Zur Karriere von Birgit Maier

Wie war Ihr Werdegang?
1964 gründete mein Vater ein Berufsbekleidungsunternehmen, daher absolvierte ich eine Fachschule für Damenkleidermacher, fühlte jedoch Ambitionen im Hotelbereich und verkaufte bzw. übergab deshalb das Berufsbekleidungsunternehmen an meinen Bruder. 1979 erwarb mein Vater den heruntergewirtschafteten Brandlhof, ich genoß die Ausbildung zur Hotelfachfrau und 1981 eröffneten wir den Brandlhof neu. Schon 1983 stellten wir die Golfanlage fertig und 1985 übernahm ich das Unternehmen. 1987 erfolgte die Fertigstellung des Unternehmens mit allen Sportanlagen (Reitanlagen, Tennishallen), und 1991 die Fertigstellung der Tagungs- und Schulungsräumlichkeiten. 1993 überholten wir das gesamte Gebäude general. Im Juli erfolgte die Eröffnung der Fitneßräumlichkeiten.

Zum Erfolg von Birgit Maier

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Persönlicher Erfolg ist für mich die Kombination aus mehreren Faktoren: Des finanziellen Erfolges, der noch viel wichtigeren persönlichen Zufriedenheit, der Freude an der Arbeit und der eines harmonischen Familienlebens.Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Ich bin erfolgreich, weil ich auch schwierige Situationen gemeistert habe und mit viel persönlichem Einsatz das Hotel zu dem gemacht habe, was es heute darstellt, nämlich einer dem heutigen Markt entsprechenden modernen und innovativen, aber auch finanziell repräsentablen Freizeitanlage.Was sollte man auf seinem Weg zum Erfolg beachten, was vermeiden? Der persönliche Einsatz ist sehr wichtig und die menschliche Seite nicht zu verlieren, da wir gerade in unserem Bereich ausschließlich mit Menschen arbeiten. Aber natürlich ist es auch wichtig, Ziele zu haben und sie auch zu verfolgen.Worin liegen Ihre persönlichen Stärken? Ich sehe meine persönlichen Stärken darin, meine Ziele nicht zu hoch zu stecken. Sie sollen noch realisierbar bleiben. Mein Ziel war immer einen Vorzeigebetrieb zu schaffen und das haben wir mit unserer Vielfältigkeit geschaffen.Wie schaffen Sie es die richtigen Trends in Ihrer Branche vorzeitig zu erkennen und umzusetzen? Manchmal haben wir Trends auch zu früh angesetzt, z.B. haben wir 1993 bereits ein Fitneßzentrum mit 150m errichtet, aber damals wurde es von den Kunden noch nicht angenommen. Heute boomt der Fitneß- und Relaxingbereich und die Studios können nicht groß genug sein. Aber man lernt gewisse Zeichen einzuschätzen, außerdem spreche ich auch sehr viel mit meinem Mann über diese Dinge. Er ist der Leiter des Fahrtechnikzentrums des ÖAMTC in Saalbach, welches gleich neben unserem Hotel liegt und gemeinsam entwickeln wir einen gewissen Weitblick und vieles ergibt sich, aus der Situation heraus.Ziehen Sie große Ziele kleineren vor? Ich unterscheide nicht zwischen großen und kleinen Zielen, ich unterscheide zwischen realisierbaren und unrealisierbaren Zielen. In diesem Fall habe ich mir immer Ziele gesteckt, die nachvollziehbar waren, eine Menge Energie und Fleiß bedurften, aber eben immer im Rahmen der Möglichkeiten lagen. In diesem Sinn sage ich, daß ich mir immer realisierbare Ziele gesteckt und diese auch erreicht habe.Wie begegnen Sie Quereinflüssen und Mißerfolg? Nach einem großen Umbau, und einer eher schlechten allgemeinen wirtschaftlichen Lage, ging es dem Hotel finanziell nicht sehr gut. Zuerst war ich ziemlich am Boden zerstört, habe aber dann die Ärmel hochgekrempelt und überlegt, was muß getan werden, um die Situation zu ändern. Wir analysierten, griffen Änderungsvorschläge auf und schafften es. Daher ist das Wichtigste bei einem Mißerfolg, nicht aufzugeben und zielstrebig seinen Weg weiterzuverfolgen.Wie stehen Sie zu Teamarbeit und Motivation? Teamarbeit ist gerade in der Hotelerie sehr wichtig. Ich arbeite bei uns mit sehr vielen Frauen zusammen. In unserem Betrieb sind sechs von acht Abteilungsleitern Frauen und ich habe einfach die positiven Erfahrungen gemacht, wenn wir untereinander etwas vereinbaren, werden diese Vereinbarungen auch gehalten und das ist ein wesentlicher Punkt, warum ich gern mit Frauen arbeite. In den wöchentlichen Teambesprechungen wird die vergangene Woche kurz analysiert, wo es Probleme.gab und die kommende Woche besprochen. Da unser Hauptgeschäft im Schulungs- und Kongreßbereich liegt, sind fast alle Abteilungen gemeinsam beteiligt, und daher muß man die gemeinsamen Vorgehensweisen besprechen.Hatten Sie ein bestimmtes Vorbild oder eine Lebensphilosophie? Ein bestimmtes Vorbild hatte ich nicht, aber meine persönliche Philosophie war immer, leben und leben lassen.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Wir sind vielseitig im Angebot, das heißt bei uns bekommt man alles unter einem Dach. Bei uns ist sowohl der Privatgast, als auch der Seminargast bestens aufgehoben. Für den Privatgast bieten wir unseren 18 Loch-Golfplatz, einen großen Fitneßbereich, Reithalle, Tennisplatz und Schwimmbad. Im Tagungs- und Seminarbereich bieten wir perfektes Service, denn bereits 70 Prozent unseres Hauptgeschäfts machen wir mit Tagungsgästen. Daher haben wir auch hier besonderes Service zu bieten. Wir eröffneten im Juli ein neues Businesscenter, wo wir Tagungsräume auf 1.500m für bis zu 600 Personen anbieten. Wir möchten in Zukunft mehr im Bereich Verkehr, Auto und Mobilität zusammenarbeiten, da das Fahrtechnikzentrum gleich nebenan liegt. Es ist sogar möglich mit einem Bus in den Tagungsraum zu fahren und dort Präsentationen mit dem Bus abzuhalten. Gerade wegen des großen Freizeitangebotes, unter anderem eben der Golfplatz, ist es bei uns möglich Motivationsseminare abzuhalten. Unser bestes Aushängeschild ist natürlich das persönliche Service für jeden einzelnen Gast.