Zum Erfolg von Ruth Celand-Kerky
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich visiere ein Ziel an und sobald ich es erreicht habe, peile ich das nächste an: Erfolg ist Tun, nicht nur Reden.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich war immer ehrgeizig, diszipliniert, optimistisch, spontan, entschlußfreudig, fleißig, kommunikativ und nicht risikoscheu. Wenn etwas nicht funktioniert, probiere ich es nochmals.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Sicher, ich habe auch eine große Zufriedenheit in meiner Arbeit, die mich antreibt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Erfolg ist nicht auf eine Entscheidung zu reduzieren. Ich bin generell sehr entscheidungsfreudig und kann auch mit Streß gut umgehen. Selbst wenn ich falsch entschieden habe, weine ich meinen Entscheidungen nicht nach, sondern mache das Beste daraus.Wieviel Zeit nehmen Sie sich für Entscheidungen? Ich vertraue meinem Fingerspitzengefühl. Wenn ich bei etwas ein schlechtes Gefühl habe, lasse ich die Finger davon und lasse mich auch nicht leicht umstimmen.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Ich wollte immer schon selbständig sein, weil ich gern selbst Entscheidungen treffe. Ich liebe es Chancen aufzureißen, den Tagesjob schätze ich hingegen weniger.Was ist für Erfolg hinderlich? Mangelnde Entschlußfreudigkeit, Faulheit, Selbstzweifel und sich nicht präsentieren und verkaufen zu können. Zum Erfolg gehört auch etwas Glück (das ja den Tüchtigen gehört), zur rechten Zeit am richtigen Platz zu sein, und schnell die richtige Entscheidung zu treffen. Oftmals ist es besser mit handgeschriebenen Notizen auf den fahrenden Zug zu springen als zu warten, bis er in der Station steht.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld bei Ihrem Erfolg? Ich wuchs sehr frei in einem bewegten Elternhaus auf, war früh selbständig, und so schon jung in der Lage selbständig zu arbeiten. Das würde ich als Vorteil ansehen.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter? Mitarbeiter können nur so gut sein, wie man selbst ist. Die richtigen Mitarbeiter, die zu einem passen zu finden ist sicher ein Geheimnis des Erfolges. Wenn man seine eigenen Schwächen kennt, kann man sich Mitarbeiter suchen, die diese Schwächen ausgleichen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wesentlich sind die ausgleichenden Fähigkeiten, daß sie sich gegenseitig ergänzen und gut zusammenpassen. Besonders in einem Betrieb in dem nur Frauen arbeiten ist das sehr heikel. Ich wähle gerne Mitarbeiter aus, die Auslandserfahrung haben, aus ihren eigenen vier Wänden hinausgekommen sind und schon einen kühleren Luftzug gespürt haben. Das ist gut für die Persönlichkeitsentwicklung.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Am besten kann man das, wenn man selbst motiviert ist. Ich wende etwas mehr Zeit als üblich für persönliche Gespräche und den Aufbau einer sehr persönlichen Atmosphäre auf. Das zahlt sich aus, und kommt in Form von motivierten Mitarbeitern zurück. Meine Lehrmeister waren Herr Brühl und der Club Med.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Das Geheimnis ist einmal mehr aufzustehen als man niedergeschlagen wurde; ich bin niemand, der liegenbleibt. Bei „Mensch Ärgere Dich Nicht verliere ich nur ungern, ein Kratzer am Auto stört mich da weniger.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ein erfülltes Leben zu führen gibt einem Kraft. Dazu ist die Grundkonstitution, zu der man auch etwas beitragen muß, wichtig. Ich habe einen großen Bewegungsdrang, mache viel und liege auch im Urlaub nicht nur acht Stunden täglich am Strand herum, auch wenn ich ganz gerne einmal Zeit verplempere. Zeit zu verplempern ist der größte Luxus.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe stets einen realistischen Drei-Jahres-Plan.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Tagtäglich, wenn ich ein grünes Benetton-Schild sehe, bemerke ich, daß ich etwas erreicht habe. Schulterklopfen brauche ich heute nicht mehr, sondern gönne mir selbst meine „Zuckerln“. Was ich mir heute gönnen kann, das verschiebe ich nicht auf morgen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte nie vergessen, daß zum Erfolg auch etwas Glück nötig ist.