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* Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Weigert

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Inhaber
Dr. W. K. Weigert, OBR. i. R. - allgemein zertifizierter Sachverständiger für Bauwesen, Geo- und Sprengtechnik und techn. Behördenwesen
1170 Wien, Petrus-Klotz-Gasse 13-15
Baumeister, Ziviltechniker
Ziviltechniker und Technische Büros
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Profil

Zur Person

Dipl.-Ing. Dr.
Wolfgang
Weigert
26.07.1937
Wien
Verheiratet mit Dipl.-Kfm. Wiltraud
Lesen, Musik, Kunst
Hochschullehrer (1968 bis 1976), Sondersachverständiger (Brandschutz, Staubexplosionen, Liegenschaftsbewertung für Banken und Finanzamt, Schiedsgerichte, Betriebsanlagen), Verhandlungsleiter in gewerbebehördlichen Verfahren, Vorträge bei internationalen Konferenzen und Sprengfachkreisen zur Sicherheitstechnik und zur Umweltschutztechnik (Betonchirurgie).

Service

Wolfgang Weigert
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Weigert

Zur Karriere

Zur Karriere von Wolfgang Weigert

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura im Schottengymnasium 1955 entschied ich mich für das Bauingenieurstudium mit dem Wahlfach Wasserbau und für ergänzende Sondervorlesungen an der Technischen Universität Wien. Mit Unterbrechung durch den Präsenzdienst arbeitete ich fünf Jahre im Zivilingenieurbüro Dr. Schickl und wirkte am U-Bahnbau, an Fertigteilentwicklungen und an der Herstellung von Verkehrsbauwerken mit. 1968 nahm ich die Assistentenstelle an der technischen Hochschule in Wien an, schöpfte in der Praxis aus meinem Theoriewissen und erwarb 1975 das Doktorat in meinem Fach. Die Computerisierung zur Berechnung komplexer Modellstrukturen ließ mich ein umfassendes, praxisnahes Simulationsmodell zur Berechnung boden- und felsmechanischer Probleme mit Durchströmung im Rahmen meiner Dissertation entwickeln. Diesem Modell verdanke ich Stipendien und Einladungen an ausländische Universitäten und Instituten der Akademie der Wissenschaften (Karlsruhe, Zürich, Cambridge, Warschau, Krakau). Parallel zu meiner Lehrtätigkeit legte ich die Ziviltechnikerprüfung ab, ebenso die Baumeisterprüfung und die Offiziersprüfung. Noch intensiver beschäftigte ich mich mit dem U-Bahnbau und entschied mich trotz Einladungen für den U-Bahnbau in Brasilien und Hongkong dazu, meine Dienste 1976 der Stadt Wien zur Verfügung zu stellen. Seit 1979 führe ich mein eigenes Sachverständigenbüro. Bis 1980 arbeitete ich bei der Magistratsabteilung 35 (allgemeine Baupolizei - Statikgruppe/Bauprüfungen) - ich legte die Staatsbaudienstprüfung ab und war wesentlich an der Entwicklung der Innenschalen in Dichtbeton beteiligt, bei Innovationen im Tunnelbau und in der Brückenmeßtechnik. Im Zusammenhang mit meiner Beschäftigung in Fragen der Explosionen und ihrer Folgen vertiefte ich mich bei der MA 36 (Feuer- und Gewerbepolizei) in die Materie des Risikokalküls und darin, wie Staubexplosionen zu vermeiden sind. Von 1981 bis 1997 war ich für die Genehmigung von Sprengungen nach der Bauordnung für Wien tätig und hielt im Zusammenhang damit bei internationalen Tagungen zahlreiche Vorträge mit kritischen Analysen und Verbesserungsvorschlägen hinsichtlich der Sicherheitstechnik bei Sprengungen, Feuerwerken und Staubexplosion und anderer Probleme der Hochrisiko-Sicherheitstechnik und über Sonderfragen des Sachverständigenwesens. 1979 wurde ich mit Genehmigung der Magistratsdirektion zum Gerichtssachverständigen für mehrere Fachgebiete des Bauingenieur- und Baumeistersektors bestellt. Auf dem Gebiet der Liegenschaftsschätzungen bin ich seit 1985 durch Einzelbestellungen des Handelsgerichts sowie von Privaten und Banken beauftragt und wurde im Zusammenhang mit Liegenschaftsschätzungen von der Bank Austria mehrmals als Trainer engagiert. 1989 wurde meine Eintragung um das Gebiet Sprengtechnik erweitert. 1997 wurde ich als Beamter auf eigenen Wunsch pensioniert. Seither bin ich beratend für Ingenieurkonsulenten, aber auch für Private und als Sachverständiger tätig, erstelle Expertisen für Betriebsanlagegenehmigungen, beschäftige mich mit Fragen der Hochrisiko-Sicherheitstechnik, wirke diesbezüglich in Arbeitsgruppen mit und werde als Sachverständiger immer wieder als Prüfer (Gewerbe- und Feuerpolizei) herangezogen. In der letzten Zeit engagiere ich mich in größeren Planergruppen für umwelttechnisch und bautechnisch relevante neue Methoden und deren Einsatz bei der Sanierung von Umweltschäden in Europa und Asien.

Zum Erfolg

Zum Erfolg von Wolfgang Weigert

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist nicht mehr als das Nebenprodukt einer genauen, sauberen und liebevoll ausgeführten Arbeit in Einklang mit der Natur.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil es mir immer wieder - selbst unter schwierigsten Problemstellungen und Bedingungen - gelungen ist und gelingt, nachhaltig gute Lösungen dadurch zu finden, daß ich unter anderem zu erleben versuche, wie sich das von mir zu bearbeitende System verhält. Große Entwicklungen und Erfindungen (zum Beispiel wie durch das Ehepaar Curie) werden nur gemacht, wenn der Entdecker daran glaubt, das heißt wenn der Entdecker intuitiv weiß, daß das System etwa so funktionieren wird und der Beweis Schritt für Schritt (wahrscheinlich) nachlieferbar ist.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Kurz vor Studienende sagte ich mir, ich will im Berufsleben so denken und fühlen wie die Natur und wurde ein engagierter Bauingenieur, dem ökologische Aspekte von immens hoher Bedeutung sind. Ich war immer ein Mensch, der alles kritisch hinterfragte. Als einer der ersten Bauingenieure des Landes gestaltete ich verformungsarme Konstruktionen im U-Bahnbaubereich, und erinnere mich an Bauten - gemeinsam mit Herrn Ing. Richard Lugner als Baumeister - vor Jahrzehnten, wo wir durch Pfahlunterpressungen (System Wölzl) im Zuge von Fundamentverstärkungen als Nebenprodukt alte Setzungen reparierten und vorgespannte Trägerkonstruktionen erstellten, um Verformungen zu vermeiden. Ich erlebe und visualisiere die an mich herangetragenen komplexeren Probleme und entwickle deshalb im Rahmen der Vorgaben naturnahe, nachhaltig oft unkonventionelle und neue konstruktive Lösungen. Dies verdanke ich meinem technischen Hausverstand und weniger meiner Berechnungsgabe. Ich griff bei meinen Konstruktionen auch auf sinnvollen Ideen und Erkenntnisse früherer begabter Baumeister zurück oder entwickelte daraus neue Verfahren. Keine Materie war mir zu kompliziert. Ich habe ein außergewöhnlich ausgeprägtes, räumliches Vorstellungsvermögen und spüre nachgerade, was Materialien fühlen und denken. Fruchtbare Kooperationen und Gespräche mit Experten und Professoren aus dem In- und Ausland trugen zum Fortgang von Entwicklungen bei. Man darf sich von Skeptikern nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn man vorzudenken in der Lage ist. Nicht alle entdecken den Wert neuer Erkenntnisse sofort. Ich las viele Bücher, weit über die Vorgaben des Schulbetriebs hinausgehend. Neueste Entwicklungen sind spannend. Berücksichtigt man sie und die Tatsache, daß man nicht das natürliche System sondern nur ein Modellsystem berechnet, kann man sich von gängigen Verfahren lösen. Dies bewies ich mit der Erstellung meines Simulationsmodells, wo ich nach umfangreichen Spezialstudien und reiflichen Überlegungen von der Kontinuumsmechanik und der zugehörigen Mathematik (einer für einige Fälle wunderbaren und ausgereiften Formalsprache, die bei numerischer Lösung leider immer wieder an ihre Grenzen stößt) Abstand nahm und auf die sogenannte diskrete Modelldarstellung (Fachwerk statt Kontinuum) und deren computergestützte Simulation umstieg (das war damals noch unüblich). I had a dream - ich sah bildhaft vor mir, was mich beschäftigte. Mein mehrdimensionales Denken schulte ich, und ich lernte, meine inneren Bilder und Vorstellungen, die wie ein Film vor mir ablaufen, immer präziser und genauer niederzuschreiben. Anfangs half mir meine Frau mit der Schreibmaschine bei der Niederschrift dieser inneren Filmszenen, die auch bei der Erstellung komplexer Gutachten von Bedeutung sind (das Puzzlespiel muß immer vollständig werden).
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbild war mir ein Verwandter in Brasilien, ein Baumeister, der als junger Mann in Österreich kleine Häuser und Stallungen baute. Ihm eiferte ich als junger Mensch nach. Inspirierend wirkten Eminenzen auf dem Stahlbetonsektor auf mich, mit denen ich gerne kritische und fruchtbare Fachgespräche führte und führe. Professor Christian Veder, der Erfinder der Schlitzwand-Bauweise, war ein großer Mentor für mich. Ihm zeigte ich meine Dissertation und trat mit ihm gemeinsam zur Entwicklung von Normen in dem Gebiet der Geotechnik diversen Ausschüssen bei. Professor Schober und Professor Wroth (Cambridge) trugen Versuchstechnikentwicklungen weiter über das Maß hinaus mit. Immer bekam ich Hilfestellungen von Menschen an der vordersten Fachfront wie zum Beispiel von Dr. Stefan Soretz für wasserdichten Stahlbeton (weiße Wannen-Vorläufer bei der U-Bahn Wien) und Klebetechniken mit Epoxidharz für wasserdichten, beweglichen Sohle-Wandanschluß an den Schlitzwänden der U-Bahn Wien. Mein Vater als Musiker und mein Gesangslehrer waren weise Lebensberater.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Selbständig denkend sind Mitarbeiter mit mir durch dick und dünn gegangen. Wir waren ein Orchester, das zusammenspielte. In Ausnahmesituationen, wenn es um Hochsicherheitsfragen ging, handelte ich als Solist. Büroverbünde sind wie ein Organismus zu sehen und zu pflegen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Hätte sich meine Frau nicht für meine Arbeit interessiert, hätte ich meine umfangreichen wissenschaftlich technischen Entwicklungen und großen Gerichts-Gutachten neben meiner Tätigkeit für die Stadt Wien gar nicht durchgebracht. Meine Frau spielte oft den Part des Advocatus diaboli.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Meinen Studenten empfahl ich immer, die zu berechnende Konstruktion darauf hin anzuschauen, wie sie in einfache Modelle zerlegt werden kann und welche Kräfte auf diese Einzelteile einwirken. Diese Denk- und Sichtweise muß man bis zur absoluten Trittsicherheit des Extremkletterers, also bis ins Unterbewußtsein, perfektionieren. Es ist wichtig, Lernen zu lernen, um schneller und besser zu werden. Dann kommt die gefährliche Phase, weil man sich gut dabei fühlt, Dinge so leicht aufzufassen. Gefährlich ist, wenn man sich selbst sagt: Bin ich gut! - ab diesem Moment wird man nämlich blind, und das, weil man durch Selbstlob den Respekt vor der Arbeit verliert. Respekt, ja Agape, das, was wir Liebe nennen - das ist der Schlüssel zum Glück. Ohne Liebe wird man immer auf die Schnauze fallen. Ausdauer und interne Flexibilität sind wichtige Kriterien, um große Rennen zu bestehen, wie ein Karatemeister muß man Gelassenheit im Kampf zeigen. Tradiertes Wissen ist heutzutage zu wenig. Aus der Naturbeobachtung kann man viel lernen. Es gibt in der Natur den Kampf und das Konkurrenzdenken. Darum gilt: unterschwellige Aggressionen anderer sollten einem nichts anhaben können. Wirkliches Wissen erlangt man, wie mein Vater als Musiker zu sagen pflegte, indem man beherzigt, daß nur zehn bis 20 Prozent Begabung im Leben wichtig sind, den Rest, den macht das Sitzfleisch. Wer sich auf seinen Erfolgslorbeeren ausruht, darf sich nicht wundern, wenn er den Körper voller Stacheln hat! Mache immer gerne und ganz, was auch immer Du zu tun hast!, rate ich jungen Menschen gerne, und ich rate ihnen auch dazu, den Mut aufzubringen, mit Lehrenden über ihre Sorgen zu sprechen. Das Prinzip des Loslassens, des Liebens und des Reagierens auf Aktionen ist umzusetzen, es genügt nicht, sich bloß intellektuell mit diversen Methoden herumzuschlagen. Emotionale Anteilnahme ist weiters Goldes wert. Zu genießen, was einem Kunstwerke aus der Musik, Literatur und Malerei zu sagen haben, macht einen wirklich reich. Es gibt auch keine Zufälle - die Information fällt einem zu, die man gerade notwendig hat.
Ihr Lebensmotto?
Alles ist erlaubt, wenn es einem Menschen und Lebewesen und dem System Welt nicht schadet! Nicht gegen, sondern mit der Natur!

Publikationen

(Auszug): Das Simulationsmodell SM31H1 - ein Hilfsmittel zur Berechnung großer, teilweise irreversibler Verformungen von nicht orthogonal-anisotropen, strukturierten und strukturierbaren Medien. Ein Beitrag zur Bodenmechanik, Dissertation, TH Wien, 1975; Schäden, Spätschäden, Kostenexplosion durch mangelhafte Anpassung des Projektes und/oder durch Bauführung an die Umweltsituation (Untergrund, Wasserführung), Vortragsdokumentation, Gastein, 1987; Vernetztes Denken, Entwurfsvoraussetzungen bei der behördlichen und bautechnischen Behandlung umwelttechnologischer Probleme, Verwaltungsakademie, Stadt Wien; 1988; Pyrotechnik-Brandversuche für Lagerung und Verkauf (gemeinsam mit A. Pokorny), Videodokumentation, 1990; Zahlreiche weitere fachspezifische Beiträge und Videobeiträge.

Ehrungen

Prämierung für Schlitzwand-Sohle-Abdichtung für die Herstellung wasserdichter Tunnels; Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse vom Bundespräsidenten als freier Sachverständiger (1993) für die Entwicklung der sprengtechnischen Betonchirurgie.

Mitgliedschaften

Ö-Normen-Grundbau-Ausschuß (seit 1975).

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