Zum Erfolg von Gerhard Span
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist zweischichtig zu betrachten. Erstens gibt es den persönlichen Erfolg, nämlich Glück und Zufriedenheit, aber auch Geborgenheit in der Familie und zweitens den wirtschaftlichen Erfolg, der sich mit Zahlen und Ziffern messen läßt. Es gibt jedoch noch den Erfolgsfaktor, den Erfolg im Umgang mit Menschen. Ich bin seit 25 Jahren im Dienstleistungssektor tätig und habe immer versucht, andere Menschen positiv zu motivieren.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, aber ohne dabei überheblich zu wirken. Mir ist es gelungen, die Österreichs größte Fitneß- und Freizeitanlage erfolgreich aufzubauen. Dieser Erfolg hängt von meiner Fähigkeit ab, mit Menschen umzugehen. Man muß sich selbst und die Mitarbeiter motivieren, was eine meiner Stärken ist. Mein Leitsatz ist auch, daß man von anderen Menschen nichts verlangen darf, was man selbst nicht zu tun bereit ist. Ich bin ein Mensch, der sich immer Ziele setzt, die schwer erreichbar sind und habe somit auch schwierige Entscheidungen zu treffen.Können Sie hiefür ein Beispiel nennen? Ja, ich habe vor Abschluß des Studiums zwischen dem Doktortitel und dem Berufsleben wählen müssen. Der Erfolg zeigt mir, daß ich mich richtig entschieden habe, in die Wirtschaft zu wechseln, da ich von Anfang an die Fitneß-Welle miterlebt habe. Eine weitere persönliche Entscheidung war die für den Aufbau des Manhatten Fitneß und Squash, welche zwar schwierig, aber letztendlich richtig war. Welche Rolle spielt die Familie? Ich behaupte, daß hinter jedem erfolgreichen Mann eine Frau steht. Grundsätzlich kann man sich nur den Partner zum Beruf aussuchen und nicht umgekehrt. Da meine Frau Lehrerin ist, haben wir einander oft nur die Türklinke in die Hand gegeben. Sie akzeptiert meinen Job und ich ihren. Wie in einer Firma muß man in einer Partnerschaft auch die Aufgaben aufteilen. Meine Frau hat sich um die Kinder gekümmert, was ich sehr bewundere, da sich der zu erwartende Erfolg unserer Kinder eingestellt hat.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Zuerst wird von meinen Führungskräften die fachliche Grundkompetenz überprüft, und anschließend kümmere ich mich um das Menschliche. Nach 25 Dienstjahren habe ich bereits so viel Menschenkenntnis, daß ich nach menschlichen und charakterlichen Eigenschaften auswähle. Nicht nur Ausbildung und Qualifikation sind ausschlaggebend, sondern auch Elternhaus, Sprache oder Auftreten sind aussagekräftige Faktoren eines Bewerbers.Woaus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus der Bewegung, aber nicht nur weil, es mein Beruf ist. Ich habe eine Form gefunden, die für mich den größten Erholungswert darstellt, nämlich das Laufen. Ich bin auch schon fünfmal bei einem Marathon mitgelaufen. In dieser Zeit läutet kein Telefon, und ich kann mich auf meine Person konzentrieren. Das Laufen hilft mir auch beim Bewältigen von Problemen und Aufgaben. Viel Energie schöpfe ich auch aus Schilaufen und Gartenarbeit.Welche Ziele verfolgen Sie noch? Seit einigen Wochen bin ich mit der Planung, dem Aufbau und der Koordination unseres neuen Projektes beschäftigt - der Errichtung von Manhattan Süd in Brunn/Gebirge. Das ist mein absolutes Nahziel. Mein Fernziel ist die internationale Vermarktung von Manhattan - entweder auf Franchise-Basis oder als Eigenbetrieb. Auch in der Kammer strebe ich weitere Funktionen an.Woher erhalten Sie Ihre Anerkennung, und wie wichtig ist diese? Natürlich freue ich mich über Anerkennung, denn als Hauptverantwortlicher eines großen Betriebes bekommt man naturgemäß selten Anerkennung und Lob. Besonders freue ich mich über Anerkennung aus der Branche. Da ich ein selbstbewußter Mensch bin, ist Anerkennung jedoch kein Lebenselexier für mich. Leistung und Erfolg in dieser Größenordnung werden irgendwann zur Selbstverständlichkeit.Haben Sie ein Vorbild? Im beruflichen Bereich gibt es keine Vorbilder, im sportlichen Bereich hatte ich einige.