Zum Erfolg von Norbert Zimmermann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich insgesamt, mein Leben in Balance zu führen; im engeren Sinne bedeutet Erfolg, jene Ziele zu erreichen, die ich mir gesteckt habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Aufgrund der Tatsache, mein Ziel - nämlich ein größtmögliches Maß an Unabhängigkeit - erreicht zu haben, sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Zu einem Drittel war Glück ausschlaggebend, zu einem Drittel waren es meine Fähigkeiten und zu einem Drittel war es harte Arbeit. Das Bewußtsein und die Bescheidenheit, daß ein Drittel meines Erfolges mit Glück zu tun hat, reduziert die Möglichkeit zur Nennung eines Erfolgsrezeptes hier sehr stark. Je älter ich werde, desto mehr kann ich Erfahrung, Leistungsfähigkeit und Fitneß kombinieren - diese Fähigkeit sehe ich durchaus als Element meines Erfolges.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine beste Entscheidung traf ich 1988, als ich die Chance ergriff, als Unternehmer ein großes Stück Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen, obwohl das Risiko nicht gering war, mit dem Projekt baden zu gehen.Gab es eine Situation, in der andere aufgegeben hätten? Ich möchte über andere keine Urteile abgeben und denke, daß es viele gibt, die in solchen Situationen, so wie ich, nicht aufgegeben hätten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung von außen hat für mich einen eher zweifelhaften Wert, weil sie extrem vergänglich ist. Nachdem wir das Risikoprojekt erfolgreich verwirklicht hatten, folgte das Interesse der Öffentlichkeit und der Medien. Ich bin jemand, der seine Privatsphäre schützt. Die wichtigste Anerkennung erfahre ich innerhalb der Familie und des Freundeskreises.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In unserer Branche gibt es das Problem der Versorgung mit Nachwuchs. Wir sind damit konfrontiert, für die fachlichen Erfordernisse insbesondere in der Produktion immer weniger Mitarbeiter zu finden, die bereit sind zu lernen und harte Arbeit zu leisten. Ich denke, daß es in Zukunft zu Engpässen kommen wird.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, daß ich als ausgewogener Mensch gesehen werde, der vielfältige Interessen hat. Ich bin kein Workaholic, sondern verfolge und pflege in meinem Leben viele Aktivitäten außerhalb meines Berufslebens. Ich habe zu meiner Familie und zu jenen engen Freunden, die es ehrlich mit der Freundschaft meinen, ein sehr enges, offenes und ehrliches Verhältnis.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Auswahl der Mitarbeiter erfolgt in unserem Unternehmen im Team. Wesentliche Kriterien zur Zusammenarbeit sind neben Fachkompetenz und einer gewissen Grundintelligenz, die ich voraussetze, Integrationsfähigkeit und Persönlichkeit. Ich räume neuen Mitarbeitern die Chance ein, selbst herauszufinden, ob sie sich in das bestehende Team einordnen wollen und können und fungiere als eine Art Moderator zwischen neuen und bestehenden Mitarbeitern, nicht als Entscheidender.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich denke, daß zur Mitarbeitermotivation sowohl die Vorgabe fester Ziele, als auch die Begeisterung, möglichst viel zu machen, wichtig ist. Am schönsten ist es, wenn man es schafft, die Mitarbeiter soweit zu bringen, daß sie für sich selbst Vorgaben definieren. Erfolg bedeutet, selbst gesteckte Ziele zu erreichen - und die beste Motivation besteht darin, nicht von außen Vorgaben aufoktroyiert zu bekommen, sondern sich die Latte selbst so hoch wie möglich zu legen und Spaß daran zu haben, selbst darüber zu springen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sind unsere Dynamik, unsere Wachstumsfähigkeit und unsere Flexibilität, die von hervorragenden Mitarbeitern auf vielen Ebenen ausgeht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche sehr gut miteinander vereinbaren; sie gehen fließend ineinander über. Ich möchte sowohl in meinem Beruf als auch in meinem Privatleben Spaß an meinen Aktivitäten haben und suche ein Maximum an sinnvoller Zeitverwendung in meinem gesamten Leben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde raten, Erfolg mit der nötigen Bescheidenheit zu begegnen und ihn geschehen zu lassen. Man soll niemals verkrampft einer Karriere nachlaufen, sondern im Bewußtsein handeln, daß harte Arbeit, stetiges Lernen und Glück die Wahrscheinlichkeit erhöhen, erfolgreich zu sein; nicht aber Erfolg garantieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe in meinem Leben alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Mein Ziel besteht heute darin, das Erreichte langfristig und nachhaltig zu erhalten und die Kraft im Unternehmen immer wieder zu erneuern.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte mir ein größtmögliches Maß an Unabhängigkeit bewahren, mit dieser eigenen Unabhängigkeit sorgfältig umgehen und ein sinnvolles Leben führen.