Zum Erfolg von Elmar Wieland
Was ist für Sie Erfolg? Wenn ich meine Aufgaben so erledige, daß es dem Unternehmen gut geht, die Erwartungen der Eigentümer erfüllt werden, ich mit Kollegen und Mitarbeitern gut auskomme und einen gewissen Freiraum für Freizeit und Familie habe.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Über sich selbst zu urteilen ist schwer. Prinzipiell sehe ich mich als erfolgreich, endgültig müssen das aber andere beurteilen. Man kann es erst dann beurteilen, wenn man eine gewisse Periode abgeschlossen hat, sonst wäre es zu früh für eine Schlußbilanz.Wie sieht Sie Ihr Umfeld – als erfolgreich? Ich denke schon, allerdings sehen es Familienmitglieder anders als Mitarbeiter oder gänzlich Außenstehende. Es hängt auch davon ab, was jemand unter Erfolg versteht. Das sind häufig subjektive Faktoren und ist auch davon abhängig wie jemand nach außen auftritt. Eine gewisse Bescheidenheit und Understatement halte ich für nicht schlecht.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war ein Prozeß über einen längeren Zeitraum, nicht eine einzige markante Entscheidung. Das Einschneidenste war, das Studium zu machen und in der Branche zu bleiben. Ich wollte mehr tun als nur in meinem gesicherten Umfeld in Salzburg bis an mein Lebensende zu bleiben.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Die Branche war naheliegend und logisch, da ich sie von der Pike an gelernt habe und die fachlichen Kenntnisse habe. Die Position strebte ich erst ab einem gewissen Zeitpunkt an, nicht schon bei meinem Eintritt, und ab einem gewissen Punkt war meine Karriere dann vorgezeichnet. Zum Erfolg gehört auch etwas Glück, zum richtigen Zeitpunkt auf die richtigen Leute zu treffen. So traf ich auf einige Vorgesetzte, die mich förderten.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Mein beruflicher Background und die Kombination Lehre plus Studium. So habe ich Fachkenntnisse in dieser eher ungewöhnlichen Branche, die einen engeren Sektor umfaßt als die meisten anderen Branchen und spezifischen Know-how erfordert. Wesentlich ist auch meine hohe Belastbarkeit, Motivation und mein Umgang mit Mitarbeitern.Was ist für Erfolg hinderlich? Man muß sich den generellen internen und externen Entwicklungen und Rahmenbedingungen stellen und anpassen, sonst wird man früher oder später scheitern. KO-Kriterien sind auch mangelnde Fachkenntnisse und wenn man zum Personal keinen Zugang findet.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Dieser Bereich hat einen hohen Stellenwert, da ich glaube, daß es nicht gut ist in Konfliktsituationen zu leben. Daher muß man darauf achten, daß das berufliche, vor allem jedoch das private Umfeld stimmt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zunächst nach fachlichen und dann nach persönlichen Komponenten, wobei Seriosität den Ausschlag gibt.Wie motivieren Sie diese? Motivation spielt besonders im Dienstleistungsbereich eine enorm große Rolle. Branchenunabhängig ist jeder Chef nur so gut, wie seine Mitarbeiter. Motivation entsteht durch Vorbildwirkung und einem Bündel von Maßnahmen wie gute Kommunikation, Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten über die finanzielle Rahmenbedingungen bis zu Veranstaltungen.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Niederlagen gefallen mir nicht, sie sind aber heilsam und führen in der Regel dazu, daß ich einen neuen Anlauf nehme. Ein Teil des Erfolges ist auch, wenn man sich grundsätzlich für alles verantwortlich fühlt, unabhängig davon, ob die Schuld bei einem selbst liegt oder nicht, und nicht frühzeitig für alles Ausreden sucht.Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus meiner beruflichen und privaten Konstellation.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Jein, einerseits ist mein Werdegang nicht schlecht und meine Position betrachte ich als Anerkennung, anderseits würde ich mir aber manchmal auch mehr Anerkennung wünschen.
Ihr Lebensmotto?
Verläßlichkeit.
Anmerkung zum Erfolg?
Zum Erfolg gehört auch, daß die persönlichen Rahmenbedingungen stimmen. Entscheidend ist auch, nicht auf zu vielen Kirtagen zu tanzen. In solch einer Position ist man leicht dazu verleitet zusätzliche Funktionen und Ämter zu übernehmen. Da man sich dabei zu leicht verzettelt und zeitlich nicht mehr alles unter einen Hut bringen kann, betrachte ich das nicht als der Weisheit letzten Schluß.