Zum Erfolg von Christa Conti
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet Anerkennung meiner Arbeit durch die Klienten und auch eventuell durch die Behörden. Sie wissen, daß ich mein Wort halte und daß in meinem Unternehmen alles nach Plan und korrekt abläuft.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin kein Workaholic, mein Motto ist, ich arbeite um zu leben und nicht umgekehrt, aber mir macht meine Arbeit Spaß und ich verdiene recht gut - im Prinzip kann ich mich als erfolgreich bezeichnen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe immer sehr hohen Wert auf Weiterbildung gelegt, um stets auf dem laufenden zu bleiben. Das ist wichtig für meinen Erfolg, da ich mir der Verantwortung bewußt bin, die ich den Kunden gegenüber habe.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich dazu entschieden habe, die Nachfolge meines Vaters anzutreten, was ich ursprünglich eigentlich nicht vorhatte. Ich arbeitete damals noch in einer Bank, aber im Nachhinein fand ich heraus, daß Steuerberater doch der richtige Beruf für mich ist, und bin froh, mich so entschieden zu haben.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Man beobachtet, wie andere gewisse Dinge machen und wandelt diese Erkenntnis dann um, verknüpft sie mit eigenen Ideen und schneidert sie auf sich selbst zu. Ich denke, es ist wichtig, sich ein wenig anzupassen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war mit Sicherheit mein Vater, denn ohne ihn hätte ich vielleicht eine ganz andere Richtung eingeschlagen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserer Branche ein Kampf mit der Kammer um den Beruf des gewerblichen Buchhalters, der sich gegenüber uns Steuerberatern etabliert. Da wir eine sehr umfangreiche Ausbildung haben und die Buchhalter ihr Wissen in kurzen Kursen oder Seminaren erlernen, im Grunde aber die gleiche Tätigkeit wie ein Steuerberater ausüben können, müssen wir unseren Klienten unsere Qualitäten beweisen, um uns gegen eine Art billiger Konkurrenz abzugrenzen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube manchmal, daß mein Umfeld mich für sehr stark hält, weil ich alles allein geschafft habe, und daß ich keine Hilfe mehr benötige, was aber mit Sicherheit nicht stimmt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle. Für mich ist es auch wichtig, mit langjährigen Mitarbeitern zusammenzuarbeiten, die ihre Arbeit von Grund auf verstehen und langjährige Kundenkontakte begünstigen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es ist vor allem wichtig, daß sie die Materie begreifen und Fingerspitzengefühl besitzen; auch die Liebe zum Beruf ist notwendig. Sympathie ist wichtig, da man oft sehr eng zusammenarbeitet. Ich brauchte, wenn ich gesucht habe, oft ein bis zwei Jahre, bis ich den richtigen Mitarbeiter gefunden habe.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein fast familiäres, lockeres Verhältnis, da ergibt sich die Motivation irgendwie fast automatisch.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche immer, meine Wochenenden frei zu halten und pünktlich aus dem Büro zu kommen, das funktioniert natürlich nicht immer, aber ich lege grundsätzlich sehr großen Wert darauf.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche regelmäßig Seminare, muß mich in alle Umstellungen einarbeiten, es hat sich sehr viel verändert, seit ich in diesem Beruf tätig bin. Ich bekomme ständig Fachliteratur, die ich durcharbeiten muß, damit ich meine Kunden zufriedenstellen kann.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Menschen sollen ihren Weg selbst finden. Jeder soll den Beruf ergreifen, in dem er glaubt, die meisten Chancen zu haben. Es muß immer die Liebe zum Beruf da sein, weil man viel Zeit seines Lebens damit verbringt. Die Dinge, die man macht, soll man dann aber richtig und mit Ehrgeiz verfolgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Unternehmen soweit modernisieren, wie es notwendig ist, und ständig am laufenden bleiben, denn ich will meinem Nachfolger die Firma nicht verstaubt hinterlassen.
Ihr Lebensmotto?
Ich lebe nicht um zu arbeiten, sondern ich arbeite um zu leben: man lebt nur einmal.