Zum Erfolg von Martin Mittermair
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Selbstzufriedenheit, Genugtuung, soziale Anerkennung sowie Freude am Leben zu haben und zu spüren, dass persönliche Leistung auch entsprechend gewürdigt wird. Dies gelingt mit Besessenheit und Leidenschaft. Ich mache das nicht nur wegen des Geldes, sondern wegen der Sache an sich. Auch Hartnäckigkeit und persönliche Einsatzbereitschaft gehören dazu. Ich vertrete die Ansicht, dass man sich Erfolg auch erarbeiten kann. Als Architekt sehe ich Erfolg dann, wenn ein Projekt - in meinem Fall - ein Wohnhaus, den zukünftig darin wohnenden Menschen Freude bereitet. Dies führt auch zu einer Anerkennung der eigenen Leistung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja!
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, dass meine Kindheit dafür ausschlaggebend ist. Ich wuchs in einer Familie auf, in der Selbständigkeit selbstverständlich war. Ich lernte Dinge selbständig zu gestalten und selbständig zu arbeiten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt in der Architektur genug Vorbilder, es gibt jede Menge erfolgreicher Persönlichkeiten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist wichtig als eine Resonanz für die eigene Arbeit, denn Architektur oder Dinge zu gestalten, steht in einer Wechselbeziehung zu dem, was ich denke und was der Kunde möchte. Hier ist zu beachten, dass Harmonie herrscht und Kommunikation professionell praktiziert wird. Ich bin sehr stolz auf mein erstes Projekt. Es steht in Amstetten und wurde 1995 fertig. Es wurde in den Niederösterreichischen Architekturführer aufgenommen, außerdem entspricht es nicht der konventionellen Bauweise. Für mich war auch das Autohaus in St. Pölten eine interessante Aufgabe, dabei sind die Kosten unterschritten worden, und auch seitens der Autokäufer von der Firma Teuschl ist dieses Gebäude voll akzeptiert worden. Ich sehe es auch als Anerkennung, dass wir mit der Generalsanierung der Palais Batthyány-Strattmann und Trauttmansdorff in der Wiener Herrengasse beauftragt wurden. Ebenso freue ich mich auf den Umbau eines Bürohauses zu einem Wohnhaus mit 47 Wohnungen, neben dem Wiener Rochusmarkt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wenn die fachliche Komponente meinen Erwartungen entspricht, achte ich darauf, ob der Bewerber Leidenschaft für die Architektur besitzt. Nur mit Begeisterung ist es möglich, die Herausforderungen positiv zu bewältigen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Auf Grund der Größe unseres Mitarbeiterstabes herrscht ein sehr familiäres Verhältnis und meine Türe ist nie geschlossen. Ich pflege einen offenen Führungsstil, und ein vertrauensvolles Miteinander ist bei einer Projektkontrolle das Um und Auf, um erfolgreich tätig zu sein.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir stellen den Mitmenschen in das Zentrum unseres Handelns. Die Zuneigung zum Menschen und die damit verbundenen Vorstellungen seines Lebens stellen für uns die Priorität dar und daher berücksichtigen wir dies von der Bauplanung bis zur Fertigstellung eines Bauprojektes. Darüber hinaus pflegen wir auch eine gewisse Hartnäckigkeit, denn für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, Aufträge zu Ende zu bringen. Dies führte sicherlich dazu, dass wir von fast allen Bauherren als Generalplaner beauftragt werden und somit von der Projektentwicklung über die kaufmännische Komponente bis hin zur termingerechten Fertigstellung die Verantwortung gegenüber den Bauherren tragen. Außerdem suche ich mir dabei die Konsulenten selbst aus. Aufträge als Generalplaner setzen natürlich großes Vertrauen voraus und ermöglichen mir, die Projekte so umzusetzen, wie ich es für alle Beteiligten am besten empfinde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Schwierig, denn der Beruf erfordert viel Zeit, es ist aber genauso wichtig, für die Familie Zeit zu haben, diese Zeit wird effizient genutzt. Sicherlich ist es ein Vorteil, dass sich die Wohnung in unmittelbarer Nähe zu meinem Atelier befindet.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich sehe dies als permanenten Prozess, denn es gibt eine Vielzahl von Regulativen, denen unser Beruf unterliegt. Darüber hinaus werden seitens unserer Kammer zahlreiche Fortbildungsseminare angeboten, welche nicht nur ich, sondern auch meine Mitarbeiter besuchen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man sich für den Beruf des Architekten interessiert, sollte man seinen Blick auch in die Zukunft werfen, denn die Aufgabenzahl eines Architekten wird deutlich zunehmen, weil das Qualitätsbewusstsein und auch der Umweltschutz einen höheren Stellenwert bei den Mitmenschen bekommen wird als bisher. Die Ansprüche steigen ständig und somit ist auch die Spezialisierung gefragt, denn die Bedürfnisse der Mitmenschen rückt immer mehr in den Vordergrund. So z.B. in der Demographie, mehr als zwei Drittel aller Ehen werden geschieden und es gibt nicht mehr die klassische Familienstruktur wie noch vor 50 Jahren. Somit ist auch der Architekt gefordert, diesen Aspekt bei der Bauplanung zu berücksichtigen und das Umfeld so zu planen, dass auch zukünftige Generationen, jene Struktur vorfinden, die den Bedürfnissen und Vorstellungen der Mitmenschen entsprechen. Für eine erfolgreiche Tätigkeit in unserem Beruf, zählt neben der fundierten fachlichen Ausbildung, die Kommunikationsfähigkeit. Architektur entsteht nicht nur am Zeichenbrett, sondern auch durch Kommunikation mit den Auftraggebern, mit den Konsulenten, wie z.B. Geometer und Bauphysiker. Bei der Bauausführung kommuniziert man mit den verschiedenen Unternehmungen. Auch mit den Personen, welche am Bau mitwirken, vom Hilfsarbeiter bis zum Geschäftsführer, muss Kommunikation gepflegt werden, und jeder spricht eine andere Sprache! Dies gelingt nur, wenn man die Flexibilität besitzt, um sich auf den jeweiligen Gesprächspartner einzustellen.