeit ausschlaggebend. Natürlich gab es im Laufe der Zeit viele Persönlichkeiten, die mich durch ihre Art und Weise beeindruckt haben, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein ungelöstes Problem in unserer Branche sehe ich grundsätzlich nicht. Es stellt sich immer nur die Frage, wer die beste Lösung hat. Neue Mitarbeiter*innen zu bekommen, die motiviert sind und für diesen Job „brennen“, wird immer schwieriger. Weiters sehe ich eine große Herausforderung darin, mit der Geschwindigkeit von Veränderungen mithalten zu können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Im Erstgespräch wird geprüft, ob der*die Bewerber*in für meinen Bereich geeignet ist. Es steht also die fachliche Ausbildung im Mittelpunkt des Gespräches. In weiterer Folge wird auf die Persönlichkeit eingegangen. Die Teamfähigkeit steht für mich im Vordergrund, ebenso achte ich darauf, ob ausgeprägtes Interesse für den Job vorhanden ist. Wie bereits angesprochen, ist es auch in unserer Branche zunehmend schwieriger motivierte Mitarbeiter zu finden. Für die jüngere Generation ist der Job des Steuerberaters, aufgrund der Notwendigkeit eines Studiums und einer anschließenden praktischen Ausbildungszeit samt Prüfung am Ende oft nicht sehr attraktiv. Das sogenannte lebenslange Lernen ist für uns eine Selbstverständlichkeit, die wir mit unserem internen Ausbildungsprogramm umsetzen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In meinem Bereich „Internationales Steuerrecht“ sind Steuerberater*innen und Personalverrechner*innen tätig. Bei Motivation setze ich auf Teamarbeit einerseits und andererseits auf die Übertragung von Verantwortung. Unsere Mitarbeiter*innen zeichnen nach der notwendigen Einarbeitungszeit für ihren Bereich verantwortlich. Weiters versuche ich jedem*r einzelnen Mitarbeiter*in auch Perspektiven zu vermitteln, d.h. je mehr ein*e Mitarbeiter*in in sein Aufgabengebiet hineinwächst, desto größer und damit auch spannender wird der Aufgabenbereich.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Grundsätzlich pflegen wir einen kollegialen Umgangston mit den Mitbewerbern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mehr als 1000 BDO-Mitarbeiter:innen stehen österreichweit an zehn Standorten als kompetente Partner:innen für den Unternehmenserfolg zur Verfügung. Für Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen, steuer- und wirtschaftsrechtliche Beratung oder Consulting, sowie Corporate Finance und People & Organisation bietet BDO stets die richtige fachliche Ansprechperson und zukunftsfähige Lösungen an. Persönliche Betreuung, Verlässlichkeit und höchste Qualität sowie die Einbindung in das leistungsfähige internationale BDO Netzwerk gewährleisten punktgenau den auf individuelle Bedürfnisse abgestimmten Service. Mit zahlreichen Standorten hat BDO lokale Wurzeln und fundierte Kenntnisse der Gegebenheiten vor Ort. Dabei ist Internationalität ein wesentlicher Bestandteil unseres Leistungsangebots: Wir sind Mitglied des internationalen BDO-Netzwerks (1963), mit heute mehr als 100.000 Mitarbeiter:innen in 167-Ländern die einzige weltweit tätige Prüfungs- und Beratungsorganisation mit europäischen Wurzeln. Wir haben stets die richtige Ansprechperson für unsere Kund*innen - zu jedem Thema, überall auf der Welt. Im Jahre 2022 erhielten wir zum sechsten Male die Auszeichnung „Steuerberater des Jahres“. Darüber hinaus zeichnen wir uns durch unsere interne Kultur aus, die von Wertschätzung, Vertrauen und der Begegnung auf Augenhöhe geprägt ist. Wir verstehen uns als eine Gemeinschaft, in der jede*r einen individuellen Beitrag zum Gesamterfolg leistet und jeder Beitrag wertgeschätzt wird. Aufgrund unserer Größe sind wir zwar so groß, dass wir den Kund*innen umfassenden Service bieten können, aber nicht so groß, sodass der persönliche Kontakt aufrechterhalten werden kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit Corona verschwinden die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben. Ich arbeite gerne im Homeoffice und zwar deshalb, weil das Augenmerk nicht den ganzen Tag auf die beruflichen Aufgaben gerichtet ist. Zwischendurch kann man auch mal eine andere Tätigkeit ausüben. Unabhängig davon, ist darauf zu achten, dass man dem Privatleben den nötigen Raum gibt, um die sozialen Kontakte zu pflegen und auch den „Geist auszulüften“, um für die beruflichen Herausforderungen gestärkt zu sein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer sich für unser Metier interessiert, ist bei uns in besten Händen! Wir legen größten Wert auf eine qualitätsvolle Aus- und Weiterbildung und darauf, dass sich der*die neue*n Mitarbeiter*in bei uns wohlfühlt. Vorerst erfolgt ein „Training on the Job“ und in weiterer Folge wird der/die Mitarbeitende mit kleineren Aufgaben betraut, die schrittweise umfangreicher werden können. Hier ist dann die Eigenständigkeit gefragt. In der Einarbeitungsphase wird dem neuen Kolleg*innen ein*e erfahrene*r Kolleg*in zur Seite gestellt, der*die Begleiter*in und erste Ansprechperson ist. Für die Praxis zählt das persönliche Engagement, Kommunikationsfreudigkeit und lösungsorientiertes Arbeiten. Wie bereits angesprochen, ohne lebenslanges Lernen wird es keinen Erfolg in unserem Job geben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In meinem Bereich „Global Mobility“ richte ich mein Augenmerk auf einen qualitätsvollen Ausbau, den ich „step by step“ gemeinsam mit meinem Team verfolge.