Zum Erfolg von Ernst Gruber
Was ist für Sie Erfolg? Zufriedenheit im privaten und geschäftlichen Leben. Das eine ohne das andere geht nicht.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil ich sowohl mit meinem beruflichen Werdegang und der Position, die ich jetzt in meinem Alter erreicht habe, als auch mit meiner privaten Situation, zufrieden bin.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Man muß von sich selbst überzeugt sein, darf sich nicht zu fein sein, jede Arbeit zu machen und sich nicht unter seinem Wert verkaufen. Man soll nicht von seiner Meinung und dem eingeschlagenen Weg abgehen, sondern diesen bis zur letzten Konsequenz durchziehen. So wird man akzeptiert, weil alle lieber einen direkten Wegweiser haben, als einen Wendehals. Technischen Neuerungen soll man sich auf keinen Fall verschließen, man muß immer mit der Zeit gehen, weil man sonst selbst mit der Zeit gehen muß.Wie gehen Sie mit Ihrem Umfeld um? Als Jugendlicher hat man viele Freunde, von denen man sich einige bis ins hohe Alter bewahren kann. Ich bin jetzt 32 und meine Freunde sind sehr handverlesen, vielleicht sind es drei, auf die ich zählen kann. Was mein Familienleben betrifft, ist es nicht wichtig quantitativ viel Zeit daheim zu verbringen, sondern qualitativ. Für mich ist die Qualität einer Beziehung wichtig, um die man sich immer neu bemühen muß. Gespräche miteinander, aber auch Kulturelles wie Museums- oder Konzertbesuche.Wo liegen Ihre Stärken? In meinem Führungsverhalten, das ich als Leutnant in Seminaren beim Bundesheer gelernt habe, das berühmte Führen durch Vorbildwirkung. Der unbedingte Wille zur Macht und das Finden sehr guter Mitarbeiter.Wie stehen Sie zu Teamarbeit und Motivation? Teamarbeit war bis vor fünf Jahren so gemünzt, daß wir alle gleich waren und es keinen besseren gab. Ich halte von Teamarbeit gar nichts, denn diese ist immer nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Das Problem eines Teams über lange Zeit ist, daß es betriebsblind wird. Geld und Gratifikation sind keine Motivation. Motivieren kann man nur durch Gespräche.Wie gehen Sie als Chef vor? Ich gebe meinen Mitarbeitern das Wissen und das Gefühl, daß sie für den Auftrag, den sie jetzt erfüllen, eigenverantwortlich sind. Sie führen ihn autark bis zur letzten Konsequenz aus.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Ich kapere mit Bauchfeeling Mitarbeiter, die jugendlich denken, dynamisch sind und zu unserer Gruppe passen. Ich beziehe aber auch das soziale Umfeld meiner Leute ein und versuche bei Bedarf private Lösungen zu finden.Gab es eine wichtige Entscheidung in Ihrem Leben? Technik und die Firma meines Vaters haben mich als Jugendlicher überhaupt nicht interessiert. Ich ging auf die Militärakademie und habe von einem Tag auf den anderen meine Stellung als Zeitsoldat gekündigt, obwohl ich ein begeisterter Soldat war. Der Sprung ins kalte Wasser war das Gewagteste, denn ich hatte überhaupt kein Technikwissen.Was bedeutet Ihnen Anerkennung? Sie ist schön und wichtig, das sind Streicheleinheiten. Aber Anerkennung kommt nur von innen, wenn man selbst mit seiner Arbeit zufrieden ist.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Ich hasse Niederlagen. Der dümmste Spruch für mich ist: Aus Niederlagen lernt man und noch schlimmer ist der Spruch: Dabei sein ist alles.Ihre Lebensphilosphie? Den kategorischen Imperativ von Kant: Handle stets so, daß die Summe deiner Handlungen jederzeit zum Maßstab für eine Gesellschaft wird.