Zum Erfolg von Ingrid Kreuzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, authentisch bleiben zu können und meine eigenen Visionen konsequent zu verfolgen und umzusetzen, auch wenn das manchmal mit Hindernissen verbunden ist. Mein Rezept ist da einfach dranzubleiben, was mir umso besser gelingt, je klarer ich mir den Zielzustand, das, was ich erreichen möchte, vorstelle und die Kriterien im Vorfeld definiere, anhand derer ich erkennen werde, daß ich erfolgreich war. Im Zusammenhang mit meinen Berufsprojekten ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg die professionelle Beziehungsgestaltung zu den Klientensystemen. Wenn ich meine Prinzipien und Haltungen als Systemische Beraterin umsetzen kann und dem Kunden dadurch Sicherheit und Vertrauen vermitteln kann, daß er über unsere Form der Beratung sich sozusagen Mehrwert zukauft.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich betrachte mich durchaus als erfolgreich. Ich habe ein spannendes Produkt, nämlich die Beratung, die ich gemeinsam mit meinen zehn KollegInnen über ein eigenes Unternehmen vertreiben kann. Ich bin Unternehmerin, Beraterin und Trainerin in einer Person und das Managen dieser unterschiedlichen Rollen ist eine faszinierende Herausforderung!
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung bekomme ich wie meine KollegInnen unmittelbar vom Klienten, wenn dieser das Gefühl hat, durch unsere Arbeit Anregungen und Impulse zu bekommen, die er in seiner Praxis umsetzen kann.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Auswahl unserer Mitarbeiter ist Thema der Gesellschafterversammlung. Wir haben einen umfangreichen Katalog von Muß-Kriterien, zum Beispiel ein ähnliches Verständnis von Beratung, gruppendynamische und emotionale Kompetenz, die wir von einem potentiellen Mitarbeiter erwarten. Wenn es ernst werden soll, ist uns noch wichtig, daß einige GesellschafterInnen unmittelbare Kooperationserfahrungen in unterschiedlichen Projekten mit dem Kandidaten gemacht haben. Wie wichtig uns das ist, zeigt die firmeninterne Bezeichnung; wir sprechen gerne von Verlobungszeit. Erst wenn diese erfolgreich verlaufen ist, wird man freier oder wissenschaftlicher Mitarbeiter von Conecta beziehungsweise in unserer intensivsten Form Gesellschafter oder Geschäftsführer.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
In Zahlen ausgedrückt: Wir sind elf EigentümerInnen, alle in der Funktion GesellschafterIn und GeschäftsführerIn, zwei wissenschaftliche MitarbeiterInnen, vier back office KollegInnen, ca. 35 freie MitarbeiterInnen, die wir je nach Projektlage einladen, mit uns zu kooperieren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Die eigene Fortbildung gehört, genauso wie die Teilnahme an den Business-Meetings, zum absoluten Pflichtprogramm unseres Unternehmens. Wir definieren einmal jährlich in unserem Strategiemeeting die inhaltlichen Schwerpunkte und laden uns entsprechende Kapazitäten dazu ein oder übernehmen auch jeweils selbst die Leitung für unsere Wissenstage. In Summe sind das etwa 30 Tage im Jahr.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Als Rat für die nächste Generation fällt mir Entschleunigung ein. Also weniger Speedmanagement, statt dessen Zeit zur Selbstreflexion. Langsames, evolutionäres Wachsen mit der Aufgabe und den Herausforderungen. Und dann denke ich, wird interkulturelle Kompetenz immer wichtiger werden und das bedeutet, wirklich international, also zwischen den Nationen leben und sich verständigen zu können.