Zum Erfolg von Wolfgang Ruhs
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet Freude an der Arbeit, weil ich Gestaltungsmöglichkeiten habe. Er sollte sich auch im wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens zeigen, ob man diesen beeinflussen kann, ist aber eine Frage der Position.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin der Meinung, daß mein Erfolg vor allem mit der Einstellung zu meinen Mitarbeitern korreliert. Ich verstand es immer, das Potential meiner Mitarbeiter zu kennen und zu fördern. Weiters habe ich immer schon sehr unternehmerisch gedacht und konnte mir durch die Bereitschaft, mich ständig weiterzubilden, hohes Fachwissen aneignen. Auch lasse ich mich durch Niederlagen nicht aus dem Gleichgewicht bringen: Wenn man das nötige Stehvermögen nicht hat, kann man einfach nicht erfolgreich werden. Darüber hinaus bin ich in der Lage, mich über lange Zeiträume hinweg zu konzentrieren, und im Gegenzug auch wieder konzentriert und bewußt zu entspannen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich sehe mich heute als erfolgreich, weil ich in meinem Leben viel erreichen konnte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein wesentlichstes Erfolgserlebnis hatte ich mit der Übernahme der Geschäftsführung. Ab diesem Zeitpunkt war mein Erfolg eindeutig meßbar.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich denke heute, daß 85 Prozent all meiner Entscheidungen erfolgreich waren.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität ist meiner Meinung nach der bessere Weg um erfolgreich zu werden. Ich wollte nie jemandem nacheifern, glaube jedoch, daß es viele Menschen gibt, die als Kopie glücklich werden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein ehemaliger Vorstand der Schöller Bleckmann, Dipl.-Ing. Reinisch hat mich insofern beruflich geprägt, als er einer der wenigen Top Manager ist, die ich anerkenne.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Je höher der Gipfel, um so dünner die Luft – während der Arbeit erfahre ich eigentlich wenig Anerkennung. Es freut mich jedoch, von Kollegen und ehemaligen Chefs im nachhinein zu hören, daß sie gerne mit mir zusammenarbeiteten. In dieser Hinsicht bin ich aber ein sehr genügsamer Mensch, der keine „Streicheleinheiten“ braucht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Letzten Endes spielen die Mitarbeiter die entscheidende Rolle beim Erfolg, weil man alleine nichts bewegen kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir haben ein System, in dem die bereits beschäftigten Mitarbeiter neue vorschlagen – dadurch fühlen sie sich dafür verantwortlich, daß die neu rekrutierten Mitarbeiter höchste Leistungen erbringen. Dieses System hat sich hervorragend bewährt. Ich lege vor allem Wert auf Engagement und Verantwortungsbewußtsein.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich vorwiegend in meiner Freizeit weiter; dabei beschäftige ich mich vor allem mit einschlägiger Fachliteratur.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich denke, man soll sich genau die Tätigkeit aussuchen, an der man die meiste Freude hat – nur so kann man gute Leistungen erbringen und in der Folge auch erfolgreich werden. Wesentlich ist dabei eine gute Ausbildung, ich warne aber davor, allzu sehr gewissen Trends oder Modeberufen nachzulaufen, nur weil sie erfolgversprechend scheinen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele bestehen heute darin, zurückzuschalten und mich nur mehr teilberuflich in das Unternehmen einzubringen.