Zum Erfolg von Herbert Putz
Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Erfolg steht auf zwei Säulen. Die eine ist eine nüchterne faktische Komponente, nämlich die Zahlen am Ende eines Geschäftsjahres. Waren wir in diesem Jahr erfolgreich, wieviel Umsatz haben wir erwirtschaftet, wie groß ist die Gewinnspanne... Die zweite Säule, die aber für mich genauso wichtig ist, ist die persönliche Zufriedenheit bei sich selbst, aber auch bei seinen Mitarbeitern. Wenn man die erste Säule auf eine solide zweite Säule aufbauen kann, so ist das für mich persönlicher Erfolg. Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Ich glaube, daß mein Weg, den ich nie so klar geplant habe, ein durchaus sehr erfolgreicher war. Ich fühle mich sehr wohl in der Position, in der ich mich gerade befinde, jedoch gibt es noch keinen Stillstand, denn man muß immer vorwärts streben. Und ich glaube auch, daß ich die oben genannten Komponenten, die meiner Meinung nach für persönlichen Erfolg wichtig sind, nämlich beruflichen Erfolg und persönliche Zufriedenheit, für mich schön verbinden konnte.Was sollte man auf seinem Weg zum persönlichen Erfolg beachten, was sollte man vermeiden? Ein wichtiger Punkt ist, daß man sich einmal Ziele steckt. Dann sollte man diese Ziele konsequent verfolgen, bis zu dem Punkt, wo ich mich fragen muß, ist das Ziel noch adäquat. Wir leben heute in einer so schnellebigen Zeit, daß es manchmal erforderlich sein wird, seine Ziele den aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen. Also gehört auch eine gewisse Flexibilität zur Stabilität und Konsequenz dazu. Man muß immer mit Offenheit und Ehrlichkeit arbeiten, jedoch schließt ein geschicktes Verhandlungsgefühl das eine nicht aus.Was machen Sie, wenn gewisse Quereinflüsse Sie zurückwerfen? Natürlich darf man sich von Quereinflüssen nicht all zu stark beeinflussen lassen, man muß trotzdem seine Ziele weiterverfolgen, vielleicht aber einen Umweg wählen.Haben Sie Ihre jetzige Position schon in jungen Jahren angestrebt? Bei mir hat sich vieles erst aus der Situation heraus ergeben. Natürlich absolviert man ein Studium, weil man eine bestimmte Richtung einschlagen möchte, aber die Details haben sich dann erst in den einzelnen Lebensabschnitten herauskristallisiert. Ziehen Sie ein großes Ziel kleineren vor? Man sollte sich schon große Ziele setzen, aber je weiter weg die Ziele liegen, um so eher muß man sie auch korrigieren. Also wird es nicht wirklich viel Sinn machen, wenn man sich zum Beispiel als 15jähriger das Ziel setzt, einmal Generaldirektor zu werden. Da sich ja in den nächsten 15 Jahren viel ändern könnte... Also eher naheliegende Ziele setzen und wenn die dann erreicht sind, die nächst gesetzten Ziele in Angriff nehmen usw.Wie stehen Sie zur Teamarbeit und Motivation? Ich bin ein glühender Verfechter der Teamarbeit, weil alles andere nicht zum Erfolg führen kann. Wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, muß der Leader schon eine klare Linie vorgeben, aber den Mitarbeitern muß trotzdem der Freiraum zur Mitgestaltung gegeben sein, dann sind alle maximal motiviert. Natürlich ist dieser Idealzustand nicht immer erreichbar, aber man sollte als Team wenigstens versuchen ihn anzustreben und dem nahezukommen, dann funktioniert ein Team im großen und ganzen auch. Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Ein wesentlicher Faktor ist die offene Kritikfähigkeit der Mitarbeiter. Sie sollen sich über die Dinge, die sie machen, Gedanken machen und diese Gedanken dann auch formulieren können. Nur „Jasager“ kann man, wenn man etwas im Team bewegen möchte, einfach nicht brauchen. Wie begegnen Sie einem Mißerfolg? Ich versuche den Mißerfolg vorab zu kalkulieren. Wenn ich an eine neue Sache herangehe, muß ich verschiedenes einkalkulieren, es könnte das und das passieren..., dann muß ich so reagieren. Manchmal lassen sich Mißerfolge aber nicht vorab kalkulieren, dann muß ich mir eingestehen, ja es ist schiefgegangen und eine Nachbetrachtung starten, warum, wieso und weshalb. Man sollte sich aber nicht zu lange damit auseinandersetzen, denn dann lebt man nur mehr in der Vergangenheit, aber eine gute Analyse ist schon wichtig, auch deshalb, damit ich den Mißerfolg verarbeiten kann. Was sind Ihre persönlichen Stärken? Meine Offenheit, meine Flexibilität und die Konsequenz, Ziele zu verfolgen.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Unsere Firma ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Wienerberger Ziegelindustrie AG und unsere Aufgabe besteht darin, die Liegenschaften, die in der Firmengruppe veranlagt werden, bestmöglichst zu verwerten. Dadurch holen wir die größten Wertschöpfungen heraus. Eine Liegenschaft aus einer Schwesterfirma kommt z.B. in die Immobilien GmbH hinein und wird dort „weiterverarbeitet“ von der Verwertungsidee über Architekturplanung, Finanzierung, Errichtung, bis zur Vermarktung passiert alles bei uns im Haus. Wir errichten jetzt gerade den Twintower im Süden von Wien. Hier werden erstmals mehr als 115.000 m2 Bürofläche unter einheitlichem Management mit dem Business Park Vienna zusammen in Wien errichtet. Außerdem wollen wir hier ein gemeinsames Zentrum errichten, ein Freizeitzentrum mit Gastronomie und ca. 1300 neu zu bauenden Wohnungen, direkt daneben. Die architektonische Qualität dieses Megaprojektes wird eine weitere Spezialität auf diesem Sektor sein, und von der Infrastruktur her wird das Gebäude sehr effizient nutzbar sein. Wir werden hier Fläche pro Arbeitsplatz vermieten und nicht pro Quadratmeter. Also hohe Qualität, aber gleichzeitig in Summe sehr vernünftige Mietkosten anbieten.