Zum Erfolg von Susanne Skalé
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist wichtig, aber sicherlich nicht alles im Leben, ich strebe ihn also nicht um jeden Preis an. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Erfolg ist für mich untrennbar mit persönlichem Einsatz, Fleiß und Ausdauer verbunden. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Das glaube ich nicht. Als ich begann, war ich eine der wenigen Frauen in einer Detektei. Dies hat sich aber mittlerweile geändert. Was den Außendienst betrifft, so besitze ich sogar einige Vorteile, da die meisten mit dem Beruf des Detektivs einen Mann assoziieren. Nachteile sind fallspezifisch vorhanden, etwa bei Nachforschungen in der Rotlichtszene.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, nach dem plötzlichen Tod meines Vaters die Detektei zu übernehmen, fiel mir nicht leicht, da ich ja zwei Kinder hatte und unser Gewerbe nicht gerade als familienfreundlich zu bezeichnen ist. Ich entschied mich dann aber für die Weiterführung des Unternehmens und traf somit einen wegweisenden Entschluß. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Großvater, der Gründer der Detektei, und mein Vater, dessen Zähigkeit in der Fallösung ich bewundert habe, sind hier besonders zu erwähnen. Auch ich bin so lange unzufrieden, bis ich eine Lösung aller offenen Fragen gefunden habe. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein lang gehegter Wunsch unserer Branche liegt in einer besseren Zusammenarbeit mit der Exekutive, besonders hinsichtlich ohnehin legaler Auskünfte, also ohne Verletzung des Datenschutzes. Es gibt diese Zusammenarbeit in einzelnen Fällen, sie ist aber leider nicht die Regel. Ein weiteres Problem ist unser Image, an dem die Medien nicht ganz unschuldig sind. Der Detektiv ist noch immer eine sagenumwobene Gestalt. Dabei ist die Wirklichkeit wesentlich nüchterner, nämlich geprägt durch Knochenarbeit und dem zeitaufwendigen Zusammentragen von Details wie bei einem Puzzle. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zeugnisse oder Empfehlungen haben für mich nur sekundäre Aussagekraft. Jeder hat bei mir eine Chance, doch ich setze sehr hohe Maßstäbe in puncto Hausverstand, Zähigkeit und Zuverlässigkeit. Wer diesen Ansprüchen nicht genügt, hat keine Aussicht, hier lange zu arbeiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Vor allem durch meine Vorbildfunktion. Ich bin selbst sehr oft im Außendienst an vorderster Front tätig, bei jedem Wetter. Meine Mitarbeiter können mich im Bedarfsfall um jede beliebige Zeit anrufen und ich werde in der kürzest möglichen Zeit bei ihnen sein. Lob und Tadel gehen da Hand in Hand. Konstruktive Kritik ist sehr wichtig, um zukünftige Fehler im Keim zu ersticken. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Büro besteht bereits seit 72 Jahren, was ja für sich spricht. Unsere Stärke liegt in unserer Qualität, sich im jeweiligen Fall voll und ganz einzusetzen, sowohl im Objektschutz, als auch im Detektivbereich.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich denke, ich bin ein fairer Mitbewerber und versuchte noch nie, das Alter unserer Detektei werbewirksam auszuschlachten. Unsere Klienten kommen vor allem durch Nachfolgeaufträge oder Empfehlungen zu uns.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, Berufs- und Privatleben so weit wie möglich auseinanderzuhalten. Ich habe nur wenig Freizeit, widme diese dann aber um so intensiver meiner Familie.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Leider zu wenig. Vor allem im technischen Bereich gibt es in unserer Branche laufend Neuerungen. Technische Geräte können in Zeiten der digitalen Bildmanipulation gute manuelle Arbeit jedoch freilich nicht ersetzen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine eigene Meinung zu haben, dahinterzustehen und den Mut aufzubringen, für Dinge, von denen man überzeugt ist, einzustehen. Dies ist für unser Berufsfeld sehr wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mir für Dinge, die mich berufsbezogen oder auch privat interessieren, mehr Freiraum schaffen. Für unsere Branche wünsche ich mir, daß wir als Partner der Wirtschaft verstärkt in Anspruch genommen werden.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.