Zum Erfolg von Frank Stefan Springer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der berufliche Erfolg ist das Erreichen der selbst gesteckten Ziele, dies in Einklang mit den Unternehmenszielen zu bringen und diese Ziele auch zu erreichen. Dazu bedarf es fachlicher Kompetenz, gepaart mit einem hohen Kommunikationsvermögen, das heißt, wichtig ist der Umgang mit Menschen. Ich vertrete die Ansicht, daß man als Manager nicht nur die Marktsituation kennen muß, sondern auch jene „Softkills“ beherrschen muß, welche für die Mitarbeiterführung wesentlich sind. Denn 80 Prozent der Arbeitszeit eines Managers werden für die Führung von Mitarbeiter aufgewendet. Wobei wesentlich ist, daß man die Mitarbeiter nach möglichst hochwertigen Kriterien auswählt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, daß dafür unzählige Komponenten ausschlaggebend waren. Die wichtigsten sind, der Wille zum Erfolg, an die eigene Sache zu glauben und diesen Glauben auch in anderen Menschen zu schüren. Damit meine ich nicht nur die Mitarbeiter, sondern alle Menschen mit denen ich kommuniziere. Wenn man diese Begeisterung vermitteln kann, dann ist es ein Teil des Erfolges.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich glaube, daß ich in der kurzen Zeit meiner Karriere, rein intuitiv verstanden habe, aus Mitarbeitern das Beste herauszuholen und es fast immer fertiggebracht habe, Teams zusammenzustellen, die qualitativ hochwertig arbeiten. Der eigene Erfolg war dabei, die organisatorische Qualität, der Rest kam von den Mitarbeitern.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein größtes Vorbild ist für mich mein erster Förderer, welcher mich zur Firma Lego brachte, und mir nach kurzer Zeit die Möglichkeit gegeben hat, einen eigenen Geschäftsbereich zu leiten. Diese Tatsache hat mich aber nicht zur Bewunderung bewogen, sondern die Art und Weise, wie er an jemanden geglaubt hat, ohne vorher Ergebnisse zu sehen. Dieser Manager sucht sich Menschen, die Potential besitzen, und sieht das Erfolgserlebnis auch für sich selbst, wenn dieser Mensch selbst zum Erfolg kommt.Wie lebt es sich mit den Mitbewerbern? Es gibt keine schlechten Produkte. Abgesehen von Innovationen einzelner Marken, hat der Konsument eine breite Auswahl an hochwertigen Produkten. Es geht zu einem großen Teil um die Emotionen, die man mit einem Produkt transportiert. Weiters geht es darum, wie man es schafft, den Kunden zu befriedigen. Die amerikanischen Mitbewerber sind uns im Trade-Marketing etwas voraus. Wir sind führend im Consumer-Marketing und setzen vermehrt auf den Pool. In der Art und Weise, wie wir uns unterscheiden, kommen wir uns selten in die Quere, aber ergänzen uns, weil wir andere Zugpferde haben. Es ist eine seht harte Branche, weil es um anspruchsvolle Produkte geht. Ab und zu kommen Emotionen hoch, wichtig ist jedoch, daß man die Tätigkeit professionell praktiziert, weil jeder jeden in der Branche kennt, und man kann es sich auf Dauer nicht leisten, mangelhaft zu arbeiten.Wo sehen Sie die Stärken des Unternehmens? Wir bei Lancome sind in den vergangen Jahren der stärkste Marktteilnehmer in Österreich. Wir schaffen es nach wie vor sehr gut eine breite Zielgruppe innerhalb der sellektiven Zielgruppe zu befriedigen. Wir haben aus dem Sortiment heraus, für jeden das richtige. Dies können nur sehr wenige behaupten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Primär ist es nicht wichtig, auf das Einstiegsgehalt zu achten, wenn man den ersten Job ausübt, sofern man sich dies leisten kann. Sehr wichtig ist jedoch die Aufgabenstellung. Mir persönlich hat es viel gebracht, daß ich rasch Verantwortung übertragen bekam. Was ich damals gelernt habe, hilft mit heute noch sehr viel. Darüber hinaus zählt die Praxis, und diese sollte man so rasch wie möglich kennenlernen.