Zum Erfolg von Gerda Mittermayr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, sich Wünsche zu erfüllen oder erfüllt zu bekommen. Um Erfolg zu haben, muß ich mit mir im Reinen sein und Freude und Spaß am Beruf haben; grundsätzlich positiv denken. Materielle Werte sind für mich nicht unbedingt Maßstab für den Erfolg. Es fällt mir schwer, ein konkretes Beispiel meines Erfolges zu nennen. Wann immer ich positive Rückmeldungen von zufriedenen Eltern bekomme, eine Vertrauensbasis zwischen mir, Kindern und Eltern aufbauen und für die Kinder einen guten Ersatz zur Familie stellen kann, bin ich zufrieden. Die Eltern schätzen die Atmosphäre, Wärme und Geborgenheit, die wir ihren Kindern in unserem Kindergarten vermitteln können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich bin in und mit meinem Beruf zufrieden. Mein Beruf bedeutet für mich Erfüllung und war niemals nur Job. Ich gehe nach wie vor jeden Tag gerne zur Arbeit und bereute meine Entscheidung noch nie. Meine Mitarbeiterinnen und ich arbeiten als gutes, beständiges Team zusammen und können uns aufeinander verlassen. Mit Menschen zu arbeiten ist lebendig und abwechslungsreich - kein Tag ist gleich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Liebe zum Beruf, ein hohes Maß an Sensibilität im Umgang mit Menschen, Einfühlungsvermögen und eine wertschätzende Einstellung Menschen gegenüber sind für mich die wichtigsten Faktoren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld bringt mir und meinem Beruf Anerkennung entgegen, teilweise sogar Bewunderung, wegen der Belastung, die ein permanenter Umgang mit Kindern mit sich bringt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Leider sind die Möglichkeiten der Selbstauswahl von Mitarbeitern sehr gering, da wir auf Zuweisungen von Seiten der Dienststelle angewiesen sind. Ich versuche vorurteilslos mit Mitarbeiterveränderungen umzugehen und meine eigene Meinung zu bilden, anstatt vorgefaßte Ansichten zu übernehmen. Ich erwarte von meinen Mitarbeiterinnen Motivation, Einsatzfreude, Verläßlichkeit, Verantwortungsbewußtsein, einen wertschätzenden Umgang miteinander und Pflichtbewußtsein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Anerkennung und Wertschätzung in den individuellen Arbeitsbereichen, verbales Lob, persönliche Gespräche und durch die Bereitschaft, zuzuhören. Durch meine eigene Vorbildwirkung schaffte ich eine gute Arbeitsgrundlage – ich verlange nie mehr von meinen Mitarbeitern, als ich von mir selber verlange.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, ich werde als positive Kollegin gesehen, als verläßlich, zu und hinter dem Team stehend, als hilfsbereit und gerecht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann beide Bereiche gut vereinbaren, sicher auch deswegen, weil ich selber kinderlos bin. Ich nehme mir Arbeiten mit nach Hause, die ich dann speziell am Wochenende erledige. Abends nehme ich mir bewußt frei, um abschalten zu können, Abstand zu gewinnen und neue Energien zu tanken.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich absolviere jährliche Seminare und Kurse, die früher ausschließlich auf die pädagogische Seite des Berufs bezogen waren, heute auch Themen wie Administration, Computer oder Teamarbeit beinhalten.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig erscheint mir, zu sich selber zu stehen, den gewählten Weg konsequent zu gehen und offen zu sein für Neues. Da es innerhalb der Pädagogik ständige Veränderungen gibt, gilt es, diese an die persönlichen Vorstellungen anzupassen und sie damit zu vereinen; nur dann werden diese Ansätze auch von den Kindern angenommen. Die Berufswahl „Kindergärtnerin“ erfordert auf jeden Fall eine hohe persönliche Bereitschaft und Liebe zum Beruf. Man gibt viel von sich selber her, erhält aber auch viel zurück. Durch das Mitleben mit den Kindern bleibt man selber lebendig, vital und jung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den nächsten Jahren an diesem Standort bleiben und die gute Zusammenarbeit im Team beibehalten. Später will ich eventuell die Leitung eines größeren Betriebes übernehmen und mich ausschließlich mit der Leitung dessen beschäftigen.