* Univ.-Prof. Gerda Fassel
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Profil
Zur Person
Service
Fassel
Zur Karriere
Zur Karriere von Gerda Fassel
Was war wesentlich für Ihren Werdegang? Schon als Jugendliche habe ich gezeichnet und gemalt, ging oft in Museen und Ausstellungen. Da ich Malerin werden wollte, versuchte meine Lehrerin ein Stipendium an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt für mich zu bekommen, meine Familie konnte mir aber trotz Stipendium kein Studium ermöglichen. So begann ich den Beruf des Eisenwarengroßhändlers zu erlernen. Nebenbei besuchte ich Kurse der Malerei. Nach kurzer Tätigkeit im erlernten Beruf begann ich zu reisen und ging mit 20 Jahren nach Amerika, wo ich diverse Jobs, zuerst in Florida und dann in New York, ausübte. Aufgrund meines neuen Interesses an der Plastik begann ich 1964 das Studium der Bildhauerei bei José De Creeft an der Art Students' League in New York. Dort arbeitete ich vorerst figurativ, sodann beschäftigte ich mich mit Theorien der Kunst, entfernte mich gänzlich von der gegenständlichen Bildnerei und experimentierte viel. Da ich aber erkannte, daß man einer verständlichen Aussage wegen Grenzen, einen Rahmen, setzen muß, entschied ich mich für die menschliche Figur als ideale Begrenzung im Räumlichen sowie als ideales Studienobjekt formaler Gesetzmäßigkeiten. Ich kehrte nach Wien zurück um unter neuen Voraussetzungen ein Studium der Figur aufzunehmen (Bildhauerei bei Hans Knesl und Wander Bertoni). Ich machte 1972 mein Diplom und begann mit dem Restaurieren, weil ich mir kein Atelier für Bildhauerei leisten konnte. 1975 wagte ich den Sprung ins kalte Wasser, richtete mir ein kleines Atelier ein und widmete mich der freien Bildhauerei.Zum Erfolg
Zum Erfolg von Gerda Fassel
Was ist Ihr Schlüssel zum Erfolg? Ein Durchbruch war die Ausstellung Anthropos in Wien 1981, wo man auf meine Arbeit aufmerksam wurde. Ich erhielt den Würdigungspreis der Stadt Wien. Es war aber trotzdem schwer, sich durchzusetzen, weil Plastik als solche in Wien völlig in den Hintergrund gerückt wurde. Um sie wieder sichtbar zu machen, gründeten wir die Gruppe Figur in Wien. Es folgten die Ausstellungen im Park der Universität für Bodenkultur (übernommen vom Museum in Bozen) sowie auf der Freyung. 1996 hat man mir eine Gastprofessur für Bildhauerei an der Hochschule für Angewandte Kunst angeboten. Zwei Jahre später wurde ich mit einem Ordinariat an dieser Hochschule betraut.Wie sehen Ihre weiteren Ziele aus? Ich bin bemüht, eine Bastion für Bildhauerei zu installieren, damit junge Menschen, die sich für diesen Beruf entschlossen haben, eine anspruchsvolle Ausbildung bekommen, weil ich überzeugt bin, daß wir erst am Anfang der Suche nach einem neuen Ansatz zu formalen Möglichkeiten einer figurativen Bildhauerkunst stehen.
Was bedeutet für Sie Erfolg? Ich möchte bei der Arbeit ein Fortschreiten meiner Entwicklung sehen, Verständnis von kompetenter Seite bekommen und mich verantwortungsvoll mit Kunst befassen.
Wie lautet Ihrer Botschaft an die nächste Generation? Junge Menschen müssen sich fragen, ob es ihnen um Kunst oder Vermarktung geht. Geht es ihnen um ersteres, müssen sie sich auf entbehrungsreiche Jahre intensiver Arbeit einstellen, denn ein echter Erfolg kann nur durch ein anspruchsvolles Werk gewährleistet sein und das braucht seine Zeit.
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