Zum Erfolg von Marianne Weidenauer
Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Wenn ich einen Kunden von der Qualität des Angebotenen überzeugen und zufrieden stellen kann. Ist der Kunde zufrieden, bedeutet das für mich einen persönlichen und wirtschaftlichen Erfolg. Sehr wichtig ist mir auch der positive Kontakt mit den Mitmenschen, seien es nun Kunden, Lieferanten oder Mitarbeiter.Was ist
Ihr Erfolgsrezept?
Ich befaßte mich immer mit der Expansion des Betriebes und versuche vom Angebot her immer einen Schritt voraus zu sein. Anfänglich verkauften wir ausschließlich Farben und Malerzubehör. Dann kamen Holz, Platten, Bilderrahmen, Bilder sowie ein reichhaltiges Sortiment an Künstler - und Schulbastelartikeln hinzu. Schlußendlich erweiterten wir das Angebot auf Wohnaccessoires wie Tapeten, Vorhänge und Bodenbelägen. Mein persönliches Erfolgsrezept ist, bei jedem Geschäftsfall die dahinter stehenden Menschen und ihre Bedürfnisse zu sehen. Gleichwohl ist es sehr wichtig, sich stark für das Unternehmen zu engagieren.War etwas Besonders für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Es war mein Gespür für kommende Entwicklungen. Ich denke immer in der Zukunft, plane genau und bin auch etwas risikobereit. Wir bauten das Unternehmen nicht durch große und einmalige Investition, sondern langsam Schritt für Schritt auf. Manchmal wäre es mir lieber gewesen, wenn es etwas schneller gegangen wäre.Strebten Sie Ihre jetzige Tätigkeit bereits in früheren Jahren an? Ja. Ich wollte immer kreativ selbständig sein. Den Satz meiner Mutter: Du sollst immer die Erste und die Letzte sein, habe ich bis heute nicht vergessen.Welche Rolle spielen Mitarbeiter in Ihrer Karriere? Die Mitarbeiter spielen eine größere Rolle als ich selbst. Obwohl ich mich persönlich stark engagiere und viele Ideen einbringe, sehe ich die Teamarbeit als äußerst zielführendes Instrumentarium in der positiven, wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens. Ich fordere meine Mitarbeiter sehr, ich gewähre ihnen aber auch einen entsprechenden Freiraum. Ich übertrage ihnen große Verantwortung und versuche sie weniger zu korrigieren als zu leiten.Welche Rolle spielt die Familie in Ihrer Karriere? Meine Familie bedeutet mir sehr viel, und ich habe immer versucht, mein Bestes zu geben. Ich muß jedoch zugeben, daß es mir, besonders als die Kinder klein waren und das Geschäft im Aufbau war, nicht immer gelang der Familie so viel Zeit zu geben, wie ich das wollte.Bei Entscheidungen größerer Tragweite entscheiden Sie vorwiegend allein, oder mit Ratgebern? Ich bilde mir gern selbst ein Urteil, aber versichere mich auch bei Ratgebern im eigenen Unternehmen und bei meinem Ehemann.Wie erkennen Sie Chancen? Ich sehe immer in die Zukunft. Dabei erkenne ich aber, daß die Anzahl der Chancen immer geringer wird. Die Gefahr, von den Großen geschluckt zu werden, wird immer bedrohlicher. Wir müssen mit unserem Unternehmen jede nur erdenkliche Chance nutzen um weiterhin erfolgreich zu bleiben, und den wirtschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Ich stelle prinzipiell ausschließlich Lehrlinge ein. Von diesen jungen Leuten erwarte ich mir nicht mehr als einen gesunden Hausverstand. Den Rest für eine tadellose berufliche Entwicklung erhalten sie von unserem Unternehmen während der Lehr - und Gesellenzeit. In den letzten Jahren werden die Enttäuschungen, die man mit jungen Leuten erlebt, immer mehr. Man vermißt bei vielen gewisse Umgangsformen, die früher als selbstverständlich galten, sowie sind Lernwille und berufliches Engagement stark zurückgegangen. Meine Vorwürfe in dieser Richtung gehen nicht nur an die Jugendlichen, sondern ganz besonders an die Eltern und Lehrer. Von den in unserem Unternehmen bereits langjährig beschäftigten Mitarbeitern erwarte ich mir Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Loyalität und Führungsqualitäten.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Wenn die Anerkennung ehrlich gemeint ist, freue ich mich darüber.Welche Rolle spielen Niederlagen in Ihrer Karriere? Ich bin ein gläubiger Mensch und gehe mit Mißerfolgen nicht in die Öffentlichkeit. Die Aufarbeitung von Niederlagen geschieht ganz allein mit mir selbst. Dabei ist es mir ein großes Anliegen, aus diesen Fehlleistungen zu lernen. Ich bin mir aber auch gleichzeitig dessen bewußt, daß Niederlagen ein Teil des Erfolgs sind.Woraus schöpfen Sie Kraft? Meine Kraft schöpfe ich aus der Liebe zu meiner Familie, meiner Religion, der Freude an der Arbeit und, last but not least, aus meinem Garten.
Ihre Ziele?
Ich möchte gesund bleiben und trage auch selbst sehr viel dazu bei. Zu den unternehmerischen Zielen gehört das Halten des jetzigen Levels.Welche Empfehlungen für Erfolg würden Sie gern weitergeben? Den Eintritt in den Einzelhandel soll man sich reiflich überlegen. Wenn man nicht ausreichend Kraft und Enthusiasmus besitzt, sollte man es lieber lassen.