Zum Erfolg von Harald Kaiserseder
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das Erreichen von Teilzielen und kein permanentes, immerwährendes Phänomen; ich lernte im Fußball, einmal zu gewinnen und ganz oben zu sein und nächstes Mal wieder zu verlieren. In meinem heutigen Beruf wird Erfolg in Zahlen gemessen, sich darauf auszuruhen wäre völlig falsch. Ein Beispiel für meinen Erfolg stellen alle jene Projekte dar, die unter Zeitdruck zu erledigen sind. Wenn der Kunde manchmal nicht mehr an die zeitgerechte Fertigstellung glaubt und Termine durch Nachtarbeit oder Wochenendschichten doch eingehalten werden können, gelingt es uns, ihn positiv zu überraschen. Ein projektbezogener Erfolg zieht seine Kreise und bringt quasi als Belohnung weitere Kunden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Erfolg ist immer ein Produkt des Teams, das heißt aller Mitarbeiter und Lieferanten. Alleiniger Erfolg ist nicht möglich. Ich kann jedoch sagen, daß ich stolz auf meine Selbständigkeit und die damit verbundenen Freiheiten bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein persönlicher Einsatz und jener meiner Mitarbeiter garantieren eine kontinuierliche Entwicklung und stetes Wachstum. Ausschlaggebend waren außerdem meine Ausdauer und der Wille, (zeitlich) Unmögliches möglich zu machen. Auch die Partnerschaft mit meinem Nachbarbetrieb, einer Repro-Firma, war für mein Unternehmen sehr hilfreich und bildet ein berufliches Rückgrat. Durch diese Zusammenarbeit konnten Investitionen geteilt werden, Aufträge sind leichter zu kalkulieren. Zusätzlich kann ich Erfahrungen aus dem Fußball im Betrieb ganz hervorragend einbringen: auch Rückschläge können durch viel Disziplin und Selbstmotivation gemeistert werden, die Qualitäten des einzelnen sind zu forcieren, um optimale Ergebnisse zu erzielen.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Wie gesagt, läßt sich Erfolg nur im Team erzielen. Um dies zu ermöglichen, erwarte ich von meinen Mitarbeitern zeitliche Flexibilität, Termintreue, Genauigkeit, Verantwortungsbewußtsein, Lernbereitschaft und menschlichen Umgang mit Kunden und Lieferanten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch eine relativ freie Einteilung der Arbeitszeit. Mir ist wichtig, daß diverse Arbeiten erledigt werden, wie, wo und wann, ist den Mitarbeitern überlassen. Ich motiviere außerdem durch meine eigene Motivation und Freude, indem ich immer für meine Mitarbeiter da bin, und dadurch, daß ich die Stärken des Einzelnen fördere.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine Vereinbarung erscheint mir unmöglich, Gott sei Dank hat meine Frau Verständnis für meine berufliche Situation. Ich versuche, wirklich genug Zeit für meine Familie zu finden. Bewußtes Sich-Zeit-Nehmen lernt man mit der Zeit; es ist absolut wichtig, um dem Beruf nicht sein Privatleben zu opfern.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Um zu Erfolg zu gelangen, muß man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, Chancen wahrnehmen und bedingungslosen Einsatz leisten. Wichtig ist es zu erkennen, daß es beim Aufbau eines Unternehmens kein „Nein“ geben darf und daß eine gewisse Kontinuität erforderlich ist. Auch erscheint es mir wichtig, faire Partner zu suchen, um beiden Seiten zum Erfolg zu verhelfen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir zum Ziel gesteckt, mehr Zeit für mich selbst zu haben, also keine Nacht- und Wochenendarbeiten mehr zu übernehmen. Grundsätzlich möchte ich meinen jetzigen Lebensstandard und die finanzielle Unabhängigkeit. Konkrete berufliche Ziele habe ich nicht, da man Erfolg nicht erzwingen kann. Dieser ergibt sich durch die Leistung, die man bereit ist zu erbringen.