Zum Erfolg von Hermann Humpelstetter
Was ist für Sie Erfolg? Für mich ist Erfolg, daß ich ein so großes Einkaufszentrum wie Interspar führen kann, ohne gravierende Probleme dabei zu haben und dies alles selbst erarbeitet habe. Der Ehrgeiz war bei mir schon immer vorhanden, ich habe z.B. die Gärtner-Gesellenprüfung als Zweitbester abgeschlossen.
Ihr Erfolgsrezept?
Ich bin sehr ehrgeizig und habe bereits als Jugendlicher das Selbständigsein gelernt. Ich habe mich schon als Lehrling intensiv mit den japanischen Blumengestecken befaßt, die dann auch guten Absatz gefunden haben. Man muß an sich glauben, aber auch seine Grenzen kennen. Und an diese Grenzen muß man gehen und alle sich bietenden Möglichkeiten einbringen.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich wollte eigentlich Gartenbauarchitekt werden. Da mein Vater an uns Söhne appelliert hatte, daß die Gärtnerei einmal von uns weitergeführt werden sollte, blieb wohl nichts anderes übrig, als dies zu tun. Mein Herz hing immer an der Gärtnerei, erst als ich bei Metro sah, daß es auch etwas anderes Interessantes gibt, konzentrierte ich mich auf diese Branche. Metro hat mir die Augen geöffnet, dort habe ich sehr viel gelernt. Ich habe immer das selbständige Arbeiten gesucht. Ich arbeite jetzt zwar auch für einen Konzern, aber ich habe dabei das Gefühl, es für mich zu machen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Wenn ich in mich hineinhöre, finde ich mich sehr wohl erfolgreich, ich möchte es aber nicht breittreten. Ich will ein ganz normaler Mensch sein, ich möchte nur als Vorgesetzter respektiert werden, nicht als der Übermanager.Welche Rolle spielt die Familie beim Erfolg? Meine Familie versteht, daß ich manchmal auch am Samstag arbeite. Gespräche über die Firma gibt es in meinem Privatbereich nicht.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Unsere Mitarbeiter sind vorwiegend im Verkauf tätig, sie müssen ein gepflegtes Auftreten besitzen, und ich lege Wert darauf, daß sie nicht schon eine Unmenge von Stellen absolviert haben. Ich habe aber auch schon solchen Leuten eine Chance gegeben und bin z.B. von diesem Mitarbeiter nicht enttäuscht worden - er ist jetzt acht Jahre bei uns. Ich pflege sehr lange Einstellungsgespräche mit den Bewerbern zu führen und bin damit immer gut gefahren.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Die gibt es in meiner Position nur in ganz geringem Maß. Ich nehme Anerkennung gern entgegen und sehe sie als Bestätigung meiner Arbeit, erkenne daran aber auch, auf dem richtigen Weg zu sein. Ich weiß aber auch, daß ich selbst im Verteilen von Anerkennung etwas sparsam bin. Da muß schon ein 100%iges Lob fällig sein, daß ich zur Tat schreite.Spielen Niederlagen eine Rolle? Wenn eine Niederlage passiert, zerlege ich die Vorkommnisse bis in letzte Detail, wie sie entstanden ist. Ich gehe aber dabei immer davon aus, daß der Fehler von mir ausgegangen ist. Ich versuche dann möglichst Schadensbegrenzung zu betreiben und leite alles in die Wege, um eine Wiederholung zu vermeiden. Bei Problemen gehe ich einfach hinaus, gehe rundum die Anlage, atme tief durch, denke dabei über das Problem noch einmal nach und entscheide dann.
Ihre Ziele?
Ein absolut wichtiges Ziel ist der Umbau. Dieses Projekt wurde leider einmal zurückgestellt. Wir haben zwar eine Revitalisierung hinter uns, aber das ist zu wenig. Wir waren es schon, und ich möchte mit dem Interspar wieder die Nummer eins in St. Pölten werden. Privat wünsche ich mir Gesundheit, ich habe mir deshalb auch das Rauchen abgewöhnt.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.Welchen Ratschlag für Erfolg würden Sie gern weitergeben? An sich selbst glauben und die Grenzen für sich selbst ausloten.