Zum Erfolg von Christian Waldbauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn ich mich selbst verwirklichen kann, Anerkennung bekomme und dabei auch materiell erfolgreich bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe alles erreicht, was ich mir in den Kopf gesetzt habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für meinen Erfolg waren mein Elternhaus, die Erziehung und das Aufwachsen im Betrieb verantwortlich. Ich wollte eigentlich Landwirt werden. Als aber mein Bruder eine Mehlallergie bekam, war für mich vorgezeichnet, daß ich einmal das Lebenswerk meiner Eltern fortsetzen würde.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich vor einer Herausforderung stehe, schaue ich rückwärts, was ich schon geleistet habe, und dann ist alles Neue kein Problem mehr.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die ersten Erfolgserlebnisse hatte ich als Lehrling. Bei den Lehrlingsmeisterschaften errang ich bei der Landesmeisterschaft den dritten Platz, bei der Bundesmeisterschaft einen vierten und bei der Europameisterschaft im Duo den zweiten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidungen, in sehr jungen Jahren nach Südamerika zu gehen, ohne als Konditormeister ausgereift zu sein, in der Gastronomie gearbeitet zu haben und zusätzlich die Gastronomie-Betriebsprüfung abzulegen, waren ebenso wichtig wie die Tatsache, daß ich oft gegen den Willen meines Vaters entschieden habe.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wenn ich originell bin, bin ich den Imitatoren immer einen Schritt voraus.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt haben mich mein Vater und mein Kollege Hannes Kurz in Ischgl, mit dem ich bei der Europameisterschaft antrat, sowie mein früherer Chef Hans-Peter Merz in Chur, dessen Umgang mit Mitarbeitern, Philosophie, Professionalität und Optimismus, einen Betrieb zu führen, mich wesentlich geprägt haben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es gibt viel Bewunderung von außen - für das, was ich alles geschafft habe. Ich hatte nie Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Problematisch sehe ich die Verlagerung unseres Handwerks in Backshops in den Supermärkten und Tankstellen. Die Großbetriebe, die gewerbliche Qualität bieten, werden immer noch größer.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich traue mir zu sagen, als tüchtiger Unternehmer gesehen zu werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute und loyale Mitarbeiter sind das Um und Auf in einem Unternehmen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie respektieren mich aufgrund meiner Leistung und fachlichen Kompetenz. Ich bin nicht streng als Chef, vielleicht manchmal launisch, aber zielstrebig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind die Qualität der Produkte und die Flexibilität eines Familienbetriebes.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Einen Tag in der Woche nehme ich mir frei und versuche abzuschalten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mit 14 oder 15 Jahren ist man zu jung, um selbst die richtige Entscheidung für den Lebensberuf zu treffen, da soll man, wenn es irgendwie möglich ist, noch zuwarten. Auf alle Fälle soll man in sich hineinhorchen, wo die Talente sitzen und diese dann entwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will Bäckerei, Konditorei und Café zu einem Spitzenbetrieb aufbauen, der in ganz Österreich als einer der Besten gesehen wird.
Ihr Lebensmotto?
Immer locker bleiben.