Zum Erfolg von Philipp Thaurer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meiner Ansicht nach ist nicht nur der Job, sondern vor allem auch das Privatleben, Bestandteil des Erfolges. Dabei gilt es die richtigen Rahmenbedingungen für Zufriedenheit und Glück zu schaffen und unaufhörlich danach zu streben diese aufrechtzuerhalten. Ich bin in der glücklichen Lage einerseits eine gesunde Familie zu haben und andererseits auf berufliche Stabilität verweisen zu können. Um zu Erfolg zu kommen, braucht es insbesondere tief empfundene Leidenschaft. Jüngstes Beispiel dazu: Nach der heurigen „Kick-off Veranstaltung“ fühlte ich mich sehr erfolgreich, weil ich spürte, dass mein Team sich den Plänen vollkommen hingibt, motiviert ist und jeder der Beteiligten eine Gestalter-Funktion übernommen hat. Man spürte regelrecht den Puls und die vorhandene Dynamik und reflektierend betrachtet, waren es Tage des gelebten Erfolges mit meinem Team.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Grundsätzlich ja, denn ich bin der Meinung, dass ich ein wundervolles Privatleben führe, was für mich einen großen Erfolgsfaktor darstellt und mir ideale Rahmenbedingungen für meine berufliche Leistung und Weiterentwicklung bietet. Insgesamt fühle ich mich in dem was ich tue sehr wohl; deshalb sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Erfolg braucht ein gesundes Maß an Selbstreflektion. Man sollte sich immer vor Augen halten, was man erreicht und erlebt hat und noch erreichen möchte. Um erfolgreich zu werden, sollte man doch ein ehrgeiziger und ambitionierter Mensch sein, was ich durchaus bin. Auch wenn nicht immer alles klappt, gehört es stets dazu nicht aufzugeben und neue Wege zu suchen. Das ständige Gefühl etwas schaffen zu wollen und die Identifizierung mit einer Marke bzw. einem Unternehmen, sind meiner Ansicht nach, die Triebfedern für den beruflichen Erfolg. Die letzten zwölf Jahre war ich mit „Nespresso“ verbunden und konnte mich damit voll identifizieren. Und auch heute bin ich stolz für Nestlè zu arbeiten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Für mich ist es die Mischung, die zum Erfolg führt. Es gibt immer Personen die als Vorbilder auf einen wirken, sodass man sich etwas abschauen kann. Wichtig dabei ist es authentisch zu bleiben. Das Gegenüber spürt sofort, ob jemand aus dem Lehrbuch spricht, oder eine ehrliche Aussage tätigt. Ich versuche stets authentisch zu bleiben, trotzdem bin ich als Visionär unterwegs. Im Laufe der Jahre lernte ich auch, gemachte Fehler zu akzeptieren. Ich bemühe mich stets Perfektion anzustreben, jedoch im Sinne des nicht-zufrieden-gebens mit dem Status-quo und dem Streben nach einem sich verändernden Ideal. Den richtigen Umgang mit dem Begriff der Perfektion hat mich die Konzernerfahrung gelehrt; damit verbunden ebenso die Fähigkeit Fehler zu akzeptieren und daraus zu lernen, aber stets die Verantwortung dafür zu übernehmen. Diese Philosophie versuche ich auch meinem Team zu vermitteln, wobei das Hinterfragen der bestehenden Arbeitsweisen oberste Priorität hat. Besonders in Zeiten, wo man spürt, dass einiges nicht so gut läuft, dürfen am Weg zum Erfolg auch Fehler gemacht werden. Als „unternehmerisch“ denkender Mensch muss man immer selbst hinter seinen Entscheidungen und Fehlern stehen. Zu den Eigenschaften, die Erfolg ermöglichen gehören auch Schnelligkeit und Mut.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab durchaus einige beeindruckende prägende Vorbilder und Mentoren. Nach dem Abschluss der Hotelfachschule in Salzburg arbeitete ich einige Jahre im elterlichen Handelsunternehmen mit. Wenn der Chef der eigene Vater ist, handelt es sich um eine besondere Zusammenarbeit.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Festhalten möchte ich, dass die Bewerbungsgespräche auf einer zwischenmenschlichen Ebene stattfinden, denn primär zählt die Persönlichkeit und erst dann kommt die fachliche Kompetenz. Das Potential, welches der/die Bewerber*in mitbringt, zählt in erster Linie. Ich wurde für die aktuelle Position nicht auf Grund meiner Kompetenz oder Erfahrung im Außer-Haus-Geschäft ausgewählt, sondern weil ich das richtige Potential mitbrachte. Heute versuche ich dieses Potential bei meinen Gegenübern in der Bewerbungsphase zu entdecken. Energie und Integrität ist mir ebenso wichtig, wie authentisches Verhalten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Als ich im September 2022 diese Funktion übernahm, war der richtig gewählte Führungsstil von elementarer Bedeutung, welcher sich unter der Bezeichnung „Führung ist Kommunikation“ definieren lässt. Transparent zu sein und den Mitarbeiter*innen das Gefühl zu geben auch Gestalten zu können, ist meiner Ansicht nach, dass Um und Auf um ein Team zum Erfolg zu führen. Die Einbeziehung des Mitarbeiterteams ist für mich ebenso von Bedeutung wie das Vertrauen, welches ich der einzelnen Person entgegenbringe. Man sollte sich immer vor Augen halten, wie wichtig die emotionale Ebene in der Führungsarbeit ist.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Ich versuche, den Mitbewerb nicht groß zu kommentieren, behalte ihn aber stets im Auge und bin informiert. Vielmehr aber konzentriere mich auf den Konsumenten. In meiner Rolle versuche ich vor Ort (am Feld, am Kunden) zu sein, um Trends rechtzeitig zu erkennen. Selbstverständlich muss man aber auch wissen, wer am Markt mitmischt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als das „Good food, Good life” – Unternehmen entfalten wir die Kraft von Nahrungsmitteln, um die Lebensqualität für alle zu verbessern, heute und für die kommenden Generationen. Nestlé Professional ist als Food und Beverage Solution Partner am Markt, der jahrzehntelange Erfahrung mit Innovationsgeist und Kreativität paart, sowie weltweit mit bekannten Marken agiert. Als Experte im Außer-Haus-Markt bietet Nestlé Professional innovative und zuverlässige Produkte in den Bereichen Kulinarik und Kaffeelösungen. Bei unserer Auswahl an Marken bleiben keine Wünsche mehr offen. Unsere Juwelmarken für außer-Haus: Im Bereich Kaffee vor allem Nescafè und Starbucks, im kulinarischen Garden Gourmet, Maggi, CHEF, Thomy und viele mehr.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau und ich sprechen tatsächlich sehr viel über berufliche Angelegenheiten. Meine Frau ist ebenfalls beruflich sehr ambitioniert. So ergänzen wir uns sehr gut und können uns auch gegenseitig unterstützen und coachen. Ich glaube, dass die Pandemie einiges verändert hat, die ständige Erreichbarkeit und die Digitalisierung hat Vieles beschleunigt. Ich bin für mein Unternehmen und mein Team immer erreichbar, halte mir aber stets vor Augen, dass jede*r Mitarbeiter*in ein Recht auf ein Privatleben hat, d.h. in späten Abendstunden und auch an Wochenenden versende ich keine E-Mails. Unabhängig davon, kann es durchaus vorkommen, dass ich nachdem ich meinen Sohn ins Bett gebracht habe, ich und auch meine Frau noch einige Zeit am Laptop arbeiten, das tägliche Abendessen gemeinsam mit meiner Familie ist aber ein Fixtermin. Es ist die Flexibilität die man lebt und die das Unternehmen auch ermöglicht. Wir haben im Unternehmen die „Flex-Work“ Regelung eingeführt, welche es ermöglicht, zwischen Home-Office und Office-Tagen zu balancieren. Dazu haben wir die idealen Voraussetzungen und auch das Vertrauen des Unternehmens.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Laufe der Jahre bei Nestlè absolvierte ich eine Vielzahl von internen und externen Weiterbildungsaktivitäten, diverse Leadership/Change Management Trainings, die E-Business Academy, ein Senior Executive Mentoring und zuletzt gerade erst den complete skilled negotiator von „The Gap Partnership“. Allgemein betrachtet ist es für mich ein permanenter Prozess und mit der eigenen Fortbildung ist man im Alltag permanent konfrontiert. Zurzeit richte ich mein Augenmerk auf die Digitalisierung, E-Commerce und ebenso steht „Social Selling“ im Vordergrund.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die wichtigste Empfehlung, welche ich an den Nachwuchs richte ist, neugierig zu bleiben und sich einen Plan zurechtzulegen, was man erreichen möchte. Was zählt, ist die Leidenschaft um ein Ziel zu erreichen, wobei es vorkommen kann, dass man vom bestehenden Plan abweicht und ein neues Ziel in Angriff nimmt. Ich kann behaupten, dass ich eine mit Leidenschaft getriebene Entscheidung traf, als ich in dieses Unternehmen eintrat und es bis heute nicht bereue, diesen Weg zu gehen. Die nächste Generation hat ein anderes Verständnis der „Work-Life-Balance“ lebt, als sie es noch vor einigen Jahren hatte. Deshalb ist es uns wichtig, uns stets mit den neuesten Entwicklungen, wie auch z.B. der 4-Tage Woche auseinanderzusetzen bzw. am Puls der Zeit zu agieren, dass spüren auch die Bewerber*innen. Wenn ich auf den Bewerberzulauf in unserem Konzern blicke, ist das Interesse bei uns zu arbeiten sehr hoch. Ich glaube, es ist die Attraktivität, Flexibilität und die Sicherheit eines Konzernes, welche Bewerber*innen sehr schätzen und diese Parameter gewinnen in diesen Zeiten, abgesehen von monetären Bestandteilen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten immer mehr an Bedeutung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nach wie vor, werde ich mein Augenmerk auf die aktuellen und zukünftigen Trends am Markt richten. Es gilt dabei schnell zu reagieren, ohne Angst vor Veränderungen zu haben, denn nur dann gelingt es erfolgreich zu bleiben.