Zum Erfolg von Robert Boukal
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Die Installierung unseres Hauses am österreichischen Markt hat sich von einer Nullbasis innerhalb unseres zehnjährigen Bestehens zu einer Verantwortlichkeit für über Zwei Milliarden Schilling recht ordentlich entwickelt und kann daher auch als Erfolg dargestellt werden. Wir konnten uns ohne großartige Werbeaufwände sehr gut etablieren und bieten unseren Kunden mittels Links alle Vorteile unseres Schweizer Mutterhauses. Erfolg bedeutet für mich, ein Ziel zu finden, mit dem ich mich identifizieren kann und diese Identifikation erleichtert die Zielerreichung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition: ja. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Im Private Banking ist die Vertrauensbasis ausschlaggebend und ich kann mit Stolz auf unsere Kundenbeziehungen verweisen, die auf Freundschaftsbasis beruhen. Ich denke mich in meine Ziele hinein und ersehe sie als Realität, vergegenwärtige sie mir. Wenn ich mich mit den Zielen identifiziere, erreiche ich sie auch; der wesentlichste Punkt, Wahrnehmen der Identifikation, hat dabei bereits im Vorfeld zu geschehen. Die Identifikation und die innere Einstellung lassen ein stimmiges Gefühl zum Thema entstehen und nur durch diese Stimmigkeit entstehen Erfolge leichten Schrittens, das Ende bildet die Realisierung. Schon als Kind und Jugendlicher war ich konsens- und nicht konfliktorientiert, daher sehe ich meine Erfolge im Ursprung meiner Geisteshaltung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die Erfolgserfahrung beginnt eines Tages und wenn man intuitiv handelt, verläßt sie einen auch nicht mehr.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Wechsel in das Haus Gottardo war eine sehr erfolgreiche Entscheidung, die sich nur oberflächlich betrachtet scheinbar zufällig ergab.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Wir versuchen die Begeisterung über die gemeinsame Sache tagtäglich zu leben und daher schätze ich Herrn Netzer, unseren Generaldirektor in Lugano, der die Gesamtverantwortung für eine große Privatbank hat und ein Charisma ausstrahlt, das sich über das gesammte Unternehmen streut. Dieses Charisma ist jedoch nicht allein auf eine Person zu beziehen, sondern auf alle sehr erfolgreichen Personen. Die innere Einstellung zum Leben führt zu der Fähigkeit, auch andere zu motivieren. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Rahmenbedingungen in Österreich sind für Vermögensverwaltungen, die keinen Bankstatus aufweisen in weiten Bereichen benachteiligend. Die Richtlinien für Wertpapierdienstleistungsunternehmen gelten in einem sehr eng begrenzten Bereich und stellen naturgemäß ein großes Problem dar. Die Begründung hiefür soll im Kundenschutz liegen, da viele nicht ausgebildete Finanzberater für große Schäden verantwortlich waren, dies führte uns in die unkorrekte Situation, daß wir solidarisch für alle anderen 49 Vermögensverwaltungsgesellschaften haften. Die Banken nützen, da sie als einzige Geld von den Kunden annehmen dürfen, diese Gesetzeslage. Ich bin der Meinung, daß wir uns nicht ewig an diese Konzessionsform binden sollten. Wir selbst sind Mitgesellschafter der Anlegerentschädigungseinrichtung und prüften die Ansichten des Bundesministerium für Finanzen, dabei stellte sich heraus, daß wir nur über den Verfassungsgerichtshof klagen könnten und da diese zeitintensive Klagen zusätzlich noch mit extrem hohen Kosten verbunden sind, kann man heute nur einen Konzessionswechsel in Betracht ziehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere Kunden sind Freunde unserer Mitarbeiter, daher spielen die Mitarbeiter eine sehr wesentliche Rolle.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachliche Anforderungen sind naturgemäß der Positon angepaßt. Wir sind ein eingespieltes Team, daher ist eine eventuelle Aufnahme über die Gefühlsebene zu entscheiden.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich gebe nur Zielvorgaben weiter, die ich selbst erhalte. Wir leben vom Vertrauen der Kunden und daher pfege ich keinen autoritäten Führungsstil. Wenn die Mitarbeiter spüren, daß die Führungsperson sie nur nach Umsatzvorgaben bewertet, ist der Grundstein für das Scheitern eines Unternehmens gelegt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die eigenen Ziele finden und sich den Mut zum Vertrauen bewahren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir haben uns in Prag und in Budapest etabliert und möchten diese Märkte noch weiter ausbauen.