Zum Erfolg von Hermann Raninger
Was ist für Sie Erfolg?
Erfolg ist die Erreichung persönlicher Zielsetzungen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich fühle mich im Großen und Ganzen sowohl beruflich als auch privat sehr erfolgreich. Dabei versuche ich immer einen Kompromiss zwischen Beruf und Freizeit zu finden, nehme mir Zeit für Familie und Hobbys und bin dabei auch beruflich erfolgreich.
Sieht Sie Ihr Umfeld als erfolgreich? Meine Frau sicher. Sie ist ein intelligenter Mensch und schätzt meine Sozialkompetenz. Freunde sehen meine Stärken in meiner Beharrlichkeit, Geradlinigkeit und Berechenbarkeit. Ich selbst lege größten Wert auf zwischenmenschliche Kultur, also wie man miteinander umgeht.
Was ist ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Beharrlichkeit und Konsequenz, ein Ziel zu erreichen. Wichtig ist auch die Analyse des Umfelds, Bedürfnisse zu erkennen und daraus entsprechende Maßnahmen ableiten zu können. Als wesentlich erachte ich People Management - andere für ein Ziel zu begeistern und ihnen das Umfeld zu bieten, es auch zu erreichen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
In dieser Branche leben wir in einem extrem dynamischen Markt, einem schnell wechselnden Umfeld. Dies erfordert ein hohes Maß an Belastbarkeit und die Fähigkeit, sich rasch auf neue Gegebenheiten einzustellen.
Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Nein, vieles hat sich entwickelt. Denn vor 20 Jahren gab es diese Facetten gar nicht. Ich wollte nur viel Freiraum und Abwechslung. So ergab sich meine Hauptstoßrichtung, nämlich Management oder Selbständigkeit, sehr bald. Letztlich spielte auch der finanzielle Aspekt bei der Wahl der Position mit.
Welche Rolle spielt die Familie? Ich bin glücklich verheiratet und meine Frau teilt viele Interessen mit mir, besonders im Freizeitbereich. Da wir beide beruflich sehr engagiert sind, ist unsere Vertrauensbasis sehr wichtig. Zu Hause erfreue ich mich der Stabilität und kann meinen Hobbys nachgehen.
Welche Rolle spielen Mitarbeiter? Ich sehe mich als Coach, der Unternehmenserfolg wird vom Team bestimmt. Wir haben offene Strukturen, wenig Hierarchie und die Mitarbeiter haben viel Frei- und Entscheidungsspielraum, wobei ich auch erwarte, dass dieser Freiraum genutzt wird. In unserer Unternehmensphilosophie ist eine hohe Fehlertoleranz festgeschrieben. Wir leben in einem innovativen Umfeld, in welchem Fehler gestattet werden müssen.
Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein und wie motivieren Sie diese?
Ein Bewerber muss ins Team passen, um aufgenommen zu werden. Motivation erfolgt durch die Gewährung von Freiräumen, durch die Übergabe von Verantwortung und der Identifikation mit der Tätigkeit. Wechselseitiges positives Feedback ist wichtig. Mitarbeiter werden ernst genommen und deren Ideen oft umgesetzt. Das Arbeitsklima stimmt und neben einer „open door policy“ verfolge ich auch den Grundsatz „Get together“.
Kennen Sie Niederlagen?
Sie sind untrennbar mit dem Erfolg verbunden. Erst durch Rückschläge kann man Erfolg schätzen.
Wie gehen Sie damit um?
Eigentlich ganz gut aufgrund meiner Erfahrungen. Aus Niederlagen kann man Erfolge ableiten, wenn man aus der Analyse etwas Positives zieht.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Mein Leben ist ein guter Kompromiss: Der Beruf füllt mich aus, macht Spaß und steckt mich nicht in ein zu enges Korsett. Ebenso empfinde ich mein Privatleben als positiv, betreibe viel Sport und versuche, halbwegs gesund zu leben. Ich bin auch körperlich belastbar. Die meiste Kraft kommt aber aus dem Kopf.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich brauche immer neue Herausforderungen. Wichtig ist mir die Balance zwischen Beruf und Freizeit und diese zugunsten der Freizeit zu erweitern. Denn leider fehlt mir immer noch die Zeit, um in Neuseeland oder Australien zu paragleiten.
Woher erhalten Sie Anerkennung? In der Familie werde ich ernst genommen und im beruflichen Bereich erhalte ich Feedback. Auch der Unternehmenserfolg, der nicht aufgrund eines Zufalls entsteht, ist Anerkennung. Dies tut der Seele sehr gut.
Ihr Lebensmotto?
Der Spaß darf nicht zu kurz kommen. Man muss zwischen Beruf und Privatleben seine Kompromisse finden, da ich erstens das Leben genießen und zweitens nicht von der Hand in den Mund leben möchte.
Haben Sie Vorbilder?
Nicht wirklich, obwohl ich mich für andere Menschen interessiere. Ich strebe aber keinem Bill Gates nach, sondern will der Hermann Raninger sein, der sich so wie er ist, wohlfühlt.