Zum Erfolg von Walter Hengsberger
Was ist für Sie Erfolg?
Wenn Kunden in das Geschäft kommen und sagen, daß sie zufrieden sind. Daß alles paßt und ich die Ziele, die ich mir gesetzt habe, erreiche.
Ihr Erfolgsrezept?
Ich lese sehr viel. Ich hole mir einen großen Teil meines Wissen aus Fachjournalen und Fachbüchern. Meine Mitarbeiter und ich halten sehr viel von Weiterbildung und besuchen laufend Seminare, um für unser Geschäft immer am laufenden zu sein. Es gibt immer wieder neue Entwicklungen, und da pflege ich auch mit meinen Branchenkollegen einen intensiven Erfahrungsaustausch. Ich gehe davon aus, daß das Persönliche und die Freundlichkeit in unserem Geschäft unumgänglich sind. Als Nahversorger erachte ich es als sehr wichtig, eine Beziehung zum Kunden aufzubauen. Der Kunde sollte überlegen, warum er zu mir kommt, und wenn er nach Hause geht, soll er sich sagen, daß er zufrieden ist und wiederkommen will. Ich bin der Überzeugung, daß der persönliche Kontakt zu den Kunden über den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebes entscheidet. Unser Vorteil ist, daß wir dem Kunden das Gefühl vermitteln können, daß wir uns um ihn bemühen. Wir sind nicht nur ein Nahversorger, sondern wir haben auch spezielle Serviceleistungen, wie z.B. die Annahme für eine Kleiderreinigung oder die Entwicklung von Fotos, außerdem stellen wir auch zu. Besonders diese Service-Angebote werden von unseren Kunden sehr geschätzt.Welche Rolle spielen die Familie und die Mitarbeiter? Unser Mitarbeiterteam versteht sich wie eine Fußballmannschaft, das heißt, jeder hilft jedem. Die Familie hilft mir, wo sie nur kann. Meine Schwester hilft mir bei der Buchhaltung, und wenn ein Mitarbeiter auf Urlaub ist, kann ich immer auf meine Eltern zurückgreifen. Mein Vater hat eine Trafik in der Nähe. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, und ich glaube, daß sie auch ein wenig stolz auf mich sind. Meine Eltern stehen mir immer mit Rat und Tat zu Seite.Was ist für Sie eine Niederlage? Für mich ist es eine Niederlage, wenn ich versuche, etwas zu veranstalten oder etwas Neues ins Sortiment aufzunehmen, von dem ich glaube, daß es ein Renner wird, und dann geht es nicht. Ich habe auch versucht, die Hauszustellung auszuweiten, es wurde aber nicht so angenommen, wie ich es erwartete. Manchmal passiert es, daß ich meine persönliche Umsatzplanung nicht realisieren kann, das ärgert mich sehr, obwohl ich weiß, daß ich eine Niederlage im folgenden Monat wieder kompensiere. Eine größere Niederlage habe ich bis dato noch nicht erlebt. Es ist aber nicht so, daß ich nach einer Niederlage die Flinte ins Korn werfe. Ich versuche etwas Abstand zu gewinnen und probiere es neu. Meine größte Niederlage war der Versuch, eine Lotto-Annahmestelle zu bekommen. Ich habe alles versucht und immer nur einen abschlägigen Bescheid bekommen. Meine Kunden und ich können das nicht verstehen, aber ich lasse mich nicht kleinkriegen und werde es immer wieder versuchen.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Die meiste Kraft schöpfe ich daraus, wenn ich höre, daß ich irgendwo gelobt worden bin.
Ihre Ziele?
Mein Ziel ist, daß die Funktion des Nahversorgers mehr respektiert wird. Der Nahversorger hat leider das Image eines Greißlers, zu dem man nur geht, wenn man etwas vergessen hat. Die Bevölkerung sollte verstehen, daß der Nahversorger eine genauso wichtige Funktion im Ort hat wie die Kirche und der Arzt. Mein großes Ziel ist es, diesen Betrieb so weiter zu führen und noch auszubauen. Vielleicht ergibt sich sogar einmal ein anderer zusätzlicher Standort, um noch effizienter arbeiten zu können. Ich wünsche mir nach drei Jahren erfolgreicher Tätigkeit im Lebensmittelhandel, daß es so weiter läuft oder vielleicht noch etwas besser wird.
Ihr Lebensmotto?
Es ist leider so, daß in unserer Branche viel gejammert wird. Jammern nützt nichts, man muß etwas tun. Mein Motto ist deshalb: Agieren statt reagieren. Meine Freundin Karin Brandl arbeitet auch im Betrieb mit.Ihre Vorbilder? Meine größten Vorbilder sind Attilla Dougodan und Niki Lauda.