Zum Erfolg von Brigitte Voglhofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bezieht sich auf das Umsetzen von Ideen innerhalb eines Arbeitsfeldes, das mir Spaß macht. Als Beispiele meines Erfolges möchte ich das oben erwähnte Sozialprojekt nennen, das viel Aufbauarbeit bedurfte, oder die Konzeption und Einführung von neuen Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nicht immer – Ja, wenn ich Schwieriges erreichen konnte; Nein, wenn Probleme kein Ende zu nehmen scheinen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, Hartnäckigkeit, ein gewisses Maß an Ehrgeiz und Durchhaltevermögen sind wichtige Erfolgsfaktoren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit der Einführung meines Textilprojektes 1992/93, da dies immer als Vorzeigeprojekt des Arbeitsmarktservice diente.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als hartnäckig und, aufgrund meiner Position, auch als erfolgreich gesehen. Meine Freunde und Bekannten verfolgen meine Karriere schon seit langem und wissen, wieviel Engagement damit verbunden ist.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle nur die Bereichsleiter aus, jene wiederum wählen ihre eigenen Mitarbeiter. Bei der Auswahl, die nach einem persönlichen Gespräch stattfindet, entscheide ich nach fachlicher Kompetenz, nach dem Lebenslauf und dem Gesamteindruck. Ich verlasse mich meist auf mein Gespür und wähle im Zweifelsfall eher Frauen, da diese meist einfühlsamer denken und agieren. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern ein gewisses Maß an Selbständigkeit, Zuverlässigkeit und Loyalität.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Einmal pro Monat findet ein Treffen mit allen Bereichsleitern statt, wo es zu einem Informationsaustausch kommt und Probleme besprochen werden. Wichtig ist mir, daß Motivation nicht über Benefiz-, sondern auf einer sehr persönlichen Ebene, durch Gespräche und persönliche Kontakte, stattfindet.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als ich meine Arbeit im Verein aufnahm, schuf ich viele Strukturen, was sicher nicht von allen Mitarbeitern geschätzt wurde. Der Verein wurde früher sehr informell geführt, die Geschäftsführung hatte einen schlechten Stellenwert. Mittlerweile hat sich diese Einstellung verändert, und ich werde als adäquate Führungskraft gesehen.Welche sind die Stärken des Unternehmens? Die Modellhaftigkeit von Maßnahmen, beispielsweise bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte, das Berücksichtigen der Wünsche von behinderten Menschen, die Integration von Behinderten als Mitarbeiter und die Tatsache, daß Eltern Behinderter im Vorstand des Vereines sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Natürlich dominiert in meinem Leben die Arbeit, was aber für mich kein Problem darstellt, da meine Kinder schon erwachsen sind und mein Lebenspartner meinem Beruf sehr tolerant gegenübersteht. Ich arbeite auch manchmal an Wochenenden und kann auch im Urlaub nicht wirklich abschalten, da ich mein Handy immer bei mir habe, um erreichbar zu sein.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Dieses Thema war immer sehr wichtig für mich, wobei die Qualität, nicht die Quantität ausschlaggebend ist. Ich absolviere Kurse und Seminare und bin auch an der Universität Linz inskribiert; das Lesen von Fachliteratur sehe ich als Teil meines Berufes.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Da ich selbst keine Ratschläge schätze, möchte ich auch keine geben. Eines nur: wenn man etwas will, kann man es auch erreichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich gesehen, möchte ich den Verein konsolidieren, weiter expandieren und meine Nachfolge sichern. Privat ist mein großes Ziel, mehr Zeit für Malerei und Schriftstellerei aufbringen zu können.