Zum Erfolg von Stefan Szalachy
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg mißt sich bei mir in erster Linie an der Zufriedenheit der Kunden, wobei die Anforderungen der Kunden sehr unterschiedlich sein können. Erfolg ist für mich auch, wenn der Kunde seine Zufriedenheit zum Ausdruck bringt und uns weiterempfiehlt. Der wirtschaftliche Erfolg ist die logische Ableitung der Kundenzufriedenheit. Erfolg bedeutet aber auch, sich vom Beruflichen Freiräume schaffen zu können, um jenen Dingen nachzugehen, die einem wichtig sind, die aber mit dem beruflichen Erfolg nichts zu tun haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Objektiv möchte ich die Frage für mich nicht stellen, subjektiv sage ich für mich, daß ich zufrieden mit dem bin, was ich bisher erreicht habe. Wenn ich das Erreichte - sowohl beruflich als auch privat - bewahren kann, dann habe ich Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verstehe unser Team als Familie und bin ein sehr informeller Chef. Meine Mitarbeiter haben sehr viel Eigenverantwortung in ihrem Bereich. Ich habe lediglich eine punktuell kontrollierende Funktion und messe letztendlich die Performance meiner Mitarbeiter an der Zufriedenheit meiner Kunden. Je zufriedener der Kunde, desto weniger besteht für mich Veranlassung einzugreifen, was wiederum meine Mitarbeiter sehr motiviert. Unser Unternehmen hat viel mit Kreativität zu tun, die man nur erbringen kann, wenn man nicht unter Druck steht. Die Freude an meiner Tätigkeit ergibt sich unter anderem daraus, daß ich kreativ gefordert bin, und kommt auch daher, daß unser Job sehr viele Möglichkeiten für Kreativität bietet. An manchen Tagen arbeitet man an vier bis fünf Projekten gleichzeitig, was zwar einen großen Druck darstellt, aber auch die Qualität steigert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter können eigene Ideen einbringen, können Verbesserungsvorschläge machen oder selbst vornehmen, das heißt, wir sind ein sehr liberales Team, und die Mitarbeiter können sich in ihren Ideen und ihrer Arbeit selbst verwirklichen. Ich unterstütze meine Mitarbeiter in ihrer Fortbildung, es ist wesentlich für sie, daß sie die Möglichkeit haben, Seminare und Kurse zu besuchen. Ich glaube, daß es heute wichtig ist, es den jungen Menschen zu ermöglichen, sich durch die Selbstverwirklichung im Unternehmen als integrierter Bestandteil des Unternehmens zu fühlen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Da wir kaum Personalfluktuation haben, bieten wir eine relativ kontinuierliche Betreuergruppe. Unsere Kunden können davon ausgehen, daß sie eine Chefbetreuung entweder durch mich persönlich oder durch die Geschäftsleiterin, die meine Stellvertreterin ist, erhalten. Wir gewährleisten also, daß jene Person, die den Kunden akquiriert, in der Folge auch in der operativen Umsetzung für ihn tätig ist. Dieses Konzept wird durch die langjährige Kundentreue bestätigt - die geringe Kundenfluktuation dürfte eine Folge der geringen Personalfluktuation sein. Wir sind eine kleine Truppe und gewährleisten somit persönliche, individuelle Beratung, beruhend auf einem langjährigen Vertrauensverhältnis. Das Wesentliche am Erfolg den Kunden gegenüber ist eine gewisse Berechenbarkeit und eine verständliche Art der Betreuung - wir versuchen nicht von oben herab als Experten aufzutreten, sondern arbeiten gruppendynamisch mit den Kunden zusammen. Unser Motto ist: Wir geben unser Wissen weiter. Wir arbeiten sehr bedarfsorientiert, sowohl was die operative Seite im Businessbereich anlangt, als auch was die persönlichen Bedürfnisse des Kunden in der faktischen Umsetzung betrifft. Wir versuchen uns als Teil des Unternehmens zu verstehen, welches wir betreuen, und so wenig wie möglich als Fremdkörper in Erscheinung zu treten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Schon aufgrund der Tatsache, daß auch meine Frau seit 15 Jahren im Unternehmen tätig ist, kann ich diese Bereiche nicht voneinander trennen. Ich gewichte beide Bereiche durchaus gleich, ich bin ein überzeugter Familienmensch, und die Harmonie in der Familie bedeutet mir viel. Ich habe zwei Kinder, die mir mitunter einiges abverlangen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Rezeptur des Erfolgs hat sich in den letzten Jahren mit dem Aufbrechen alter Strukturen entscheidend verändert. Das Wichtigste ist ein sehr hohes Maß an Flexibilität, der schulische Abschluß alleine genügt nicht. Ein breites Interessensspektrum und die ständige Bereitschaft zu lernen und sich zu verändern wird in Zukunft eine Grundvoraussetzung sein, um erfolgreich zu sein. Was vor allem zählt, ist die soziale Kompetenz. Egal in welcher Branche man arbeitet, neue Mitarbeiter werden zuerst einmal an ihrem Charakter, an ihrer Flexibilität gescreent, wobei zum Beispiel ein paar Fremdsprachen sehr von Vorteil sind. An erste Stelle setze ich soziale Kompetenz, an die zweite Stelle Fremdsprachenkenntnisse und an dritte Stelle eine solide fachliche Ausbildung. Einem jungen Menschen würde ich raten, möglichst viele verschiedene Erfahrungen zu sammeln, auch im Rahmen von Reisen oder Studienaufenthalten im Ausland.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein großes unternehmerisches Ziel ist unsere Positionierung im fortschreitenden Integrationsprozeß in Europa, was eine sehr große Herausforderung für uns darstellt. Ich versuche durch meine Tätigkeit in Berufsorganisationen meinen Beitrag zur Professionalisierung der Kommunikationsberater zu leisten. Die Europäische Union bietet sehr große Chancen, die ich als überzeugter Europäer nutzen will, indem ich unter anderem die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn vertiefe - ich bin gebürtiger Ungar und spreche fließend ungarisch. Mein Engagement in der wirtschaftlichen Annäherung von Österreich und Ungarn mit entsprechender Beteiligung unseres Unternehmens ist ein Ziel, das ich in den nächsten drei bis fünf Jahren verwirklichen möchte. Als privates Ziel würde ich mir wünschen, daß in den nächsten Jahren alles so bleibt wie es ist, längerfristig möchte ich meinen Kindern eine solide Ausbildung bieten.