Zum Erfolg von Wolfgang Aschauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, daß ich auf das, was ich mache, auch stolz sein kann, und daß meine Arbeit und deren Ergebnisse auch von außen positiv gewertet wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich fühle mich erfolgreich, wenn mein Produkt angenommen wird und die Kunden zufrieden sind. Das ist einfach ein schönes Gefühl. Das Internet als Netzwerk ist heutzutage unbedingt notwendig, aber auch menschliche Netzwerke sind wichtig für den Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ein sehr wesentlicher Punkt war eigentlich die Kontinuität und die Erkenntnis, daß auch Durststrecken kommen können, die ich bewältigen kann. Wichtig ist, daß man nicht bei der kleinsten Kleinigkeit umgedreht. Man muß in unserer Branche nicht nur von der Softwareentwicklung etwas verstehen, sondern man muß wissen, was die Kunden brauchen, da sie es oftmals nicht selbst formulieren können. Man muß sie bei der Formulierung des Auftrages oftmals unterstützen und viel Gefühl für ihren Bedarf entwickeln. Ich denke, das honorieren die Kunden. Außerdem war die Spezialisierung auf das Baugewerbe ein sehr wesentlicher Erfolgsfaktor.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit der Entwicklung unseres Programmes 1990. Wir haben dieses Programm erst für einen Kunden entwickelt, hatten danach Testkunden und wenn man dann merkt, daß die Kunden begeistert sind, dann weiß man, daß man alles richtig gemacht hat und ist erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die einzige entscheidende Situation war die Entscheidung zur Selbständigkeit und für den Studienabbruch. Die anderen Entscheidungssituationen sind eher alltäglich. Es ist z.B. täglich die Entscheidung beim Setzen der Prioritäten - auf welche Kunden gehe ich mehr ein, welche Kundenwünsche beachte ich stärker. Es ist die große Schwierigkeit, zu filtern, was Kunden öfter benötigen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Man muß aufpassen, daß man die Originalität nicht zum Selbstzweck erklärt, aber ohne Originalität ist man immer nur Zweiter. Es ist sicherlich besser, einen eigenen Weg zu finden, als immer nur andere nachzumachen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Partner arbeitet nebenbei bei einer Flugzeugleasing-Firma und mein Vater war dienstlich mit ihm unterwegs. Er sprach dabei an, daß ich etwas mit Software machen möchte und so hat das Ganze angefangen. Aber auch meine Eltern haben mir nichts in den Weg gelegt, als sie merkten, daß ich mit der Softwareentwicklung erfolgreich war und mein Studium abbrechen wollte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im wesentlichen ist es die Kundenzufriedenheit. Daß ich bei den Kunden gefragt bin, das ist die größte Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Wahrscheinlich sieht man in mir den Workaholic, obwohl ich schon versucht habe, meine Arbeit ein bißchen einzudämmen. Ich habe jetzt eine eineinhalb Jahre alte Tochter und versuche deshalb, am Wochenende nicht zu arbeiten. Ein normaler Arbeitstag beginnt meist um acht Uhr am Morgen und hört um acht Uhr abends wieder auf. Die Geselligkeit, soweit sie möglich ist, kommt auch nicht zu kurz.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eigentlich eine sehr große Rolle. Man weiß, daß man Dinge delegieren kann und nicht immer dahinter stehen muß und zuschauen, ob alles fertig wird. Man weiß, daß es richtig gemacht wird.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtig ist einmal die berufliche Kompetenz, aber auch Teamfähigkeit spielt eine wesentliche Rolle. Ob ein Bewerber fachlich qualifiziert ist, versuche ich in einem Gespräch herauszufinden. Unzuverlässigkeit ist das Schlimmste, was uns passieren kann. Das ist überhaupt nicht zu akzeptieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich zeige, daß ich ihre Arbeit und gewähre ihnen ein hohes Maß an Eigenständigkeit.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin manchmal ein zu friedlicher Chef, manchmal etwas zuwenig fordernd.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In Form von Kursen eigentlich gar keine. Wie auch bei meiner Ausbildung bilde ich mich im wesentlichen autodidaktisch weiter, indem ich mit den Aufgaben, an denen ich arbeite, lerne. Ich lese Fachliteratur und tausche mich mit Kollegen aus.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das wichtigste ist wohl, einen Weg zu sehen und diesen zu gehen, ohne sich ständig durch Einflüsse von außen abbringen zu lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte so erfolgreich sein, daß ich nicht mehr ganz so viel arbeiten muß.