Zum Erfolg von Gerhard Riedler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg zeigt sich für mich darin, daß es mir gelang, einen Ausgleich zwischen dem administrativen und dem kreativen Bereich im Unternehmen zu schaffen, was nicht immer leicht ist. Dazu bedarf es neben Fachwissen eines hohen Maßes an Einfühlungsvermögen und der Fähigkeit mit Menschen umgehen zu können. Mit Erfahrungswerten hat dies aber nichts zu tun, es ist vielmehr eine Charaktereigenschaft; erlernen kann man den Umgang mit anderen nur bis zu einem beschränkten Ausmaß. Es ist für mich ein Hauptteil des Erfolges, meinen Job gern auszuüben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin sehr zufrieden, weil ich einen Job ausübe, der mir viel Freude und Spaß bereitet und weil ich meine Wünsche und Vorstellungen als erfüllt ansehe. Ich komme täglich gern in das Unternehmen. Da auch der finanzielle Teil stimmt, ist meine Zufriedenheit optimal.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke liegt sicher in der Art und Weise, wie dieses Unternehmen geleitet wird. Die Personen in der Geschäftsleitung sind Persönlichkeiten und verstehen es, Mitarbeiter zu begeistern. Dies zeigt sich auch darin, daß die Mitarbeiter nicht um fünf am Abend nach Hause gehen, sondern im Bedarfsfall auch bis Mitternacht arbeiten.Welchen Führungsstil verfolgen Sie? Ein sachliches, faires Verhältnis steht bei mir im Vordergrund. Ich glaube, daß ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen zwanzig Mitarbeitern habe. Ich versuche auch, den Mitarbeitern daß Gefühl zu geben, daß ihre Arbeit und Leistung geschätzt wird. Leider ist es im Wirtschaftsleben nicht immer so, daß Mitarbeiter, die im Rechnungswesen als Sachbearbeiter tätig sind, aufgrund ihrer Leistung geschätzt und anerkannt werden. In diesem Unternehmen wird die Buchhaltung als Serviceabteilung betrachtet, die anderen Abteilungen und Personen ein Werkzeug zur Verfügung stellt.
Haben Sie Vorbilder?
Ja, aber nicht in dem Bereich, in dem ich jetzt tätig bin. Zwei Personen haben mich außerordentlich stark beeindruckt: Dr. Puttner und Hans Schmidt. Beide Personen haben ein Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn ein harmonisches Privatleben vorliegt und seitens des Partners auch akzeptiert wird, daß der Beruf ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist, kommt man damit sicher klar. Ich stehe unter der Woche dem Unternehmen zur Verfügung und das Wochenende halte ich für meine Familie frei.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Viel zu wenig und dies ist mir auch bewußt. Meine Fortbildung erfolgt in erster Linie in den täglichen Gesprächen mit Steuerberatern und Rechtsanwälten. Gezielte Fortbildung, zum Beispiel eine Woche, in der ich ein Seminar besuche, ist aus zeitlichen Gründen nicht möglich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich entscheide nach meinem persönlichen Gefühl und nicht nach Zeugnissen zur Zusammenarbeit mit Mitarbeitern. Wichtig ist, daß die Einstellung des Bewerbers zum zukünftigen Unternehmen paßt, ebenso zählt für mich die Persönlichkeit; ich prüfe ob sich der zukünftige Mitarbeiter in das bestehende Team einfügen kann. Wenn der Bewerber fachspezifische Probleme haben sollte, kann er sich das Wissen - vorausgesetzt er hat den Willen dazu - auch später noch aneignen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte die Bereitschaft haben, hundert Prozent zu geben und sich unterzuordnen. Ich persönlich sehe mich als einen Teil des Unternehmens. Mit dieser Einstellung, so glaube ich, kann man etwas erreichen. Ich habe immer so gehandelt, und dies ist sicher auch der Schlüssel zu meinem Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wichtig ist für mich, daß mir mein Job Freude und Spaß macht, und eine Herausforderung darstellt. Das soziale Ansehen ist mir zweitrangig, primär zählt für mich die persönliche Befriedigung.