Zum Erfolg von Gerald Barth
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die Ziele zu erreichen, die ich mir gesteckt habe. Ich fühle mich erfolgreich, wenn mir meine Tätigkeit Freude macht, und wenn ich Anerkennung aus meinem Team und von meinen Vorgesetzten bekomme. Zum Erfolg gehört für mich auch ein harmonisches Privatleben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Erfolg beruht sicher zu einem guten Teil auf meiner positiven Lebenseinstellung und meiner guten Laune, die ansteckend auf das ganze Team und auch auf die Kunden, also die Gäste, wirkt. Ich war immer sehr motiviert, und bin ein Mensch der nach vorne schaut. Meine Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß. Ich bin ein sehr einfühlsamer Mensch und kann mich gut in andere hineinversetzen. Ich habe sehr viel Fachwissen, bin aber auch sehr begabt auf meinem Gebiet – es war mir schon als Kind klar, daß ich in die Gastronomie gehen würde. Ich bin sehr ausdauernd und konsequent, außerdem hatte ich das Glück, immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.Ich bin überhaupt nicht stur, und kann es akzeptieren, wenn Jemand eine bessere Idee hat als ich, und scheue mich nicht, Hilfe zu suchen. Darüber hinaus bin ich sehr lernwillig und habe immer versucht, nicht nur Vorbilder zu haben, sondern auch mit meinen Vorbildern zu arbeiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als sehr erfolgreich, weil ich mit 25 Jahren dort bin, wo ich eigentlich mit 35 gern sein wollte. Ich bin zufrieden, weil ich mir mein Leben selbst einteilen kann und sehr viel Anerkennung für meinen persönlichen Einsatz erfahre.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich glaube, daß unser Zukunftsproblem darin liegt, Mitarbeiter für die Gastronomie zu gewinnen. Die Schulen legen bei der Ausbildung sehr wenig Wert auf die Praxis, und heute sind sehr wenige gewillt, nach einer fünfjährigen Ausbildung mit Matura ganz unten anzufangen, was aber in unserer Branche äußerst wichtig ist.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Das Wichtigste überhaupt ist für mich Teamwork. Wesentlich ist mir dabei, daß meine Mitarbeiter aus der Gastronomie kommen; ich bevorzuge eindeutig jene, deren Eltern einen gastronomischen Betrieb führen. Ich lege großen Wert auf die Karrierepläne meiner Mitarbeiter, weil es meiner Meinung nach sehr viel über einen Menschen aussagt, wenn er schon beim Vorstellungsgespräch ganz genau weiß, wohin er eigentlich will. Grundsätzlich entscheide ich mich sehr intuitiv, Zeugnisse sind mir nicht wichtig. Mit negativ eingestellten Menschen, die alles hinterfragen, bevor sie es noch versucht haben, könnte ich absolut nicht zusammenarbeiten.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich motiviere einerseits durch meine positive Einstellung, weiters gebe ich sehr klare Anweisungen, die ich als persönliche Ziele für den jeweiligen Mitarbeiter formuliere. Dabei hat jeder freie Hand in der Umsetzung.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Der administrative Bereich in unserem Betrieb wird von mir und meiner Stellvertreterin betreut, wobei meine Kollegin eher für das Controlling zuständig ist, und ich mich eher auf den operativen Bereich konzentriere. Danach folgen auf einer unteren Ebene die einzelnen Abteilungen, das heißt: Drei Restaurantleiter, ein Barleiter, ein Veranstaltungsleiter und eine administrative Veranstaltungsleiterin. Dabei gibt es ein tägliches Meeting mit allen Abteilungsleitern, in dem der Tagesablauf und eventuelle Probleme besprochen werden. Darüber hinaus veranstalte ich einmal pro Monat eine ausführliche Besprechung.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Ich sehe es heute als gewisses Defizit, die Schule am Semmering nicht beendet zu haben, und möchte jetzt wieder vermehrt auf die eigene theoretische Weiterbildung achten. Vom Unternehmen her absolviere ich derzeit sehr viele Schulungen, die etwa zwei bis drei Wochen im Jahr ausmachen. Demnächst werde ich ein einjähriges Intensivtraining in Linz beginnen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine privaten Ziele sind ein Refugium in Spanien und eine Hütte in Österreich, wohin ich mich mit meiner Familie im Urlaub zurückziehen kann. In meinem Beruf bin ich derzeit sehr zufrieden, ich möchte in diesem Unternehmen bleiben und eventuell international tätig sein.