Zum Erfolg von Friedrich Jeschko
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich ein gewisser Lebensstil. Ich persönlich könnte ohne Erfolg nicht leben. Erfolg besteht für mich zum Beispiel darin, aus einem Unternehmen mit drei Mitarbeitern ein weltweit tätiges Unternehmen mit 90 Mitarbeitern geformt zu haben. Große Befriedigung erlange ich aus der Tatsache, junge Mitarbeiter einzuschulen und später zu sehen, daß sie sich gut entwickelten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ohne überheblich sein zu wollen, sehe ich mich selbst als erfolgreich an. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein Mensch, der sehr gerne und viel kommuniziert. Ich habe eine technische Basisausbildung und bildete mich in wirtschaftlichen Belangen weiter. Außerdem fand ich im Ausbildungscenter der Kronen Zeitung ideale Lernmöglichkeiten vor, die ich auch zu nützen wußte. Ich lege großen Wert auf Fortbildung und da mir meine Tätigkeit sehr großen Spaß bereitet, kann ich auch große Leistungen vollbringen. Natürlich spielt auch Glück eine gewisse Rolle, das dem Tüchtigen erst die Möglichkeiten bietet. Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist mit Sicherheit mein Selbstvertrauen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich begann mich ca. in meinem 30. Lebensjahr als wirklich erfolgreich zu empfinden. Beim Unternehmen Börsedruck Holzwarth kam ich erstmals in die Geschäftsleitungsebene und fühlte mich, da ich etwas bewegte, das von der Außenwelt auch wahrgenommen wurde, als erfolgreicher Mensch.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Eintritt in den Unternehmensverband war eine sehr wichtige und weise Entscheidung. Wir sind ein sehr erfolgreicher Firmenverband, der von Wien aus die halbe Welt mit Skiliftkarten beliefert. Des weiteren sind wir als zweite großes Business Unit für die Erzeugung der Uhrenbänder von Swatch verantwortlich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, meinen Lehrmeister Kurt Falk, der mir alles über Kolportage, Vertrieb und Marketing beibrachte. Im Ueberreuter Verlag prägten mich der damalige Chef des Verlages, Herr Kurt Salzer, sein Prokurist, Herr Pichler und Herr Tom Salzer. Diese Menschen verstanden es, mich zu motivieren, meine Fähigkeiten auszubauen und was ich sehr an ihnen schätzte, war, daß sie mich immer als Menschen akzeptierten und mich beruflich förderten. Desweiteren übertrugen sie mir immer größere Aufgabengebiete und zeigten mir dadurch, daß sie Vertrauen in meine Person legten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen in jedem Firmengefüge eine wesentliche Rolle, so auch in unserem. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Als dieses Unternehmen noch kleiner war, nahmen Herr Frank Dorner und ich noch selbst Mitarbeiter auf. Heute wählen wir zukünfige Mitarbeiter aufgrund der Anforderungen der einzelnen Abteilungen nach persönlicher Entscheidungskriterien und nach einer Vorselektion aus. Diese Kriterien liegen in den persönlichen Erfahrungen begründet und bilden die Grundlage für ein positives Arbeitsklima.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Man braucht realistische Vorgaben, die mit dem Mitarbeiter erarbeitet werden, um überhaupt Ziele erreichen zu können und die Begeisterung der Mitarbeiter, um Stabilität zu erreichen. Sehr wichtig ist es dabei, durch persönliche Gespräche herauszufinden, wodurch sich ein Mensch begeistern läßt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Familienleben litt sehr unter meiner hohen Einsatzbereitschaft; ich arbeitete meistens sechs Tage in der Woche, daher hatte ich für meine Familie kaum mehr Zeit übrig. In der Zwischenzeit bin ich aber bereit, kein Handy mehr in den Urlaub mitzunehmen. Ich bin meiner Frau sehr dankbar, die immer großes Verständnis für mein Engagement aufbrachte. Sehr stolz bin ich auch auf meine Tochter, die vor einem Jahr ihr Pharmaziestudium abschloß und für meinen Arbeitseinsatz auch oft großes Verständnis aufbringen mußte. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Grundvoraussetzung jeglichen Erfolges ist, herauszufinden, in welchem Beruf man tätig werden möchte. Sehr wichtig ist es in diesem Zusammenhang vor allem für die Eltern von Jugendlichen, daß sie ihre Kinder nicht irgendwo hineinzwingen - nur wenn man seinen Neigungen und Talenten folgt, hat man Freude an seinem Beruf und kann somit auch erfolgreich werden. Darüber hinaus zählen Fleiß, Selbstmotivation und Organisationstalent.