Zum Erfolg von Helmut Schebesta
Was ist für Sie Erfolg? Für mich bedeutet es sehr viel, eigene Ideen verwirklichen zu können. Wenn ich es schaffe, von der Idee über das Planungsstadium hinaus diese zu verwirklichen und daraus wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, ist das für mich Erfolg. Da fühle ich mich dann sehr wohl dabei. Oder wenn man sagen kann, man hat etwas geschafft, z.B. ein kniffliges steuerliches Problem gelöst, dann ist das auch Erfolg.
Ihr Erfolgsrezept?
Mir ist der Umgang mit Menschen sehr wichtig, ich möchte nie etwas allein tun. Ich bin ein sehr zufriedener Mensch und brauche nicht viel an Wohlstand. Mir ist meine Familie sehr wichtig. Aber was mich von vielen anderen unterschiedet, ist, daß wir zu Hause eine Landwirtschaft haben und ich kenne auch die andere Seite, also zu arbeiten, um leben zu können. Das ist auch gleichzeitig ein Ausgleich für mich, wo ich mich körperlich betätigen kann. Ich habe mich immer schon für Technik interessiert. Auftauchende Probleme sehe ich mir als komplexes Gebilde an, schärfe meinen Blick dafür und konzentriere mich voll auf die Lösung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Für mich persönlich war wichtig, mich dafür zu entscheiden, nicht das zu machen, was alle anderen auch tun. Ich habe mich für meine eigene Linie und meine eigenen Stil entschieden. Das habe ich gefunden, das ziehe ich auch durch. Meine wesentliche Entscheidung war, die Firma B.S.O. auf eigene Beine zu stellen und ihr Selbständigkeit zu verordnen.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Wir haben in der B.S.O. ursprünglich für die eigene Steuerberatungskanzlei die EDV entwickelt. Dieses Know-how machen wir jetzt anderen Unternehmen zugänglich und haben damit wirtschaftlichen Erfolg. Diese Software stellt für viele Firmen eine außergewöhnlich große Hilfe dar. Dazu kommt noch die Entwicklung von Informationsterminals, die in allen Branchen eingesetzt werden können, von Hotels bis zu Autohäusern.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Ich bin im Unternehmertum aufgewachsen. Beide Elternteile waren im Betrieb beschäftigt. Genaue Berufspläne habe ich nicht gehabt, es hat sich eines nach dem anderen ergeben. Ich bin langsam ins Unternehmertum hineingewachsen. Mir war nie eine Arbeit zu schwer, es hat für mich kaum Tätigkeiten gegeben, die ich mir nicht vorstellen konnte oder mich nicht getraut hätte sie auszuüben. Nur um zu sehen wie es ist, habe ich z.B. während einer Ferialpraxis auf einer Baustelle gearbeitet. Ich wollte nie Buchhalter sein, aber die Technik hat in meinem Leben sehr bald eine Rolle gespielt. 1986, als ich in den Betrieb gekommen bin, haben wir gerade zu diesem Moment begonnen, Computer einzusetzen, das hat mich interessiert. Ich habe daraus ein Geschäft gemacht.Spielen Mitarbeiter beim Erfolg eine Rolle? Gute Mitarbeiter können der Karriere förderlich sein, denn als Einzelkämpfer ist es weit schwieriger, Erfolg zu haben. Was die Mitarbeiter betrifft: ich würde nie von einem Mitarbeiter etwas verlangen, was ich nicht selbst bereit bin zu tun.Welche Rolle spielt die Familie? Ich versuche die Familie miteinzubinden, interessiere mich aber auch für alles, was zu Hause passiert. Speziell, was das Feinfühlige betrifft, bespreche ich Dinge aus der Firma auch mit meiner Frau. An dieser Stelle bedanke ich mich bei meiner Frau für ihr Verständnis.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Das Klima muß stimmen. Mir geht es weniger um das Fachwissen, es muß einfach die Chemie stimmen und sie müssen mit der Verantwortung, die man ihnen übergibt, umgehen können.Welche Rolle spielt für Sie Anerkennung? Anerkennung empfinde ich als angenehm, ich versuche aber, dabei nicht überheblich zu werden. Ich sehe Anerkennung als Ansporn, weiter in dieser Richtung aktiv zu sein. Lieber ist mir ernstgemeinte Kritik.Spielen Niederlagen eine Rolle und wie gehen Sie damit um? Eine Niederlage hat genauso wie Anerkennung ihren Grund. Man darf nicht resignieren. Man darf Niederlagen nicht so einfach hinnehmen, man muß daraus lernen. Das wesentliche an Niederlagen ist das Erkennen der Fehler und das daraus resultierende Korrigieren, um die Fehler nicht noch einmal zu machen. Somit hat jede Niederlage etwas Positives. Aus Fehlern lernen zu können ist eine Eigenschaft, die uns Menschen zur Verfügung gestellt wird, wir sollten sie auch nutzen.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Wenn ich das Büro verlasse, schalte ich ab.
Ihre Ziele?
Ich möchte meine eigene Lebensidee verwirklichen und ich möchte, daß die Firma weiterhin auf soliden Beinen steht, damit die Mitarbeiter Ihre Zukunft haben.
Haben Sie Vorbilder?
Ich versuche, mein eigenes Leben zu leben, möchte aber Vorbild für meine Mitarbeiter sein.Welchen Ratschlag für Erfolg würden Sie gern weitergeben? Ich würde raten, vorerst zu analysieren: wo liegen die Neigungen, wo liegen die Fähigkeiten. Dann muß man sich hineinknien.