Zum Erfolg von Roman Pröll
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein freundschaftliches Verhältnis mit meinen Kunden aufzubauen, mir meine Gesundheit zu erhalten und als Unternehmer so zu überleben, daß ich mir einen gewissen Lebensstandard und Lebensqualität leisten kann. Die Möbelbranche ist eine der härtest umkämpften Branchen in Österreich, weshalb ich es als Erfolg ansehe, wenn ich von Kunden weiterempfohlen werde und positives Feedback erhalte. Als Erfolg betrachte ich beispielsweise die Tatsache, daß an meinem letzten Geburtstag ein Kunde der erste Gratulant war, noch vor Freunden Bekannten oder meiner Familie.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein stetes Bemühen um meine Kunden, und daß ich mir bewußt Zeit nehme. Bevor es zur Vergabe eines Auftrages kommt, möchte ich mich mehrere Male mit meinen Klienten zusammensetzten, um Wünsche und Vorstellungen genau zu besprechen. Es ist mir wichtig, daß meine Kunden mehr als zufrieden sind; darauf bin ich angewiesen, da ich ja praktisch keine Laufkundschaft habe und von Mundpropaganda lebe. Zusätzlich zeichnet mich ein gutes Gespür für Menschen und ein untrüglicher Geschmack aus. Meist kann ich Kunden bestimmte Stilrichtungen im Einrichtungsbereich zuordnen, so daß sich meine Klienten verstanden fühlen und ihre Wünsche möglichst erfüllt werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Teilweise, weil es hundertprozentige Zufriedenheit für mich nicht gibt. Im Bereich der Kundenberatung sehe ich mich sehr erfolgreich, da meine Angebote mit fast neunzigprozentiger Sicherheit zum Auftrag führen, was in unserer Branche sicher überdurchschnittlich ist. Besonders seit meiner Selbständigkeit konnte ich diesen Teil meiner Tätigkeit stark fördern und so zu meinem persönlichen Erfolg beitragen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon zu Beginn meiner Selbständigkeit hatte ich mehrere große Aufträge, die ich zur völligen Zufriedenheit meiner Klienten ausführen konnte. Wie in jedem Unternehmen gibt es aber auch bei mir ein ständiges Auf und Ab, das ich nur begrenzt beeinflussen kann, da ich, wie gesagt, unabhängig von Laufkundschaft arbeite.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Familie sieht meinen Unternehmungen eher mit Bangen zu, meine Freunde jedoch sehen mich als erfolgreich. Sie fragen mich auch um meinen Rat und wissen, daß ich meinen Weg gehe.Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Ich beschäftige keine fixen Mitarbeiter sondern arbeite mit Montagefirmen zusammen, die je nach Auftrag für mich tätig sind. Dies funktioniert tadellos, da jene Firmen wissen, was ich von ihnen erwarte und wir auch privat ein gutes Verhältnis pflegen. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern, daß sie beim Arbeiten mitdenken und guten Kundenkontakt haben bzw. serviceorientiert arbeiten. Das Vertrauen der Kunden in mich und meine Mitarbeiter ist mir überaus wichtig, da sich dies nur positiv auf meine Firma auswirkt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Lob und Anerkennung für erbrachte Leistungen, ein Bonussystem bei positiver Erledigung von besonders heiklen Aufträgen und auch durch private Unternehmungen. Ich behandle meine Mitarbeiter nicht von oben herab und packe auch selbst mit an, wenn ich gebraucht werde. Ich diktiere niemandem Dinge, weil ich dies auch für mich selbst nicht möchte. Meine Mitarbeiter können zeitlich sehr flexibel arbeiten und sind in ein kollegiales Berufsumfeld eingebunden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken des Unternehmens sind mit meinen Stärken gleichzusetzen. Vielleicht bin ich flexibler als andere und auch abends oder am Wochenende erreichbar. Durch die gute Zusammenarbeit mit meinen Partnerfirmen können wir Aufträge termingerecht und qualitativ hochwertig durchführen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Durch mein intensives Berufsleben bin ich privat sehr eingeschränkt und habe nicht viel Zeit, Freunde zu treffen oder Hobbies nachzugehen. Gedanklich bin ich selbst während meiner Freizeit stark mit der Firma beschäftigt, ich nehme mir auch des öfteren Arbeiten mit nach Hause, um diese abends oder am Wochenende zu erledigen. Sollte ich für längere Zeit nicht anwesend sein, bin ich jederzeit für meine Kunden telefonisch erreichbar.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es erscheint mir wichtig, mit Investitionen vorsichtig zu sein. Erstens, um nicht nach einem Anfangserfolg wieder abzustürzen, zweitens, um dem Kunden gegenüber nicht als großspurig zu erscheinen. Zusätzlich sollte jeder Jungunternehmer gewisse Geschäftsrückgänge einplanen. Dies entspricht meiner Meinung nach der normalen Entwicklung einer Firma – ein ständiger Aufstieg ohne Rückschritte ist fast unmöglich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Umsatz weiter steigern, zwecks besserer Präsentation in ein größeres Geschäftslokal übersiedeln und eventuell einen fixen Mitarbeiter anstellen, um mein Privatleben etwas zu intensivieren. Vielleicht werde ich sogar eines Tages meine Firma aufgeben und mir meinen Kindheitstraum, eine Weltumsegelung, erfüllen.