Zum Erfolg von Erik Jörgensen
Was ist für Sie persönlich Erfolg? Für mich ist Erfolg immer dann eingetreten, wenn ich ein Ziel erreicht habe. In dem Moment, wenn das eintrifft, was ich mir wünsche oder anstrebe, ist es Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Sich selbständig zu machen war für mich eine vielversprechende Entscheidung. Der Auslöser dafür war der wirtschaftliche Niedergang unserer damaligen Arbeitgeber. Bei mir ist das so: Wenn ich etwas mache, dann mache ich es zu 100%, mit voller Kraft und vollem Einsatz. Ich kann mir immer sagen: Es hat zwar nicht gereicht, aber ich habe alles gegeben. Man muß auch Mut haben zu experimentieren und neue Wege zu gehen.Welche Erfahrungen haben Sie mit emotionalem oder rationalem Denken und Handeln? Für den grundlegenden Weg, den ich vorhabe, brauche ich die rationale Ebene. Beim gehen des Weges brauche ich aber dann die emotionale Ebene. So ergänzen sich beide Ebenen.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Obwohl ich eine technische Ausbildung habe, bin ich mit Leib und Seele Kaufmann. Meine Erfüllung finde ich im Management und in der kaufmännischen Seite der Firma. Ich habe eine konkrete Zielsetzung: Ich gehe in elf Jahren in Pension. Mittlerweile habe ich eine Leidenschaft, die Wertpapiere, entdeckt. Diese Leidenschaft wird unsere Pension finanzieren.Sehen Sie sich selbst als erfolgreich und warum? Grundsätzlich würde ich meinen Weg als erfolgreich bezeichnen. Ich habe meine Ziele bis zum heutigen Tag erreicht. Ich sehe in allem keinen Anfang und auch kein Ende, denn ein Ende ist gleichzeitig wieder ein Anfang. Diese Philosophie läßt sich im Privatleben genauso wie im Beruf anwenden. So lange man vorwärts strebt, hat man Ziele, und wenn man Ziele hat, hat man auch Erfolg.Welche Erfahrungen haben Sie mit dem ändern von Zielen? Ich ändere meine Philosophie genauso wenig wie Ziele. Es ist aber immer wieder notwendig, den Weg zum Ziel anzupassen. Je älter ich werde, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, daß durch das Streben nach materiellen Werten, eine Leere entsteht und man auf menschliche Faktoren vergißt. In der Jugend ist man voll Euphorie, man hat die körperliche Dynamik und man hat einen unerschütterlichen Willen. Dadurch kommt man auch öfter in die Situation, Dinge aus dem Weg räumen zu müssen. Das macht man so lange, bis einem das Leben lehrt, die Augen aufzumachen. Ich glaube, daß jedem von uns die erstrebenswerten Ziele gezeigt werden. Jeder von uns hat die Möglichkeit sich zu entfalten, wenn es ihm gelingt, sich zu öffnen. Wenn ich heute mein Leben betrachte, dann würde ich vieles anders machen.Wie wichtig sehen Sie den Faktor Teamarbeit? Meiner Meinung nach ist Teamarbeit das Um und Auf für Erfolg. Teamarbeit heißt aber nicht, daß man sich dabei der Verantwortung entledigt. Grundsätzlich sollte man jeden als Partner betrachten. Innerhalb des Teams hat dann jeder Partner andere Aufgabenstellungen. In dem Moment, wo ich akzeptiere, daß jeder Fehler machen kann, fällt es mir leicht, ein Team zusammenzuhalten. Ich erlebe innerhalb der Firma, daß mit wachsendem Streß und wachsenden Aufgabenbereichen die Toleranz nachläßt. Das heißt, man delegiert Aufgaben an andere Mitglieder des Teams und überlegt dabei nicht, daß der andere eventuell überfordert sein könnte. Sehen Sie sich als Teamleader? Ja, absolut. Ich stellte fest, daß es Menschen gibt, die nicht Teamleader sein wollen. Ich sehe das so, daß eine Herde nur dann weiß, wo sie grasen soll, wenn sie das Leittier hinbringt. Man muß aber auch bereit sein, die Funktion des Leittiers zu übernehmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Anfangs war ich der Meinung, Geld motiviert. Zwischenzeitlich weiß ich, daß Geld nur sehr kurzfristig motivieren kann. Ich erfuhr, daß Freundschaft sehr motivierend aber auch gefährlich sein kann. Spielt Familie beim Erfolg eine Rolle – Welche? Aufgrund meiner Erfahrungen in der ersten Ehe und der großen Liebe in der zweiten Ehe kann ich folgendes sagen: Wenn man jung ist und den unerschütterlichen Ehrgeiz hat, entwickelt man seine berufliche Verwirklichung auf Kosten der Beziehung. Jetzt in der zweiten Ehe steht die Beziehung zu meiner Frau und den Kindern an erster Stelle. Ich glaube man muß möglichst ausgeglichen sein, denn nur so kann man am meisten geben. Niemand ist in der Lage, immer nur zu geben. Man muß auch empfangen.Was sind Ihre persönlichen Stärken? Meine Stärke ist die Konsequenz. Ich definiere, was ich möchte und bin dann in der Lage, alles zu bewegen, um es zu erreichen. Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle? Ich mußte auf meinen Wegen mehrere Niederlagen hinnehmen. Letztendlich ist eine Niederlage etwas Positives, weil man daraus lernen kann. Nach Niederlagen begibt man sich auf die rationale Ebene und betreibt Ursachenforschung. Ich bin der Meinung, daß man Fehler machen darf, sie aber nur einmal passieren dürfen.Wo liegen die Spezialitäten Ihres Unternehmens? Unsere Spezialität ist die individuelle Betreuung unserer Kunden bei Elektroinstallationen. Von der einfachsten Wohnung bis zu großen Industrieanlagen.Welchen Ratschlag für Erfolg würden Sie gern an die nächste Generation weitergeben? Man muß anfangs bereit sein, Erfahrungen zu sammeln. Man muß dabei erkennen können, daß die Anfangsphase der Weiterbildung für den Fortbestand des Betriebes dient.