* Gerhard Sommer
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Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Gerhard Sommer
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich von 1970 bis 1973 die Lehre zum Koch im Schuberthof in Graz. Ausschlaggebend dafür war, daß meine Eltern ein Gasthaus betrieben. Im Schuberthof verkehrten sehr viele Künstler, wie zum Beispiel Peter Pongratz, Arnulf Rainer und andere, mit denen ich immer wieder in Kontakt kam. Unter anderen kam auch der Pressefotograf Eugen Hauber täglich in den Schuberthof, anstelle eines Trinkgeldes verschenkte er Kunstfotos. So begann ich zu sammeln. Mit der Zeit sprach es sich herum, daß ich verschiedene Kunstobjekte - vom Bauernkasten bis zum Gemälde - sammelte, und ich bekam immer wieder Tips, wenn eine Wohnung geräumt wurde. So füllte sich mein Wohnhaus nach und nach mit Sammelobjekten. Als ich eines Tages bei einem Altwarenhändler eine Reihe sehr schöner Bilder sah, bot ich ihm an, all meine bisher gesammelten Stücke gegen diese Bilder zu tauschen, und er nahm mein Angebot an. Das war der Beginn meiner Spezialisierung auf Bilder. Als Koch war ich einige Zeit auf Saison in Tirol tätig, kehrte dann aber wieder in den Schuberthof zurück, um die Kontakte zur Kunstszene aufrechtzuerhalten. Als ich zu Hause keinen Platz mehr für Bilder hatte, entschloß ich mich, ein Geschäft zu eröffnen. Anfangs richtete ich mich in der Jahngasse auf einer Fläche von rund 70 Quadratmetern ein und bot meinen Kunden neben Bildern auch verschiedene andere Objekte, wie zum Beispiel Vasen und dergleichen. Etwa eineinhalb Jahre lang betrieb ich den Kunsthandel noch halbtags und nebenbei. 1989 schließlich beschloß ich, den Kochberuf aufzugeben und mich fortan ganz dem Kunsthandel zu widmen. 1999 übersiedelte ich in ein 300 m großes Geschäftslokal in der Einspinnergasse und konzentrierte mich nur mehr auf den Handel mit zeitgenössischen Bildern. Seit 2004 betreibe ich meine Galerie im Palais Trauttmannsdorf. Die Räumlichkeiten hier umfassen 600 m . Ich fühle mich mit meiner Tätigkeit sehr wohl. In Graz habe ich sehr viele Stammkunden, ich fahre aber auch immer wieder auf Messen, wie zum Beispiel nach Wien oder Köln, um interessante Menschen und Newcomer aus der Szene kennenzulernen.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Gerhard Sommer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn ich als kompetente Persönlichkeit auf dem Kunstsektor akzeptiert und anerkannt und in Fachfragen immer wieder konsultiert werde. Der wirtschaftliche Erfolg steht für mich nicht im Vordergrund.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das hoffe ich doch, denn ich konzentriere mich schon seit 35 Jahren auf die Kunst und habe mich in diesem Bereich laufend informiert und weitergebildet. Nur weil ich mich gut auskenne, komme ich immer wieder zu interessanten Stücken, und so ist es mir auch möglich, meinen Lebensunterhalt mit dieser Tätigkeit zu bestreiten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In erster Linie war mein Interesse für die Sache für den Erfolg ausschlaggebend. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Bevor ich mich auf dem Kunstsektor selbständig machte, hatte ich bereits 20-jährige Erfahrung in der Branche und ein entsprechendes Know-how erworben. Ich informiere mich sowohl auf Messen als auch durch die Lektüre von Fachliteratur. Meine Arbeit macht mir große Freude.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Einen genauen Zeitpunkt oder ein bestimmtes Ereignis kann ich da nicht nennen, aber ich bin auf vieles stolz, was mir im Leben schon gelungen ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vorgesetzter während meiner Lehrzeit, der damalige Küchenchef Anton Purkhard, hat mich ganz bestimmt geprägt, denn auch er interessierte sich für Kunst und brachte sie mir näher. Als Kunsthändler erfuhr ich die Unterstützung durch zwei Persönlichkeiten, nämlich den Grafiker Fritz Krainz und den Maler Franz Rogler. Ich traf mich immer wieder mit ihnen privat im Atelier, und sie gaben mir zahlreiche wertvolle Tips. Ihr Wissen, welche Kunstwerke man am besten wo finden kann, hat mir sehr viel geholfen und war wesentlich ausschlaggebend für meinen Erfolg. Die beiden Herrschaften waren wirkliche Kapazunder auf dem Gebiet der Kunst.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mein Spezialgebiet ist der Wiener Aktionismus mit Künstlern wie Brus, Nietsch oder Schwarzkogler. Derzeit stellen wir Michael Vonbank aus. Es gibt eine Reihe von Künstlern, mit denen ich gut zusammenarbeiten kann. Meine Kunden schätzen die Qualität der Werke, die ich anbiete, mein umfassendes Wissen und meine Kontakte.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Dem Mitbewerb gegenüber zeige ich ehrliches Interesse und Aufgeschlossenheit. Konkurrenzkampf gibt es im Prinzip keinen. Ich bin spezialisiert auf mein Fachgebiet, und daher kommt ein echter Konkurrenzkampf gar nicht auf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist ratsam, irgend etwas zu sammeln, denn das Sammeln hält den Geist rege und den Menschen aktiv und verhindert, daß man den ganzen Tag stumpf vor dem Computer sitzt, ohne mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Auch das Kartenspiel ist eine kommunikative Form der Unterhaltung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Für die Zukunft wünsche ich mir etwas weniger Druck und daß ich wirtschaftlich gut überleben kann. Ich möchte weiterhin gut arbeiten und meinen Kunden hohe Qualität, optimale Beratung und beste Betreuung bieten.
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