Zum Erfolg von Michael Mörkenstein
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich sehe, daß Tiere auf die Behandlung ansprechen und gesund werden, ist dies der größte Erfolg für mich. Auch Anerkennung seitens meiner Kunden ist mir sehr wichtig. Der finanzielle Aspekt ist mir nicht so wichtig, ich bin nicht Tierarzt geworden, um finanziell Erfolg zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wir haben in unserem ersten Jahr den Umsatz verdoppelt und nach vier Jahren versechsfacht. Ich bin sicher nicht der erfolgreichste Tierarzt, habe aber jene Ziele erreicht, die ich mir steckte, deshalb sehe ich mich heute als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Partner und ich sind immer erreichbar und schnell zur Stelle, so konnten wir das Vertrauen unsrer Kunden gewinnen. Sie schätzen unsere Verläßlichkeit, die positive Mundpropaganda ersetzt somit jede Form der Werbung. Eine gute Basis für meinen Erfolg sehe ich in meiner harten, aber exzellenten Schulausbildung in Mailand, wo meine Klasse in vier verschiedenen Sprachen unterrichtet wurde. Ich war gezwungen, sehr schnell sehr viel zu lernen, mein Vater überwachte mich sehr streng. Darüber hinaus traf ich schon sehr bald zukunftsorientierte Entscheidungen. Es ist sehr wichtig, als selbständiger Unternehmer die Übersicht nicht zu verlieren und immer am Ball zu bleiben. Man darf sich nicht zurücklehnen und anderen die Arbeit überlassen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Mutter war gegen meine Berufswahl. Ich kam aus einer Eliteschule, hatte die beste Ausbildung genossen und sprach perfekt vier Sprachen. Ihres Erachtens nach sollte ich etwas daraus machen und im Diplomatendienst oder in der Wirtschaft tätig werden. Ich entschloß mich hingegen, mich mit einer Tierarztpraxis selbständig zu machen. Der Bau des Tierspitals war eine sehr kostspielige Entscheidung und mit viel Risiko verbunden. Wie sich später herausstellte, war es eine der erfolgreichsten in meiner Karriere.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Wir haben sehr viel Konkurrenz und deswegen machen viele den Fehler, die Kollegen zu imitieren. Ich denke, daß es wichtig ist, seinen persönlichen Weg zu gehen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das Verhältnis der Tierärzte gegenüber Fleischhauern oder Bauern ist sehr schlecht geworden. Dieses Problem sollte sehr bald gelöst werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mir sind meine Mitarbeiter sehr wichtig und ich achte darauf, daß sie sich in meinem Unternehmen wohlfühlen und lange bei uns bleiben.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Verläßlichkeit, die Liebe zur Arbeit und das Hineinleben in die Praxis sind für mich die wesentlichsten Kriterien zur Zusammenarbeit. Flexibilität und Ehrlichkeit sind ebenfalls Grundvoraussetzungen, die jeder unserer Mitarbeiter erfüllen muß.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lobe meine Mitarbeiter für gute Leistungen dies hebt ihre Motivation und sie identifizieren sich mit der Praxis. Meine Mitarbeiter wissen, daß ich nicht nachtragend bin und können bei einem Mitarbeitergespräch mit mir über alles offen sprechen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Freizeit ist mein kostbarstes Gut. Ich muß sie mir sehr streng einteilen und mache meinen Kunden klar, daß ich nichts mit ihren Problemen zu tun haben möchte, wenn ich nicht im Dienst bin.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende eine bis zwei Wochen pro Jahr zur intensiven Weiterbildung in Form von Seminaren und Schulungen. Darüber hinaus lese ich sehr viel fachspezifische Literatur, weil ich mich für Neuerungen interessiere. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich denke, daß es wichtig ist, sowohl mit Mitmenschen als auch mit Geld umgehen zu können. Man sollte das verfolgen, was einem selbst wichtig ist und sich negative Meinungen anderer nicht zu sehr zu Herzen nehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, diese Praxis bis zu meinem Ruhestand so erfolgreich zu führen wie bisher.