Zum Erfolg von Edith Bachkönig
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Ich bin ein Mensch, dem es schnell zu langweilig wird, wenn er längere Zeit das gleiche macht, deshalb suche ich immer wieder neue Herausforderungen. Ich bin sehr risikofreudig und brauche immer wieder den Kick des Neuen. Ich stürze mich immer voll hinein, auch wenn ich dann möglicherweise ins Schwimmen gerate. Ich bin gewissermaßen ein sehr duldsamer Mensch, und kann auch dann durchhalten, wenn es zäh wird. Ich lasse mich nicht so schnell aus der Bahn werfen und brauche ständige Beschäftigung. Meine Stärke liegt ganz eindeutig im kreativen Bereich, ich entwickle Ideen und knüpfe Kontakte, denn ich bin sehr kommunikativ. Ich kann aber auch meine Schwächen erkennen, und kann Dinge wie Technik oder Buchhaltung an andere delegieren. Teamarbeit ist für mich etwas ganz Essentielles, und ich verlasse mich bei der Zusammenarbeit mit Menschen sehr stark auf meine Intuition. Es macht den Erfolg meines Unternehmens aus, daß ich meinen Kunden etwas bieten will, das anwendbar ist. Ich biete nicht nur den Film, sondern auch die diversen Anwendungen: Kurzfassungen für das Internet, B-Rolls für den Fernseheinsatz von Rohmaterial und Schaltungen im Wartezimmerfernsehen Med-TV, das im Oktober 2001 in Österreichs Arztpraxen startet.Wie definieren Sie Erfolg? Erfolg bedeutet für mich, das zu machen, was mir Spaß und Freude macht.Ziehen Sie ein großes Ziel kleineren vor? Mein Ziel ist, mich, auch im Hinblick auf den internationalen Markt, weiterzuentwickeln und schöne Filme zu machen, die dem Publikum auch gefallen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Eine meiner Energiequellen ist Yoga. Ich habe dadurch gelernt, mich wirklich zu konzentrieren. Weiters ist mir neben dem Kontakt zu Freunden die Beziehung zu meiner Familie extrem wichtig, die im Burgenland lebt. Viel Kraft schöpfe ich auch aus der Natur und aus der bewußten Einsamkeit, in der ich völlig abschalten kann.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Man soll sich vor allem nicht vorschnell beeindrucken lassen, keine Angst haben und sich auf sich selbst verlassen. Man muß sich gegen Menschen durchsetzen, die nur scheinbar besser sind. Daneben ist es unbedingt erforderlich, zu lernen. Man braucht das nötige Handwerk, um sich seine Träume zu erfüllen. Man soll vorlaut sein, man soll fragen und nicht lockerlassen. Von selbst kommt nichts. Man soll sich auch nicht auf Geld fixieren, nur jobben, um Geld zu verdienen, bringt nichts. Ich kann jedem nur raten, sich in jungen Jahren weiterzubilden und seine Zeit effizient zu nützen. Man braucht ein Ziel, das man ganz konsequent verfolgen muß.Hatten Sie ein bestimmtes Motto oder eine Lebensphilosophie? Mein Credo ist, niemanden zu benachteiligen. Es ist mir sehr wichtig, menschlich und offen zu bleiben. Deshalb bin ich auch politisch aktiv und engagiere mich in der Grünen Wirtschaft.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Verglichen mit meinem Umfeld sehe ich mich durchaus als erfolgreich, aber persönlich empfinde ich mein Tun als meinen beglückenden Alltag.Ihre Vorbilder? Ich hatte ein Vorbild; das war meine Deutschlehrerin, die leider schon gestorben ist. Sie setzte sich sehr stark mit Theater auseinander; war ein unheimlich kreativer, positiver Mensch mit großem Durchsetzungsvermögen, und kämpfte ihr ganzes Leben lang gegen starre Strukturen. Ganz generell sehe ich in starken Frauen immer wieder Vorbilder, die mir einfach durch ihre Aktivität und Energie, durch ihr schöpferisches Tun und ihr Leben gegen die Konventionen imponieren.