Zum Erfolg von Ulrich Schmidt
Was ist für Sie Erfolg? Erfolg ist, was der Gesellschaft wert und teuer ist. Für mich ist Erfolg das, was mir Spaß bereitet (Freiräume zu haben, gestalten zu können, etwas wachsen zu sehen und ein positives Umfeld) und dafür vernünftig bezahlt zu werden. Man muß auch in der Lage sein, sein persönliches Umfeld intakt zu halten, nicht nur das berufliche.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Relativ, die unternehmerische Tätigkeit des Managers ist aber natürlich dadurch eingeschränkt, weil er nicht der Inhaber ist und ihm dadurch gewisse Freiräume fehlen.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Das familiäre Umfeld sieht es am Konsumverhalten, Statussymbole, wie z.B. Haus und Auto. Im Beruf wird man am Aufstieg der Karriere gemessen, daran werde ich als erfolgreich angesehen.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe stets seriös gearbeitet ohne zu spekulieren und mußte mich nie entscheiden, was ich als nächstes machen muß, da diese Entscheidungen von der Firma für mich getroffen wurden.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich bin analytisch, verträglich und trotzdem konfliktfähig. Ich kann Dinge vorantreiben, ohne daß ich dabei Scherben hinterlasse.Warum wurden Sie für diese Position ausgewählt? Ich saß bereits im Haus und habe auch schon früher 70 Prozent des Geschäftsumgangs geleitet, außerdem kannte man meine früheren Erfolge.Was ist für Erfolg hinderlich? Fehlende Sozialverträglichkeit und die Unfähigkeit Menschen zu managen. Welche Rolle spielt Ihr Umfeld? Da man innerhalb eines Umfeldes Karriere macht, ist das Umfeld natürlich wichtig. Da ich aber als Persönlichkeit autark bin, werde ich durch das Umfeld nicht stark beeinflußt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach analytischen Fähigkeiten und Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation spielt eine große Rolle. Meine Mitarbeiter sind alles Spezialisten, die ihre Freiräume brauchen. Es gibt eine klare Zielvereinbarung und ich motiviere durch Coaching, ohne ihnen jedoch zu sehr auf der Pelle zu sitzen. Es gibt jährliche Mitarbeitergespräche, in denen die Dinge besprochen und Ziele vereinbart werden, dadurch weiß jeder wo er steht.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Man muß anläßlich einer Niederlage sehen, was man beim nächsten Mal besser machen kann. Niederlagen führen dazu, seine Grenzen kennenzulernen und um sein Spielfeld zu definieren, sie sind die Grundlage dafür, zu erkennen worin man gut ist und worin nicht. Wenn man nur Erfolge hat, denkt man der Kaiser zu sein.
Ihre Ziele?
Mein Ziel ist, so weit zu kommen, wie es mir natürlich gegeben ist und daß es mir dabei auch noch Spaß bereitet.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Nicht expressis verbis, aber doch. Wenn man einen Plan abgibt, der angenommen wird, ist das Anerkennung. Man braucht irgendwann nicht mehr die direkten Streicheleinheiten.Ihr Ratschlag für Erfolg? Man sollte das machen indem man gut ist und nicht auf Berufsbilder und Karrierewege zuviel Wert legen. Ich empfehle auch keinem in ein Großunternehmen zu gehen, diese schlucken die Kleinen und rationalisieren nur noch vor sich hin. In Großunternehmen ist oftmals das Rationalisieren der einzige Job und das fördert nicht gerade die Kreativität.