Zur Karriere von Friedrich König

Wie war Ihr Werdegang?
Ich beendete mein Studium 1982 im Alter von 22 Jahren. Schon drei Tage nach der Promotion trat ich im Krankenhaus Horn in der Anästhesie, als Gastarzt ein. Ich bewarb mich in der Folge bei allen Krankenhäusern der Bundesländer Niederösterreich und Wien, und wechselte dann als Turnus-Arzt nach Gmünd. Ich hätte dort die Möglichkeit vorgefunden zu bleiben, entschied mich aber dann wieder für Horn. Einer der Gründe war, daß meine jetzige Ehepartnerin dort wohnte. Anfang September 1988, im Alter von 28 Jahren bekam ich meine Facharzt-Anerkennung. 1998 wechselte ich als Primarius in das Krankenhaus Waidhofen und wurde dort im Jahr 2000 mit der ärztlichen Leitung betraut. Ich pflegte intensive Weiterbildung in der Gefäßchirurgie in Wien, London, Amsterdam und Nürnberg. Diese Erfahrungen und die dadurch entstandenen persönlichen Kontakte kommen mir jetzt sehr zugute.

Zum Erfolg von Friedrich König

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Das Erreichen von Zielen stellt für mich den persönlichen Erfolg dar. Es ist mit Sicherheit kein Erfolg, wenn man ein Ziel erreicht und damit nicht glücklich ist. In diesem Fall hatte man falsche Vorstellungen betreffend dem Ziel. Das persönliche Glück und die Zufriedenheit sind für mich die sichtbaren Zeichen des Erfolgs.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Einerseits ist es die fachliche Kompetenz, andererseits ist es wohl die Gabe mit Menschen umgehen zu können. Mir ist es ein absolutes Anliegen, mit den Patienten so umzugehen, daß sie keinesfalls Angst haben müssen. Ein Teil meines Erfolgsrezeptes ist es, die Patienten reden zu lassen und ihnen genau zuzuhören.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Neben meiner fachlichen Kompetenz sind es sehr persönliche Eigenschaften wie Konsequenz, Vertrauenswürdigkeit und Berechenbarkeit.Strebten Sie Ihre jetzige Tätigkeit bereits in früheren Jahren an? Nach der Matura mußte ich zwischen der Musik und der Medizin entscheiden. Schweren Herzens vernachlässigte ich die Musik und wendete mich dem Medizinstudium zu. Weder das Primariat noch die ärztliche Leitung hier in Waidhofen wurden von mir angestrebt. Das ergab sich offensichtlich durch meine Leistungen.Welche Einflüsse gab es bei der Berufswahl? Schon als Kind interessierte ich mich für den Menschen und die Natur. Der Auslöser war ein Schulbuch über den menschlichen Körper. Dieses Buch interessierte mich besonders und gab schlußendlich den Ausschlag für das Medizinstudium. Ich kam aus einer bürgerlichen Familie, und war als erster angehender Akademiker in der Familie hoch motiviert zu studieren und im Beruf erfolgreich zu sein. In meinen ersten Vorstellungen wollte ich Unfallchirurg werden, dieses Ziel warf ich nach persönlichen Erfahrungen sehr bald über Bord.Welche Rolle spielen Mitarbeiter in Ihrer Karriere? Als Arzt ist man in starkem Maß Einzelkämpfer. Große Bedeutung in meiner beruflichen Entwicklung hatten jedoch meine Chefs und Oberärzte. Besonders hervorzuheben sind meine beiden Chefs im Krankenhaus Horn.Welche Rolle spielt die Familie? Meine Familie hat für mich sehr große Bedeutung. Nachdem meine Ehepartnerin selbst Ärztin ist und aus einer Chirurgenfamilie stammt, freue ich mich über großes Verständnis für mein hohes persönliches Engagement im Beruf.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erste große und gleichzeitig erfolgreiche Entscheidung war der Wechsel in das Krankenhaus Horn. Eine schwierige aber dennoch erfolgreiche Entscheidung war, das Primariat hier in Waidhofen zu übernehmen. Ich hatte allerdings nie das Gefühl, eine der übernommenen Herausforderungen nicht zu schaffen. Manchmal hatte ich Bedenken bzgl. der wirtschaftlichen Entwicklung der verschiedenen Krankenhäuser.Entscheiden Sie vorwiegend allein oder mit Ratgebern? Wenn es mir möglich ist, entscheide ich gerne mit Ratgebern. Dabei akzeptiere ich vorwiegend Meinungen von Personen von hoher fachlicher Kompetenz.Wie erkennen Sie Chancen? Ich erkenne neue Chancen durch Fortbildung und das Studium der einschlägigen Fachliteratur.Welche Eigenschaften von Kollegen sind Ihnen besonders wichtig? Abgesehen von der fachlichen Qualifikation sind mir die wichtigsten Kriterien Teamfähigkeit und Kooperation. Ehrlichkeit, Loyalität und ein entsprechender Umgang mit den Patienten sind mir weitere wichtige Eigenschaften.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Ich freue mich darüber, wenn meine Leistungen anerkannt werden und sehe in der Anerkennung eine neuerliche Motivation. Tatsache ist allerdings, je höher man die Karriereleiter hinaufkommt, desto weniger Anerkennung erfährt man.Welche Rolle spielen Niederlagen für Sie? Niederlagen bespreche ich mit der Familie. Meine Frau ist es bereits gewöhnt, mich zu trösten und mich wieder aufzubauen. Eine Niederlage ist für mich dann leicht zu verkraften, wenn ich für mich keine Schuldhaftigkeit erkenne.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ich entspanne mich am besten in meinem sozialen Umfeld, vorwiegend in der Familie. Sehr erquicklich ist für mich der Umgang mit meinen Kindern. Auch die Musik spielt dabei eine große Rolle.Was wollen Sie noch erreichen? Meine größten Ziele erreichte ich bereits. Ein weiteres Ziel für mich ist es, das Krankenhaus Waidhofen vor Angriffen der Obrigkeit zu bewahren. Ich werde verhindern, daß dieses Haus in seiner Wertigkeit abnimmt. Ich werde versuchen, es auf ein breiteres Fundament zu stellen und weitere Standbeine suchen. Meine persönlichen Ziele im Bereich der Musik sind eher bescheiden, weil das Zentrum für Konzerte und die Probenarbeit Wien ist und diese räumliche Trennung meiner musikalischen Entwicklung nicht förderlich ist.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem.
Haben Sie Vorbilder?
Ich habe keine Vorbilder, ich orientiere mich an meinen Erfahrungen und an meinen Erfolgen.Welche Empfehlungen würden Sie gern weitergeben? Man muß prinzipiell mehr zu leisten bereit sein als es das Gesetz fordert. Hohes persönliches Engagement ist unabdingbar. Wenn man von etwas völlig überzeugt ist, soll man es auch durchführen, egal wie die Rahmenbedingungen sich darstellen.

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