Zum Erfolg von Alfreda Bergmann-Fiala
Was verstehen Sie persönlich unter Erfolg? Erfolg bedeutet für mich, mit qualitativer Leistung schnell auf die Markterfordernisse reagieren zu können. Aufgrund der technischen Änderungen auf diesem Sektor ändert sich auch der Zugang zum Kunden. Basis für den Erfolg ist die schnelle Reaktion und Handlungsweise. Erfolge und Rückschläge gehören zum Arbeitsleben. Arbeit kann Vergnügen sein - aber leider nicht immer.Gab es Rückschläge? Eine Niederlage sehe ich darin, daß der komplette Wandel unserer Gesellschaft (kommerziell, persönlich und auch individuell) in der Freizeit von den Entscheidungsträgern in der Politik nicht erkannt wird. Wir sind heute genau so gut wie das Ausland, die Wertschöpfung ist sehr hoch in Österreich, aber trotzdem gibt es Behinderungen durch die Politik. Die Urheberproblematik (Schutz des geistigen Eigentums) findet zur Zeit keine politische Berücksichtigung. In Österreich sind viele Personen zuständig, und somit fühlt sich auch niemand zuständig. Wir sind trotzdem die Nr. 1 in Europa in dieser Branche. Wir haben u.a. auch den Mitarbeiterstand in den letzten drei Jahren verdoppelt.Sehen Sie sich selber als erfolgreich? Ja, denn wir nehmen neue Mitarbeiter auf und bauen keine Mitarbeiter ab! Vieles, das mich interessiert, habe ich beruflich ausgeübt. Es stellt sich die Frage, was man unter erfolgreich versteht. Finanziell bin ich nicht erfolgreich, jedoch habe ich einen spannenden Job, der mich interessiert.Woher nehmen Sie Ihre Kraft? Man muß die Kräfte für die berufliche Tätigkeit sehr gut einteilen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben rund 360 Mitarbeiter, und meiner Meinung nach liegt der Hauptteil der Arbeitskraft einer Führungsperson in der Mitarbeitermotivation, dabei sollte eine hohe menschliche Komponente vorhanden sein. Ich glaube, daß dies in einem europäischen Unternehmen auch kein Problem darstellen kann, aber in den amerikansichen sehr wohl, nämlich bedingt durch permanentes Controlling.Wie sehen Sie die Bereiche Familie und Beruf? Jeder lügt, wenn er sagt, daß man sich Bereiche einteilen kann. Es ist aber im Top-Management sicherlich einfacher, einzelne Bereiche getrennt zu organisieren. Frauen fühlen sich meist für Kinder verantwortlich, wie z.B. Arztwege, Kindergarten, etc. Dies alles stellt schließlich eine finanzielle, psychologische und organisatorische Mehrbelastung dar.Gab es Vorbilder? Ja, meiner Ansicht nach die drei bedeutendsten Männer dieser Republik: der ehemalige Chefredakteur Csoklich der Kleinen Zeitung, Gerd Bacher und Erhard Busek, als er Vizebürgermeister war. Diese drei Menschen haben mich alles gelehrt, was man für den Beruf braucht.Wie lauten Ihre künftigen Ziele? Mein Ziel ist es, daß wir unsere erfolgreiche Linie weiterhin praktizieren können und trotz künftiger Veränderungen weiter unseren Weg verfolgen können. Wir wollen von unseren zahlreichen Kunden weiterhin die Zustimmung für unser Tun sowie Marktführer bleiben. Persönlich wünsche ich mir dazu beizutragen, daß jeder den multifunktionellen Zugang zur Telekommunikation hat und diesen auch individuell nutzen kann.Welche Voraussetzungen sind für Führungskräfte wichtig? Das sind das Interesse, aber auch die Freude, welche aus anderen Berufen kommen sollten. Damit meine ich einerseits die persönlichen Interessen und auch die Freunde und andererseits die Schwerpunktsetzung, da sonst der Realitätsverlust eintreten könnte.