Zum Erfolg von Werner Dinstl
Was verstehen Sie persönlich unter Erfolg? Ich glaube für mich ist wesentlich die Agentur wachsen zu sehen, das heißt nicht den finanziellen Aspekt im Vordergrund zu sehen, sondern die positive Entwicklung des Unternehmens, wie z.B. die Steigerung der Mitarbeiteranzahl und der Zahl der vertraglich gebundenen Modelle. Wichtig dabei ist es, Erfahrung aus fachspezifischer Praxis miteinzubringen, denn ohne dieser eigenen Erfahrung funktioniert eine Agentur nicht. Man muß berücksichtigen, daß es für diese Branche keine Ausbildung gibt. Ebenso ist es von Bedeutung Mitarbeiter zu formen, obwohl ich dies erst in den letzten Jahren gelernt habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da sich der Umsatz von Jahr zu Jahr erhöht. Für mich ist es wichtig, ein hohes Maß an Seriosität einzubringen. Trotz der Tatsache, daß der Markt in Österreich relativ klein ist, werden manche Agenturen von Personen geführt, mit denen ich mich überhaupt nicht identifizieren kann. Man darf nicht vergessen, daß doch einiges erforderlich ist um eine Agentur zu führen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung finde ich gut und zwar primär aus dem Grund, weil diese Branche sehr leicht in Mißkredit gebracht wird. Es geht schließlich um junge Menschen und es gibt leider sehr viele, die dies mißbrauchen. Wie bereits erwähnt, wenn man Seriosität an den Tag legt, kommt auch der Erfolg.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem ist, daß die Modelle immer jünger werden. Die Eltern sind nicht immer glücklich mit der Entscheidung ihrer zwölfjährigen Tochter. Denn es geht nicht darum, daß die zwölfjährige vor der Kamera steht, sondern es sind Probleme, wie z.B. allein nach Mailand oder sonst wohin zu reisen. Die Modewelt verlangt einerseits nach jungen Modellen und es ist schwer sie zu finden.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich lasse den Mitarbeitern in ihrem Aufgabengebiet die notwendige Freiheit. Das heißt es gibt kein Schema für diese Tätigkeit, wir machen auch nichts anderes als Telefonmarketing, denn man muß die einzelnen Menschen vertreten. Es gibt somit keine Linie, für diese Tätigkeit. Es ist darüber hinaus auch nicht einfach die richtigen Mitarbeiter zu finden. Es bedarf hier großes Fingerspitzengefühls, weil wir fast keinen persönlichen Kundenkontakt haben. Man muß sehr schnell reagieren können, weil es in sehr kurzer Zeit um sehr viel Geld geht.Wie reagieren Sie auf neue Trends in Ihrer Branche? Die Trends wechseln extrem schnell, das heißt es ist nicht so, daß Anfang des Jahres ein Trend festgelegt wird, sondern von den verschiedensten Ländern, zu den verschiedensten Zeiten gehen neue Trends aus. Es ist sehr schwierig diese zu erkennen und auch zu verfolgen. Darauf zu reagieren bedarf es großer Erfahrung. Kontakte zu ausländischen Agenturen helfen dabei. Auch sollte man dementsprechendes Bildmaterial aus dem Ausland intensiv studieren. Die Verbindung zwischen Modell und aktuellen Trends herzustellen, ist ebenso nicht einfach. Denn manche Trends sind auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar. Es ist eine sehr große Portion von Instinkt und Gefühl notwendig um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Wichtig ist, daß man mit jungen Menschen umgehen kann.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ohne eigene Erfahrung funktioniert so gut wie nichts in dieser Branche. Für die Gründung einer Modellagentur ist die Erfahrung in einer Agentur notwendig, das heißt wie funktioniert eine Agentur, wie baut man Modelle auf, etc.. Meiner Ansicht nach muß man dies jahrelang miterfahren. Man kann dies auch nicht in einem Satz erklären. Wenn man die Tätigkeit als Modell erlernen möchte, rate ich ab, sogenannte Ausbildungsseminare zu besuchen, denn diese sind nutzlos - dies zeigt die Erfahrung. Darüber hinaus besteht in Österreich auch eine Nachfrage, an Modells, welche nicht zu den Jüngsten zählen, und zwar im Bereich der Werbung. Der Markt dafür ist in Österreich nicht zu unterschätzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meinem Ziel, die größte Agentur in Österreich zu werden, bin ich im vergangenen Jahr näher gekommen. Der Abstand zur Nummer eins hat sich verringert.