Zum Erfolg von Elisabeth Cokl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Anerkennung durch Vorgesetzte, denn diese Anerkennung ist eine sehr wichtige Motivation für mich, um noch effektiver arbeiten zu können. Dank ist ebenfalls ein sehr wichtiger Faktor, um meine Mitarbeiter zu motivieren, noch erfolgreicher zu arbeiten. Sehr wichtig für meinen Erfolg sind meine Aufnahmefähigkeit, mein guter Umgang mit allen Menschen und mein Wunsch, immer beste Arbeit zu leisten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition kann ich mich als erfolgreich bezeichnen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Freude an der Arbeit entscheidet über die Höhe des Erfolges. Nur mit dieser Freude meistert man auch jene Tage, an denen man nicht die gewünschte Energie hat. Da ich immer ein sehr musikalischer, lustiger und kommunikativer Mensch war, fiel es mir meist nicht schwer, auch Kontakt zu Menschen, die ein besonders schweres Schicksal durchleben mußten, aufzubauen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In jeder Herausforderung sehe ich die Chance, Neues zu lernen und meine Problemlösungskompetenz durch Fragen und Diskussionen zu optimieren. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ganz im Gegenteil. Ich denke, daß Frauen für unsere Tätigkeit besser geeignet sind als männliche Kollegen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich den Hotelbetrieb übernahm - was zu dieser Zeit eine enorme Herausforderung für mich darstellte -, hatte ich das Gefühl, erfolgreich zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war sicher eine enorme Leistung, die gesamte Betriebsübernahme im Jahr 1999 alleine zu managen, obwohl ich zu dieser Zeit alleinerziehende Mutter war. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Es ist nicht wichtig, ob man über Originalität oder Imitation zum Erfolg gelangt. Wichtig ist dafür der eigene innere Ansporn, denn nur mit diesem lassen sich die eigenen Wünsche verwirklichen. Das Wichtigste ist, seine eigene Wirklichkeit zu erkennen. Eine etwaige Imitation eines Vorbildes würde überhaupt nichts bringen, weil niemand zu jemand anderem werden kann. Das einzige, was ich zu den sogenannten Vorbildern sagen möchte, ist folgendes: sie sollten Menschen sein, die ehrlich und mutig ihren Weg gehen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung für mich ist das Vertrauen unserer Bewohner, die aus tiefstem Herzen dankbar für unsere angebotene Hilfe und Unterstützung sind. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt immer wieder Situationen, in denen selbst wir resignieren müssen und es uns nicht mehr möglich ist, entsprechende Unterstützung anzubieten. Diese zum Teil sehr demotivierenden Momente gilt es so gut als möglich zu minimieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche, da wir nur im Team stark sind und entsprechend zu agieren vermögen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Entscheidend ist die erste Reaktion auf die Beschreibung unserer Tätigkeit, darüber hinaus zählen Sprachkenntnisse, Vertrauenswürdigkeit, voller Einsatz, selbständiges Denken und Menschenliebe.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir treffen uns einmal im Monat in einem Lokal zu einem Abendessen, wo die verschiedensten Probleme meiner Kollegen besprochen werden, und wo auch auf die Sorgen und Nöte jedes einzelnen dezidiert eingegangen wird, was bei meinen Mitarbeitern sehr großen Anklang findet.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Eher als Teamleaderin denn als Vorgesetzte, obwohl auch immer wieder unpopuläre Entscheidungen zu treffen sind. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir organisieren monatliche Treffen mit allen Heimleitern Wiens, um Erfahrungen auszutauschen und immer wieder Verbesserungen für alle Betriebe dieser Art umzusetzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist natürlich immer wieder notwendig, länger im Betrieb zu bleiben, im großen und ganzen lassen sich allerdings Beruf und Privatleben sehr gut vereinbaren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche immer wieder verschiedene Seminare zu den unterschiedlichsten Themen, der exakte Zeitaufwand läßt sich allerdings nicht klar definieren. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Wichtigste ist, sich selber etwas zuzutrauen. Wenn man zu sich selbst sagt: Ich schaffe es, gelingt alles viel leichter, und man kann Dinge vollbringen, die man sonst niemals geschafft hätte. Alles ist einen Versuch wert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin hier mit meinem Aufgabengebiet sehr zufrieden und habe meine Erfüllung gefunden. Das Wichtigste für mich sind zuerst einmal die Fragestellungen, ob ich gewisse Arbeiten machen kann, ob ich die Fähigkeit besitze, vorgegebene Ziele zu realisieren, und ob ich die Kraft habe, mit größter Anstrengung die Ziele der Firma auch umzusetzen. Sollte für die nächste Zukunft geplant sein, wieder einen Hotelbetrieb zu installieren, würde es mich sehr interessieren, dieses Unternehmen auch in dieser Form zu leiten.
Ihr Lebensmotto?
Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre.