Zum Erfolg von Susanne Jerusalem
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Zwei Eigenschaften sind bei mir sehr stark ausgeprägt, und machen meinen Erfolg somit zu einem großen Teil aus: das erste ist meine Fähigkeit zur Argumentation, an zweiter Stelle stehen Ausdauer und Beharrungsvermögen. Nahezu gleichwertig ist die Tatsache, daß mir mein Beruf Spaß macht, weil er mir immer neue Herausforderungen bietet, und weil ich mir meine Zeit selbst einteilen kann. Ich kann in meinem Beruf Dinge umsetzen, und das ist für mich ein weiterer Erfolgsfaktor, weil mich das sehr motiviert. Mein Stärken im Erreichen von Zielen sind Hartnäckigkeit, aber auch Kreativität und Flexibilität, und viel Gespür dafür, mit wem ich gut zusammenarbeiten kann. Wie definieren Sie Erfolg? Erfolg ist, wenn ich ein Ziel erreichen kann, wobei es ganz wesentlich für mich ist, schon am Weg dorthin zufrieden zu sein. Wo sehen Sie heute
Ihre Ziele?
Ich sehe meine Ziele in der Politik. Es wäre schön, einmal die Opposition zu verlassen, und politische Verantwortung im Sinne einer Regierungsbeteiligung tragen zu können. Dabei geht es mir nicht um eine hohe Position, sondern um den Rollenwechsel und um neue Herausforderungen. Ein weiteres Ziel ist es, die psychische und physische Lebensqualität von Kindern in der Stadt zu verbessern, und das betrifft Kindergärten, Schulen, Spielplätze, Bäder, Sportanlagen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ich schöpfe die meiste Kraft aus dem Gelingen einer Sache, aus dem Wissen, daß man etwas geschafft hat. Zweitens ist es unglaublich motivierend, wenn man bei der Arbeit an Projekten gute Partner findet.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Zunächst einmal muß man ausloten, wo die eigenen Stärken liegen, und dann mit diesen Stärken auch arbeiten. Ich glaube, daß das bestehende Schulsystem sehr hinderlich für diesen Vorgang ist, weil alle durch das selbe System geschleust werden, und Begabungen nur selten wirklich gefördert werden. Wenn ein Schüler beispielsweise schlecht in Mathematik ist, wird das oft zum einzigen Thema seiner Schullaufbahn, weil es den Eltern und Lehrern nur um diese Schwäche geht. Und dann kommen seine Stärken auch nicht mehr zum Tragen, das kann aber bestimmend für das ganze Leben werden, weil sein Selbstbewußtsein auf Dauer geschädigt wird. Ich denke, man sollte gerade in der Schule die Talente und Begabungen fördern, und das Hauptaugenmerk nicht auf die Schwächen und die Probleme legen. Man soll sich fragen, was einem wichtig ist, und was man will, denn genau diese Fragen stellen sich die wenigsten. Wesentlich ist, seinen Weg zu finden, und dabei die Disziplin zu entwickeln, ihn auch wirklich zu Ende zu gehen. Die Fähigkeit, selbst Bildung zu erwerben, halte ich für enorm wichtig auf dem Weg zum Erfolg.Wie begegnen Sie Niederlagen? Man muß sich nach einem Mißerfolg die Phase des Frustriert- oder Traurigseins zugestehen. Aber gleichzeitig muß man Niederlagen als etwas begreifen, an dem man in keinem Leben vorbei kann. Im Prinzip weiß jeder im Innersten, was in solchen Situationen hilfreich ist. Insgesamt kommt es darauf an, aus geschehenen Fehlern zu lernen. Wenn man wirklich ständig Mißerfolge erfährt, sollte man sich ganz eindringlich fragen, ob man sich nicht verschätzt hat, was die eigenen Fähigkeiten betrifft.Wie lautet Ihr Motto? Aus allem immer das Beste herauszuholen. Weiters habe ich das Lachen nicht verlernt, selbst wenn mir etwas mißlingt.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja. Ich habe in meinem Leben viel erreicht und habe noch sehr viel vor.