Zum Erfolg von Gerald Pfeiffer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg im beruflichen Bereich bedeutet für mich, einer Tätigkeit nachzugehen, die mich befriedigt und die ich mir seit meiner Jugendzeit erträumt habe. Ich kann in meinen Beruf sehr viel Kreativität einbringen und muß nicht nach bestimmten Mustern arbeiten, ein weiterer Faktor meines persönlichen Erfolges ist das Bestehen der Firma seit 1993. Erfolg ist persönliche Genugtuung oder Freude, die ich empfinde, wenn ich von meinen Mitarbeitern gut bewertet werde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Obwohl ich mir darüber bewußt bin, daß mein Erfolg, bzw. der Erfolg der FGM sehr subjektiv zu beurteilen ist, bin ich sehr zufrieden mit dem Fortgang der Firma.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das ausschlaggebende Kriterium für den Erfolg der Firma FGM sind ihre Mitarbeiter, jene Gruppe von Menschen, die das Unternehmen gründeten. Zu meinen persönlichen Stärken zählen meine hohe Einsatzbereitschaft und mein Wille, Zeit und Kapital in das Unternehmen zu investieren. Da ich im Bereich Finanzen und Personal tätig bin, denke ich, daß der gute Kontakt zu allen anderen Mitarbeitern ein sehr wesentliches Kriterium für meinen Erfolg ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich zum ersten Mal erfolgreich, bzw. empfand sehr große Freude, als ich von den Mitarbeitern zum Geschäftsführer gewählt wurde (wie es in unserem Unternehmen üblich ist) und somit den Beweis hoher Akzeptanz erhielt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich mußte bisher sehr viele Entscheidungen treffen, die wesentlichste Entscheidung war es, hier zu arbeiten und somit einen Weg zu beschreiten, der anfangs nicht sicher war – ich wußte zu Beginn nicht, ob die Firma zwei Jahre später noch existieren würde.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich glaube, daß Originalität letztlich der bessere Weg ist; man kann nicht immer imitieren. Imitation ist für einen gewissen Zeitraum ein Weg zum Erfolg, es ist aber auf lange Sicht unumgänglich, man selbst – also authentisch – zu bleiben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war mein Schwager, der mich zum VCÖ brachte, wo ich im Rahmen eines Projektes meine Diplomarbeit verfaßte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bedeutet für mich, im Rahmen einer sehr demokratischen Firmenkultur von den Mitarbeitern zum Geschäftsführer gewählt worden zu sein.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich wurde anfangs manchmal belächelt, weil mein Umfeld in unserem Unternehmen eine Idee sah, die schwer zu verwirklichen war; heute wird unsere Tätigkeit respektiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr wesentliche Rolle; ich würde im Zusammenhang mit dieser Firma nie von meinem persönlichen Erfolg sprechen, weil wir alles bisher Erreichte gemeinsam aufgebaut haben. So haben wir zu Beginn das Risiko gemeinsam getragen und mit kleinen Gehältern das Unternehmen aufgebaut. Das Unternehmen ist teamorientiert und demokratisch aufgebaut, jeder trägt seinen Teil zum Erfolg bei.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es gibt in diesem Bereich kaum eine Möglichkeit zur fachlichen Ausbildung, deshalb müssen wir unsere Mitarbeiter selbst ausbilden und beschäftigen Angestellte aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen, auch solche, die ihr Studium nicht abgeschlossen haben. Wir legen sehr großen Wert darauf, daß Bewerber in das bestehende Team passen und die Art der Arbeitsauffassung teilen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der Hauptmotivationsgrund ist die hohe persönliche Freiheit, die wir Mitarbeitern gewähren – nicht nur in der Arbeitszeitgestaltung, sondern auch in der Gestaltung des Arbeitsumfeldes selbst. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit, eigene Interessen zu forcieren und in diesem Bereich Projekte abzuwickeln und zu akquirieren.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter kennen mich als jemanden, der versucht, den sicheren Weg zu gehen und zu sparen um die Firma langfristig zu sichern, um auch in 20 oder 30 Jahren noch hier arbeiten zu können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche sehr gut miteinander vereinbaren, weil ich die Möglichkeit habe, auch unter der Woche zu Hause zu sein.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich vor allem durch Learning by doing weiter, weil ich täglich mit neuen Problemfeldern konfrontiert werde. Im Bereich Mitarbeiterführung bilde ich mich auch durch Supervisionen weiter – an klassischen Seminaren nehme ich eher selten teil.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man an eine Sache glaubt, wird man auch etwas bewegen können, sofern man seinen Weg konsequent verfolgt. Ich glaube, daß man die besten Leistungen erbringt, wenn man dem nachgeht, was einem Spaß macht: was man gerne macht, macht man auch gut. Dabei sollte man sich aber nicht nur auf jene Dinge kaprizieren, von denen man nur glaubt, daß man sie perfekt beherrscht, ich rate jedem, auf die Umwelt zu hören und kritikfähig zu bleiben, was die eigenen Stärken und auch Schwächen betrifft. Selbstverständlich gehört zum Erfolg auch immer ein bißchen Glück.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, dieses Unternehmen weiterhin erfolgreich und stabil weiterzuführen.
Ihr Lebensmotto?
Es ist kein Zeichen von Schwäche, hinzufallen – es ist nur ein Zeichen von Schwäche, nicht wieder aufzustehen.