Zum Erfolg von Gerald Brandlmayer
Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Wenn ich meine Wunschvorstellungen umsetzen, realisieren kann, vor allem unabhängig sein, das macht persönlichen Erfolg aus. Für den beruflichen Erfolg ist natürlich das soziale Umfeld, das zum Erfolg beiträgt, sehr wichtig. Ich muß sagen, daß ich ohne meine Ehefrau nicht so erfolgreich gewesen wäre. Schließlich trägt der Partner den Erfolg mit, unterstützt und gibt Kraft.Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Ich sehe mich schon als erfolgreich, denn ich bin eine so typische altmodische Karriere gegangen, als Lehrling angefangen, mich hochgearbeitet bis zum Geschäftsführer. Das ist für mich persönlicher Erfolg und so würde ich mir selbst das Prädikat „persönlich erfolgreich“ verleihen und ich würde genau denselben Weg wiedergehen!Wo liegen Ihre persönlichen Stärken, wie haben Sie es geschafft, in so jungen Jahren so erfolgreich zu werden? Wichtig ist der Mut zum Risiko, viel Engagement und viel harte Arbeit, also mehr als die gewöhnliche 40-Stunden Woche und dann immer wieder das Interesse an neuen Dingen. Man muß immer wieder nach neuen Aufgaben suchen. Natürlich braucht man dabei einen Mentor, bei mir war das der frühere Firmeninhaber Hr. Siblik, der meine Veränderungen gefördert hat und mich in all meinen Bestrebungen unterstützte.Ziehen Sie ein großes Ziel kleineren vor? Es macht viel Sinn, wenn man große Träume, große Ziele hat. Meinen großen Traum träumte ich schon in den 80iger Jahren, nämlich einmal in die Selbständigkeit zu gehen, unabhängiger zu sein. Ich war früher Abteilungsleiter. Innerhalb dieser Abteilung war ich zwar unabhängig, wenn es dann aber darum ging, innerhalb des Unternehmens Entscheidungen zu treffen, mußte ich mich erst mit den Vorgesetzten arrangieren. Und das war für mich unbefriedigend. Also habe ich die langfristige Entscheidung getroffen, einmal selbständig zu werden. Aber das ist ja nicht so einfach, man braucht Kapital. Also habe ich mir erstmals kleine Ziele gesteckt, eines nach dem anderen umgesetzt und siehe da, das große Ziel war gar nicht mehr so weit entfernt, und so habe ich mein großes Ziel jetzt erreicht. Also im großen und ganzen gesagt, muß man sagen, daß beides wichtig ist – große und kleine Ziele zu haben und sie dann aber auch zu verwirklichen.Wenn man erfolgreich sein möchte – was sollte man beachten? Man sollte nie aufgeben! Das wesentliche ist, daß man die Energie für sich selbst aufbringt, sich selbst zu motivieren. Es werden immer wieder Rückschläge kommen, aber auch kleine Visionen zu verwirklichen sind wichtig und geben wieder Kraft und Energie.Wie stehen Sie zur Teamarbeit und Motivation? Ich stehe diesem Grundsatz sehr positiv gegenüber, wenn man gemeinsam versucht im Team eine Sache umzusetzen. Ein Beispiel: Bei der Aqua-Therm-Messe im heurigen Frühling hat ein Arbeitsteam meines Unterne1hmens gemeinsam ohne meinen Einfluß und Zutun die gesamte Abwicklung und Einrichtung sehr erfolgreich organisiert. Schließlich muß man einem Team auch vertrauen können, wichtig d1abei ist, daß das Team gut funktioniert und gut miteinander auskommt. Die Eigenmotivation der 1Mitarbeiter selbst ist sehr wichtig , aber ich als Teamleader muß natürlich auch jene Mitarbeiter motivieren, deren Eigenkraft nicht immer soweit geht, sich selbst zu „pushen“. Daher mein Tip: Suchen Sie das persönliche Gespräch mit der Einzelperson, das ist zwar sehr zeitaufwendig, wird sich aber auf die Produktivität sehr leistungssteigernd auswirken. Schließlich muß ich wissen, wie ist das private Umfeld des Mitarbeiters, welchen Grund könnte es geben, daß er demoralisiert ist, seine Leistungen vielleicht nicht erbringen kann. Wenn ich seine Hintergründe kenne, kann ich mit ihm das Problem vielleicht lösen.Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Wir haben im letzten Monat vier Mitarbeiter eingestellt. Natürlich muß fachliche Kompetenz, aber auch das zwischenmenschliche Gefühl dasein. Wenn zwei Mitarbeiter die gleichen fachlichen Kompetenzen aufweisen, werde ich sicherlich denjenigen einstellen, bei dem ich glaube, daß wir gut zusammenarbeiten werden. Da fällt dann die Entscheidung aus dem Bauch heraus.Wie begegnen Sie einem Mißerfolg? Man sollte versuchen aus einem Mißerfolg einen Erfolg zu machen! Ein schönes Beispiel aus der Praxis. Wir hatten vor einiger Zeit eine Generalvertretung aufgrund einer Konzernentscheidung verloren. Was uns natürlich sehr getroffen hat. Aber aufgrund dieser Situation haben wir uns auf dem Markt umgesehen, welche Alternativen sich anbieten. Und so haben wir ein wirklich großes Unternehmen in dieser Branche am Markt gefunden, die zur selben Zeit einen neuen Vertreter gesucht haben und so haben wir uns gefunden. Seit dem damaligen Zeitpunkt haben wir den Umsatz mit dieser Produktgruppe verdreifacht. Also muß man gerade bei einem Mißerfolg mit Optimismus an die Sache herangehen. Was natürlich extrem wichtig bei einem Mißerfolg ist, ist daß einem jemand begleitet und unterstützt und mit einem über den Mißerfolg spricht, ihn analysiert.Wie wichtig ist für Sie das Thema Information? Information ist das A und O unseres Unternehmens. Wir stellen die neuen Medien allen Mitarbeitern zur Verfügung, wir setzen auf Internet und E-mail.Wie gehen Sie mit Anerkennung um? Für mich persönlich ist Anerkennung sehr wichtig. Jedoch ist es meistens so, je höher man auf der Karriereleiter steigt, um so weniger Menschen gibt es dort, die einen Anerkennung entgegenbringen können. Und Anerkennung von unten kommt natürlich sehr selten, aber wenn sie kommt, ist sie Bestätigung, freut einem um so mehr und bietet wieder neue Motivation. Aus diesem Wissen heraus, versuche ich die Anerkennung auch immer wieder meinen Mitarbeitern entgegenzubringen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ich habe drei Kraftpole: 1. Erfolg im Berufsleben, 2. meine Reisen, wo ich gut ausspannen kann und 3. als kulinarischer Genießer.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Die Fa. Heinisch existiert seit 1939 und beschäftigt sich mit dem Begriff Lüftung, Ventilatoren und ist eines der führenden Handelsunternehmen in Österreich. Vom kleinen Badezimmerventilator bis zu Lüftungsanlagen von Turnhallen, Restaurants etc. machen wir alles. Wir haben Generalvertretungen von Schweden über Holland, Italien bis Belgien. Kunden sind bei uns einerseits Elektroinstallateur und Sanitärinstallateure aber auch Vertreter aus Industrie, denn wir bieten so ziemlich alles an und zwar mit einem sehr großen technischen Support. Ja, unser technisches Know-how ist eines unserer großen Spezialitäten. Wir sind für jeden Kunden die Endstelle, zu der er hingehen kann, wenn er Probleme hat. In unserem zweiten Standbein, dem Klimabereich, vertreten wir alles von kleinen, transportablen Klimageräten über Splitklimageräten bis hin zu den Großanlagen für ganze Bürokomplexe mit Gebläsekonvektoren. Anfang des heurigen Jahres wurde von uns ein entsprechendes Unternehmen der Klima branche dazugekauft welches sich ausschließlich mit Klimatechnik für Großanlagen beschäftigt. Der dritte Geschäftsbereich bei Heinisch sind Produkte, die für unsere Kunden wichtig sind, also Wasserpumpen, Enthärtungsanlagen, Heizungsregelungen, Solarenergieanlagen.